Ist buddhistische Psychologie aus christlicher Sicht in Ordnung?
Da geht es glaub ich viel um Meditation, um den Umgang mit Emotionen und um spirituelles Wachstum usw.
Darf man sich aus christlicher Sicht damit beschäftigen?
Wenn jemand "Darf man nicht" anklickt dann bitte mit Begründung.
Ich weiß beim besten willen nicht was daran nicht in Ordnung ist.
Das Ergebnis basiert auf 17 Abstimmungen
6 Antworten
Ja, natürlich. Du darfst nur nicht irgendwelche Hardliner fragen... ;-) (denen geht es vorrangig um Ausgrenzung und sehr viele gehen auch mehr oder weniger engstirnig davon aus, dass Anhänger anderer Religionen sowieso verloren sind etc.)
Interessant ist hierbei, dass die buddhistische Psychologie auf den Abbau des Egos zielt. Viele sehen dieses Konzept sogar in den Worten von Jesus Christus:
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.
Mt 16,24
Mir ist bewusst, dass man diesen Satz auch anders interpretieren kann. Aber ich wollte es trotzdem nur einmal sagen.
Die buddhistischen Methoden zum Abbau des Egos haben keine Elemente, die im Gegensatz zu irgendwelchen christlichen Motiven stehen. Viele dieser Methoden wurden unabhängig vom Buddhismus in der westlichen Psychologie entdeckt. Es ist also kein religiöses fabulieren, sondern eine Wahrheit die in der Welt liegt. Wenn man sich als Christ gegen buddhistische Psychologie stellt, dann müsste man sich genauso gut gegen die psychoanalyse Freuds stellen.
Buddha - der Erleuchtete, im Sitzen meditierend, in völliger Harmonie und geistiger Ruhe in sich selbst versunken und Christus - der Gekreuzigte, am Kreuz hängend, als Sohn Gottes, als Heiland, gestorben für die ganze Menschheit. Zwei Bilder wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Es sind Bilder wie sie uns im Alltag begegnen, eine äußerliche Sicht auf zwei Religionen, die in ihrem Kern scheinbar sehr weit auseinander liegen.
Aus einer Gegenüberstellung beider Stereotypen lassen sich folgende Thesen ableiten: Im Buddhismus geht es um eine Inneneinkehr des Menschen und folglich um eine Abkehr von der Welt; die Bibel dagegen verlangt eine absolute Hinwendung zur Welt und den Mitmenschen. Ethische Werte wie Mitleid und Nächstenliebe spielen in beiden Religionen eine zentrale Rolle, aber auf der einen Seite reicht aus buddhistischer Sicht ein nur passives Wohl wollen, auf der anderen Seite muss sich aus christlichem Glauben vielmehr eine aktive Wohl t ä tigkeit ergeben. Im Buddhismus gibt es verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten um zum Heil zu gelangen, die Bibel dagegen kennt nur einen Weg: den Weg durch Jesus Christus. Daraus folgt eine gegensätzliche Ansicht: Im Buddhismus geht es darum, was der Mensch will; im Christentum zählt der Wille Gottes. Im Rückschluss darauf lässt sich der grundlegende Unterschied zwischen buddhistischer und christlicher Erlösungsvorstellung erkennen. Denn die buddhistische Lehre vertritt eine aktive Selbst erlösung: der Mensch ist in der Lage, sich selbst zu erlösen. Christentum dagegen ist nur mit einer Fremd erlösung denkbar: die persönliche Erlösung des Einzelnen ist abhängig von einem Erlöser, von Gott........
https://www.grin.com/document/166131
Das mag Dir so erscheinen - und tatsächlich gibt es viele "weltabgekehrte" buddhistische Glaubensrichtungen, ABER: Es gibt auf viele sehr weltliche, wie bspw. den Nichiren-Buddhismus!
Im Buddhismus geht es um eine Inneneinkehr des Menschen und folglich um eine Abkehr von der Welt;
Ja, im Buddhismus geht es um innere Erfahrungen, aber nicht um sich aus der Welt zurückzuziehen. Die Erfahrungen sind dafür da, besser mit der Welt umzugehen. Ich muss da an einen guten Satz aus dem Zen Buddhismus denken:
Vor der Erleuchtung holzacker & Wasser holen und nach der Erleuchtung holzacken & Wasser holen.
Das Prinzip der Meditation ist insofern ähnlich wie das gebet im Christentum. Man betet zurückgezogen für das Leben in der Welt.
Im Buddhismus geht es darum, was der Mensch will;.
Es geht nicht darum den menschlichen Willen zu erfüllen. Das Konzept des Buddhismus liegt in der Welt.
Im Buddhismus gibt es verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten um zum Heil zu gelangen,
jain, die Finale Erkenntnis bleibt immer dieselbe.
Das ist nicht vereinbar.
Ein Christ tut Buße gegenüber sein Gott und folgt seinen Regeln.
Ein Buddhist muss Wege finden nach seinen eigenen Regeln zu leben um das Nirwana erreichen zu können da gibt es keine Vorgaben. Man lebt solange bis man durch Selbsteflektion dank Meditation es zu einer höheren Ebene schafft.
Oh sorry also geht es ausschließlich nur um die Selbstreflexion? Das könnte gehen
Selbstreflexion, Meditation, umgang mit Emotionen usw.
Die Mediation dient ja genau dazu seine Gefühle auszuwerten und sein Leben, Tag usw bewusst zu reflektieren was die Seele sehr gut pflegen kann , man neigt dazu viel zu verdrängen was krank macht
Natürlich! Was sollte dagegensprechen? Nichts! Wenn es dir hilft, ist es auf jeden Fall positiv!
Man ist kein Buddhist nur weil man sich mit buddhistischer Psychologie beschäftigt, da geht es nur um die Gesundheit!