Friedrich Nietzsche “der tolle Mensch” Gegenargumente aus Christlicher Perspektive?

2 Antworten

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Hallo SamundCat123,

ja, zu allen Kritikpunkten von Nietzsches Werk "Der tolle Mensch" gibt es verschiedene Gegenargumentationen aus christlicher Sicht.

Hier einige Beispiele:

  • Nietzsche kritisiert die christliche "Sklavenmoral", die quasi die Schwachen bevorzugt und die Starken verurteilt.

Biblisches Gegenargument: Christen könnten auf die biblische Botschaft der Nächstenliebe und der Fürsorge für die Bedürftigen verweisen, wie sie in den Lehren von Jesus in den Evangelien (z.B. Matthäus 25:40) zu finden ist. Außerdem wird im Christentum ganz klar gelehrt, dass man andere Menschen nicht verurteilen soll, daher findet keine Verurteilung der Starken statt. Dennoch darf und sollte man als Christ die Starken auf ihre moralische Verantwortung gegenüber den Schwachen hinweisen, besonders wenn die Starken von ihrer Gier geleitet werden.

  • Nietzsche kritisiert die christliche Verneinung des Diesseits und die Betonung des Jenseits.

Biblisches Gegenargument: Christen könnten auf die Hoffnung auf das ewige Leben und die Verheißungen des Himmelreichs gemäß der Bibel hinweisen, die für viele eine Quelle von Trost und Hoffnung sind. Das Diesseits wird dabei nicht in den Hintergrund gestellt oder verneint, sondern es wird bewusst gelebt im Sinne der Lehren von Jesus (z.B. mit Nächstenliebe, sozialem Engagement und Friedensbemühungen).

  • Nietzsche kritisiert die Abwertung des Körpers und der sinnlichen Erfahrungen im Christentum.

Biblisches Gegenargument: Christen könnten auf die Vorstellung des menschlichen Körpers als Tempel des Heiligen Geistes gemäß 1. Korinther 6:19 hinweisen und betonen, dass körperliche Enthaltsamkeit oder Mäßigung Teil einer achtsamen und bescheidenen Lebensweise ist. Enthaltsamkeit oder Mäßigung ist keine erzwungene körperliche Einschränkung, sondern lediglich ein bewusster Verzicht auf exzessive körperliche und geistige Befriedigungen.

  • Nietzsche kritisiert den religiösen Dogmatismus und den Glaubenszwang im Christentum.

Biblisches Gegenargument: Christen könnten betonen, dass der Glaube an Christus und die Erlösung durch Gnade allein gemäß Epheser 2:8-9 eine freie Entscheidung ist und keinen Zwang darstellt. Auch wird dabei der von Gott gegebene Freie Wille betont, der auch die Ablehnung von Religion umfasst.

  • Nietzsche kritisiert den christlichen Antisemitismus und den Hass gegenüber Juden.

Biblisches Gegenargument: Christen könnten auf die Lehre der Liebe und Versöhnung hinweisen, wie sie in der Bibel und besonders in den Lehren Jesu zu finden ist, die die Feindesliebe betonen (z.B. Matthäus 5:44).

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Die christlichen Gegenargumente können vielfältig sein und von verschiedenen Zitaten und Beispielen aus der gesamten Bibel abgeleitet werden.

Allerdings liegt der Kern der christlichen Gegenargumentation praktisch immer darin, dass im Christentum eindeutig positive Werte wie Nächstenliebe, Toleranz und Barmherzigkeit in den Mittelpunkt gestellt werden.

Als erstes, man macht mit diesem Text das Gleiche wie mit der Bibel. Es wird ein einzelner Satz aus den Zusammenhang gerissen um ihn dann als Argument zu missbrauchen. "Gott ist tot".

Schau dir mal an wie es anfängt:

 Habt ihr nicht von jenem tollen Menschen gehört, der am hellen Vormittage eine Laterne anzündete, auf den Markt lief und unaufhörlich schrie: »Ich suche Gott! Ich suche Gott!«.....

Die Reaktionen der "Atheisten", sie lachten ihn aus und haben gelästert. Die Reaktionen des tollen Menschen ist jetzt wichtig:

......Der tolle Mensch sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken. »Wohin ist Gott?« rief er, »ich will es euch sagen! Wir haben ihn getötet – ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht?.......

Was wird heute alles versucht um die Existenz Gottes zu leugnen? Als nächstes kommt das Gesetz von Ursache und Wirkung zum Tragen. Ist eine Welt ohne Gott besser? Was wurde und wird alles getan um eine "Gute Gottlose Welt" zu erschaffen? Sie haben alles nur schlimmer gemacht, egal wie gut es gemeint war.

........Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?......

Das Ende sollte vielen Christen zum Nachdenken bringen:

.......Hinausgeführt und zur Rede gesetzt, habe er immer nur dies entgegnet: »Was sind denn diese Kirchen noch, wenn sie nicht die Grüfte und Grabmäler Gottes sind?«

Wie betrachten die Menschen unseren Glauben? Wir gehen in ein kaltes Gebäude und Lesen (wenn überhaupt) ein sehr altes Buch, oder glauben wir an einen lebendigen Gott der aktiv zu uns "durch die Bibel" spricht.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.
SamundCat123 
Fragesteller
 07.11.2023, 07:05

Dankeschön!

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