Ist 31CroNiMoV9 gut zerspanbar?

3 Antworten

Grundsätzlich ist dieser Vergütungs- und Nitrierstahl zerspanbar, allerdings sollte die Zerspanung im weichgeglühten Zustand stattfinden (max 248 HB).

Vergütet ist der Stahl hoch verschleißfest und vor allem die starken Karbidbildner Molybdän und Vanadin bilden sehr harte Zonen, die fast jedem Bearbeitungsstahl den Garaus machen.

Der ST52 hat 180 HB, da sind die 248 HB im weichgeglühten Zustand auch schon eine höhere Hausnummer.

Induce 
Fragesteller
 09.10.2023, 18:02

Also würdest du uns empfehlen das Material erst weichzuglühen dannach das Zahnrad zu Fräsen und anschliessend zu härten? Ich denke mir auch ein Hartmetallfräser könnte auchnet schlecht sein?

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TheoBN  09.10.2023, 18:23
@Induce

Weichgeglüht (ist auch der übliche Lieferzustand) ist immer für eine gute und kostengünstige Zerspanung zu empfehlen.

Das Bearbeitungswerkzeug sollte außerdem das Beste sein, was es auf dem Markt gibt.

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Induce 
Fragesteller
 09.10.2023, 18:25
@TheoBN

Ok dann werde ich meinen Chef morgen davon zu überzeugen das wir einen Hartmetall Abwälzfräser brauchen :D ich hab ihm doch gesagt der ist hart wie Kruppstahl xD

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TheoBN  09.10.2023, 18:41
@Induce

Der absolute Gipfel ist Manganhartstahl, der absolut NICHT zerspanbar ist. Man kann ihn nur schleifen.

Als Jungingenieur in einer Schmiede wollte ein "alter" Meister den 50 Vierkant Manganhartstahl (wird für Baggerzähne, Schrämmer usw. eingesetzt) mit einer Hartmetallkreissäge ablängen.
Ich habe ihm gesagt, das geht nicht.

Er hat gelacht, legt ein neues Sägeblatt auf, das kommt in Kontakt mit dem Stahl und schon sind alle Zähne abgebrochen.

Wer das nicht kennt, glaubt es nicht.

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Das Material dürfte m.W. in den Verwendungsbereich härt- / und vergütbarer Werkzeugstähle passen, welche nach der Wärmebehandlung entsprechend hohe Festigkeiten, Zähigkeiten und Torsions- / wie Biegefestigkeiten erreichen können.

Da ist die Standzeit eines simplen HSS-Fräsers während der Bearbeitung solcher Stähle entsprechend nicht sonderlich hoch.

Induce 
Fragesteller
 09.10.2023, 18:20

ja die Zahnräder kommen in ein Planetengetriebe das sehr hohen Kräften ausgesetzt ist. Die Zahnräder werden Randschichtgehärtet 0.2mm

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Gnurfy  09.10.2023, 19:02
@Induce

Meine Antwort bezog sich auf Deine Frage, weshalb der HSS-Fräser bei diesem Material so schnell selbst im ungehärteten und unvergüteten Zustand verschleißt.

Wenn Du das Rohmaterial für Deine Zahnräder von einem langen Rundstahl blank-gewalzt abgschnitten hast, so könnte es durch den Walzvorgang des Halbzeugherstellers derzeit im Gefüge vorverfestigt sein.

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Im weichgeglühten oder normalgeglühten Zustand isser gut zerspanbar, im verüteten Zustand mit HSS aufgrund seiner extremen Zähigkeit nicht. Selbst der gehärtete Zustand wäre da möglicherweise einfacher zu bearbeiten, da er nur auf 52HRC kommt, dann aber unangelassen extrem spröde ist

Kriegst du das Rohmaterial nicht im weichgeglühten oder normalisierten Zustand wäre wahrscheinlich ein Fräser mit austauschbaren CBN Wendeschneidplatten die beste Option. Mehr Kühlung als nur ein bisschen Schneidöl ist auch nicht verkehrt