Ist Atheismus ein Glaube?

Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen

Atheismus ist KEIN Glaube 81%
Atheismus ist ein Glaube 19%

13 Antworten

etwas als absolute Wahrheit dar zu stellen

Das machen gnostische Atheisten, aber nicht agnostische Atheisten.

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Agnostizismus wissenschaftlich ist

Ein Agnostiker meint zu einer bestimmten Frage, dass er sie nicht beantworten kann und darüber kein Wissen verfügt. Agnostisch = ohne/kein Wissen.

person who is unwilling to commit to an opinion about something

https://www.merriam-webster.com/dictionary/agnostic

Ein Agnostiker kann aber trotzdem glauben und somit ein agnostischer Theist sein. Und ein Atheist kann ein agnostischer Atheist sein.

Agnostizismus ist ein Begriff, der sich auf Wissen bezieht. Es kommt vom griechischen agnostos, was »unerkennbar« bzw »man kann darüber kein Wissen erlangen« bedeutet.

Bei der Frage "Gibt es Götter?" antwortet er: "Weiß ich nicht, ich kann die Frage nicht beantworten."

Ein Agnostiker kann aber das Leben eines Theisten (zB an Götter beten und ihre Gebote befolgen), aber auch das Leben eines Atheisten führen.

Frage: Gibt es Götter?

Agnostiker = kann man nicht wissen, weiß ich nicht (agnostisch = kein/ohne Wissen)

Apatheist = ist mir egal

Atheist = nein

agnostischer Atheist = nein, bin mir aber nicht ganz sicher (weiß das nicht genau)

gnostischer Atheist = nein, bin mir sicher und weiß das genau

agnostischer Theist = ja, kann das aber nicht beweisen (für gewöhnlich sind die sich sicher)

gnostischer Theist = ja, ich weiß das genau und kann das auch beweisen

Theist = Ja, Götter bzw Gott gibt es.

Bild zum Beitrag

selbst als einen Glauben an

Die beiden Positionen sind nicht vergleichbar.

Ein Mensch wird erst durch einen Theisten zu einem Atheisten. Und zwar dann, wenn er von der Behauptung hört, dass Götter existieren. Der Atheist lehnt also nur die Behauptung der Theisten ab.

So wie ein Mensch erst durch Raucher zu einem Nichtraucher werden kann. Ohne Theisten würde es Atheisten nicht geben.

 - (Physik, Religion, Philosophie und Gesellschaft)
willgott  26.10.2023, 16:06

Agnostiker sind Atheisten, die nicht ihr Glauben wollen damit entschuldigen, dass Sie angeblich nicht Glauben können, weil ihnen angeblich die Beweise fehlen.

Die Beweise fehlen ihnen So wie Fische, sich schwer tun, die Existenz von Wasser zu beweisen.

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Trollkvinnan  28.02.2024, 07:24
@willgott

Warum muss man sich entschuldigen nicht zu Glauben? Ist denn Glauben etwas Gutes?

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Mayahuel  28.02.2024, 07:37
@Trollkvinnan

Was für eine Antwort erwartest du von jemanden, der die Existenz von Wasser mit der Existenz von Gott vergleicht?

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willgott  28.02.2024, 08:25
@Trollkvinnan
Warum muss man sich entschuldigen nicht zu Glauben?

Man muss es nicht, aber viele Atheisten tun es, ohne zu wissen warum. Denn wenn sie es wüßten, dann wären sie keine Atheisten mehr, oder würden zumindest erkennen, dass Sie eine Seele haben, die sich bemerkbar macht.

Ist denn Glauben etwas Gutes?

Ja, das betrifft nicht nur den Glauben an Gott und ist in vielen allgemeinen Sachverhalten zu erkennen.

Ein Erfinder glaubt daran, dass es seine Erfindung gibt, dass sie funktioniert und dass sie nützlich ist, ohne dass irgendjemand sie erkennt oder beweisen kann, dass diese Erfindung real ist.

Das gilt auch für die Zuversicht und die Hoffnung , die ohne Glaube nicht bestehen könnte.

Esperanza (spanisch für Hoffnung) heißt das größste Schiff der Greenpaeceflotte

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Trollkvinnan  28.02.2024, 09:50
@willgott

Also warum entschuldigen sich jetzt manche Atheisten nicht zu glauben? Ich habe das noch von niemanden gehört.

Das die Hoffnung von jeder Relgion/Konfession befriedigt werden kann sprich gegen einen (spezifisch christlichen) Gott. Außerdem müsste einem dann ebal sein, ob das wahr ist woran man glaubt, so lange es Hoffnung bringt.

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Mayahuel  28.02.2024, 10:08
@Trollkvinnan
Also warum entschuldigen sich jetzt manche Atheisten nicht zu glauben?

weil das so in der Bibel steht, im ersten Römerbrief.

Es gibt keine Ungläubigen. Nur Menschen, die gegen ihr Wissen Gott ablehnen. Sie sind unentschuldbar:

Darum haben sie keine Entschuldigung.

https://www.bibleserver.com/LUT/R%C3%B6mer1%2C20

Das ist nur Theologie. Keine rationale Argumentation.

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willgott  28.02.2024, 10:36
@Mayahuel
Es gibt keine Ungläubigen. Nur Menschen, die gegen ihr Wissen Gott ablehnen. Sie sind unentschuldbar:

Das ist richtig, aber wenn man es Atheisten damit konfrontiert ist das denen keine Hilfe (im Sinne von Nächstenliebe) , sie werden nur noch verstockter. Aber sie werden sich (unentschuldbar) dafür verantworten müssen.

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Mayahuel  28.02.2024, 10:43
@willgott

Paulus hat viel Unsinn geschrieben.

Seit 2000 Jahren befinden wir uns in der Endzeit. Die Zeit ist kurz:

29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz.

https://www.bibleserver.com/ELB.LUT/1.Korinther7%2C29

Hier ist sich Paulus sicher, dass er und die anderen noch zu Lebzeiten die Parusie erleben:

 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.

https://www.bibleserver.com/LUT/1.Thessalonicher4%2C17

Als er von der Realität eingeholt wurde, musste er sich Neues Licht aus den Fingern saugen.

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willgott  28.02.2024, 12:51
@Mayahuel

Mit Paulus und mit bibeltreuem Christentum habe ich wenig zu tun, das ist für eine persönliche Beziehung zu Gott eher hinderlich.

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Atheismus ist genauso wenig personenunabhängig definiert wie Theismus, weil jeder unter Gott etwas anderes versteht. Ob also Atheismus ein Glaube ist, hängt davon ab, welches Konzept von Gott die betreffende Person ablehnt und aus welchem Grund - manche Konzepte und Gründe sind wenigstens falsifizierbar, andere nicht.

Atheismus ist KEIN Glaube

Glaube steht in diesem Zusammenhang generell für religiösen Glauben und beinhaltet persönliche, dem Menschen zugewandte, erlösende, strafende und oft psychopathische Gottheiten.

Atheisten lehnen primär den religiösen Glauben ab und halten die Existenz von Göttern für unsinnig oder unnötig.

Erkenntnistheoretisch betrachtet sind beide Standpunkte nicht belegbar, allerdings ist religiöser Glaube einfach weniger plausibel, weil er nicht zur Erklärung der Welt in der wir leben und dem Funktionieren des Universums nach den Naturgesetzen, beiträgt.

In Summe hat man also Gläubige einer Vielzahl sich gegenseitig ausschließender Religionen, die hochkomplexe Annahmen treffen um ihre Götter zu definieren und komplizierte Regeln zur Interaktion dieser Götter mit den Menschen erfinden und dabei keinerlei Bezug zur Naturwissenschaft und der naturwissenschaftlichen Welterkenntnis haben und auch keinen Beitrag dazu leisten.

Im Gegensatz dazu hat man dann die undogmatischen Atheisten, die die Vielzahl der Religionen und den dazugehörigen Glauben für unsinnig halten oder zumindest dem Ganzen gleichgültig gegenüberstehen und die zur Beschreibung und Erklärung des Universums nur das naturwissenschaftliche Erkenntnismodel benötigen, welches völlig ohne Götter auskommt.

Erkenntnistheoretisch, in Bezug auf letzte Gründe/erste Ursachen, mag beides unter "Glaube" fallen, aber von einem realen/pragmatischen Anwendungspunkt her betrachtet eben nicht. I.e., ob es einen Schöpfergott gibt oder nicht ist beides Glaubenssache, aber die ablehnende Kritik an all den vielen Religionen als zweites Standbein des Atheismus ist in der Regel beweisbar und jeder Konflikt zwischen Religionen und Naturwissenschaft lässt die Religion eher dümmlich erscheinen; hier ist Atheismus alles andere als Glaube und eher die Antithese dazu.

Hier ist ein recht interessanter Artikel zu diesem Thema: http://www.dober.de/religionskritik/kahldies99.html

Devoid8 
Fragesteller
 10.10.2023, 23:14

Okay, vielen Dank. Ich schätze da sind wir etwa einer Meinung.

Ich habe hier wirklich nur über die Annahme, ob es einen Schöpfergott gibt, gesprochen. Nicht über all dass, was an Religionen mit dran hängt und was zu kritisieren ist. Ich sehe da auch noch mal einen starken Unterschied zwischen Glaube und Religion, wobei Religion natürlich auch Glaube beinhaltet.

Ich bin weiterhin der Meinung, dass Atheismus auch eine Form des Glaubens ist. Denn es gibt auch sehr viele Menschen, die sich keiner Religion so wirklich zuordnen würden und nicht religiös leben, aber sagen, dass sie an eine höhere Macht glauben, an irgendetwas göttliches, eine Bedeutung. Auch das ist ja Glaube, dem Atheismus gegenüber steht.

Und auch die vielen Atheisten, die sich einfach gar nicht mit Religionen auseinandersetzen, haben dann auch nichts mit Religionskritik zutun, zweites Standbein hin oder her.

undogmatischen Atheisten [...] die zur Beschreibung und Erklärung des Universums nur das naturwissenschaftliche Erkenntnismodel benötigen, welches völlig ohne Götter auskommt.

Naja, das stimmt nicht so ganz. Die Naturwissenschaft hat zwar Erkenntnisse, die die Entstehungsgeschichten aus Religionen widerlegen können, aber es bleiben ja immer noch viele große Fragen offen. Zum Beispiel, warum wir existieren, was vor dem Urknall war, wie es zum Urknall kam, ob das Universum unendlich ist, was nach dem Tod passiert oder wie unser Bewusstsein entsteht. Das sind schon ziemlich große ungeklärte Fragen.

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Atheismus ist ein Glaube

Ich sage deshab ja zu dieser Frage, weil ja alle Gottgläubigen denken, daß ihr Glaube wahr sei. Deshalb verbitte ich mir auch ganz entschieden, daß Atheisten als Ungläubige bezeichnet werden. Alle Religionen sagen, daß es nur einen Gott auf Erden gibt. Das kann ja sein, aber dann muß es in allen Religionen derselbe sein, aber wird nur anders genannt. Na, fällt euch was auf? Der Vater ist hier "Papi", dort "Daddy" und woanders "Abu", aber es sind immer seine Kinder, die ihn so nennen. Was aber machen Waisenkinder? Die kennen ihren Vater doch nicht. Sollen die Väter anderer Kinder diese Waisenkinder einfach umbringen, weil sie keinen Vater haben?!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Atheismus ist KEIN Glaube
aber auch dass es keinen Gott geben kann, ist nicht bewiesen.

Fataler Fehler, den radikale Theisten immer wieder begehen. Die Nichtexistenz eines Gottes zu beweisen ist äußerst paradox. Wieso sollte ich als Atheist - der nur den Glauben an Gott ablehnt - beweisen, dass es keinen Gott gibt? Es ist die Aufgabe von Theisten, mir die Existenz von Gott zu beweisen. Wissenschaftlich fundierte Arbeit ist gefragt. Daran scheitern die meisten (eigentlich alle) Theisten. Atheismus ist auch kein Glaube. Es bedeutet lediglich, dass ich den Glauben an einen Gott ablehne. Das ist kein Glauben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe mich ausgiebig beschäftigt. Islam und Christentum
Devoid8 
Fragesteller
 10.10.2023, 22:22

Ich stimme dir zu, dass Theisten die Beweislast haben, wenn sie andere von ihrem Glauben überzeugen wollen.

Aber darum geht es ja gar nicht. Wir sind hier nicht bei einer Gerichtsverhandlung, wo man sich auf eine Beurteilung einigen muss, ob ein Gott nun existieren kann oder nicht.

Wenn ich als Individuum von irgendetwas ausgehe, was ich nicht beweisen kann, dann kann ich nur daran glauben. Und das tun wir alle doch täglich. Wir glauben zb unseren Mitmenschen, dass sie ehrlich zu uns sind.
Ich würde auch sagen, dass ich nur GLAUBE dass die Erde eine Kugel ist. Ich habe nie selbst ein Schiff am Horizont untergehen gesehen, sodass ich mir dessen gewiss sein könnte.

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Trollkvinnan  28.02.2024, 07:26

Die Nichtexistenz kann man sehr leicht beweisen indem man die Widersprüche aufzeigt: Theodizee, Willensfeiheit vs. Allwissenheit etc.

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