IQ-Tests, Meinung/Erfahrung?
Was haltet ihr von IQ Tests?
ich persönlich habe schon drei IQ-Tests (unterschiedliche Test-Batterien) gemacht und hatte immer ungefähr mit einer Diskrepanz von +- 5 Punkten dasselbe Ergebnis. Also nichtsaussagend sind IQ-Tests jedenfalls nicht. Ich bin mir jedoch unsicher ob man IQ-Test Ergebnisse mit Intelligenz gleichsetzen kann, immerhin werden hauptsächlich Mustererkennung, Wortschatz und räumliches Denken getestet. Ist Intelligenz nicht viel mehr als das?
welcher Wert ist denn herausgekommen?
139 wenn ich mich Recht erinnere.
4 Antworten
Also nichtsaussagend sind IQ-Tests jedenfalls nicht.
Sicher nicht, das wissen auch alle Psychologen, die (besseren) Tests sind reliabel und valide.
immerhin werden hauptsächlich Mustererkennung, Wortschatz und räumliches Denken getestet. Ist Intelligenz nicht viel mehr als das?
Es ist etwas mehr als das, aber es korreliert alles sowieso hoch miteinander.
Intellektualität ist nochmal was anderes und Bildung/Können hat viel mit Intelligenz zu tun und lässt einen auch intelligent wirken. Es gibt Leute die einen "intellektuellen Stil" haben ohne besonders intelligent zu sein. Und es gibt Hochbegabte denen man das kaum zutraut. Aber das ist eher selten denk ich.
Grundsätzlich glaube ich, sind IQ-Tests unbestreitbar gute Nachweise für die Intelligenz eines Teilnehmers. Man kann vermutlich auch ohne eine genaue Punktzahl sagen, ob jemand sehr intelligent ist oder weniger intelligent. Mein IQ liegt im Bereich von 115 - 120. Ab und zu mache ich gerne diese Matrizentests und schneide dort konstant relativ mit den selben Ergebnissen ab. Das sagt jetzt nicht viel aus, zeigt aber dass ich eine gewisse Gabe habe, diese Rätsel zu lösen und meist besser als solche, die sie ebenfalls gelöst haben. Ähnlich verhält es sich mit Aufgaben im Bereich der verbalen Intelligenz. Insgesamt bin ich gut darin Muster zu erkennen, Systeme zu entwickeln und habe ein gutes Verständnis für abstrakte Konzepte.
Um darauf zu sprechen zu kommen. IQ ist wohl ein Vergleichswert. Wie als würde man die Penislänge aller Männer in DE vergleichen. Daraus kann man ableiten, dass (in meinem Fall) etwas mehr einen kleineren Penis haben als ich. Darauf kann ich mir einen runterholen. Der Vergleich selber bringt mir noch nicht viel, denke ich. Wenn ich diese aber in Verhältnissen mit anderen lebensbestimmenden Faktoren setze, z.B. mit akademischem und beruflichem Erfolg, dann ist der IQ-Test ein wichtiger Vorbote. Geht man beispielsweise davon aus, dass Professoren der theoretischen Physik in den allermeisten Fällen einen IQ von mindestens 150 haben, kann durchaus davon ausgegangen werden, dass diese (die allermeisten) Professoren in IQ-Tests besser als so ziemlich jeder sonst abschneidet und dass die, die das nicht tun oder ganz weit davon entfernt sind vermutlich kein Professor der theoretischen Physik werden können. Ja, dann scheint mir der IQ-Test vielleicht nicht notwendig, weil er tatsächlich wenig ändert, trotzdem nicht verkehrt. Das, was er misst oder darstellt, ist tatsächlich relevant für das weitere Leben.
Ist Intelligenz mehr als das?
Es kann mehr sein, aber nicht viel. Du kennst bestimmt die Theorie des allgemeinen Intelligenzfaktor, die im Prinzip besagt, dass die verschiedenen Bereiche der Intelligenz positiv miteinander korrelieren und dies aus einen gemeinsamen Faktor zurück zu führen ist. Für mich schließe ich daraus, dass es durchaus mehr Intelligenz geben kann, als der IQ-Test ist (und das ist wichtig zu wissen, um möglichst kultur- und von der ökonomischen Lage abhängige Tests zu entwickeln) aber irgendwie auch nicht, da es ja alles einen gemeinsamen Nenner hat ( was wesentlich ist für die Messung von Intelligenz kultur- und länderübergreifend). Das Leben ist wahrscheinlich der beste Intelligenztest. Je weiter du kommst, je besser und schneller und kreativer du komplizierte Probleme löst, je talentierter du in kognitiv anspruchsvollen Tätigkeiten bist, desto intelligenter dürfest du sein. Der IQ-Test wird es dir beweisen und vorweisen.
> Ist Intelligenz nicht viel mehr als das?
Nein. Da es so schwer ist, Intelligenz zu definieren, gilt die Arbeitshypothese: Intelligenz ist das, was der Intelligenztest misst ;-)
Die Tests sind recht präzise, das wird hauptsächlich von Leuten geleugnet, die sich für (hoch-)intelligent halten und beim Test nicht übers Mittelfeld hinauskommen.
Mindestens einen Vorteil hat die Intelligenz: Man muss sich nicht sonderlich anstrengen, um durchs Leben zu kommen :-)
> wie geht folgende Zahlenreihe weiter:
Ist unter Mathematikern bekannt, dass sich mit hinreichend kompliziertem Bildungsgesetz jede Zahl als Fortsetzung ergeben kann. Gefragt ist jeweils die Zahl, die sich nach dem einfachsten Bildungsgesetz ergibt - und ja, es gibt mangels eindeutiger Definition von "einfach" durchaus Mehrdeutigkeiten.
> Sammler-Briefmarke-Briefalbum
Da sehe ich jetzt die Mehrdeutigkeit nicht - das Album ist keine Grenze wie der Zaun, sondern der Aufenthaltsort der Briefmarken.
> sonderlich präzise kann so ein Ergebnis dann auch wieder nicht sein.
Im Normalfall gleichen sich die Ungenauigkeiten aus - siehst Du ja an der Konstanz Deiner Testergebnisse. Kritisch wird es nur, wenn der Test an der Grenze seines Messbereichs verwendet wird, und dann aus einer Aufgabe richtig oder falsch gleich fünf oder zehn IQ-Punkte abgeleitet werden.
> oft Depressionen und soziale Probleme.
Depressionen haben Normalbegabte auch :-(
Wenn man anderen Menschen zeigt, dass man sie für minderbegabt hält, führt das natürlich zu sozialen Problemen, ganz egal, ob man wirklich klüger ist oder das nur glaubt. Aber echt intelligente Menschen merken das schneller und stellen ihr Verhalten darauf ein ;-)
IQ Test sind nichts sagend, Fehler behaftet und wissenschaftlich nicht haltbar. Ganz abgesehen davon dass sie nur einen teil der tatsächlichen Intelligenz erfassen können
Wieso werden sie dann von Psychologen angewendet wenn sie wissenschaftlich nicht haltbar sind? Sie sagen ja trotzdem etwas aus, wie Merkfähigkeit, Mustererkennung usw. bei deinem zweiten Punkt stimme ich dir allerdings zu.
"Wieso werden sie dann von Psychologen angewendet wenn sie wissenschaftlich nicht haltbar sind?"
weil viele noch auf einem Stand der 1970er Jahre arbeiten und die Debatte um die Haltbarkeit von IQ Test erst in den letzten 10 Jahren aufkam in der Fachwelt. Und selbst in dieser ist das noch nicht so ganz eindeutig entscheiden, gibt noch viele "alte" die steif dran festhalten wollen.
" Sie sagen ja trotzdem etwas aus, wie Merkfähigkeit, Mustererkennung usw."
Sie geben nur einen Ist-Zustand zu dem Zeitpunkt des Testes wieder. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du aber nen miesen tag hast, eventuell noch erkältet und sowie so früh um 8 nicht deine Zeit ist, dann sieht das Ergebnis ganz anders aus, als wenn du Topfit und ausgeruht den Test absolvierst. Nicht zu vergessen, dass man sich sogar speziell auf solche Tests vorbereiten kann, was dann auch das Ergebnis verfälschen würde
Hey danke für deine Antwort. :)
-Ich denke dann sollte man den Wert als das definieren was gemessen wird. Gemessen wird nämlich Mustererkennung, Wortschatz und logisches Denken. Kreativität beispielsweise, kann man damit kaum messen.e
-Da kann ich dir echt nicht zustimmen. Ich selber habe bei meinen bisherigen Tests einen relativ guten Wert erzielt und bin dem IQ-Test gegenüber so wie viele andere Experten auch eher kritisch gesinnt. Warum? Ich möchte mal ein Beispiel nennen. Beim Abschnitt Mathematik/Zahlenreihe kommt die Frage; wie geht folgende Zahlenreihe weiter: 2,4,8. meiner Meinung nach kann man da extrem viele richtige Lösungen reininterpretieren (16 wäre richtig, 14 aber auch...). Oder um ein anderes Beispiel zu nennen: Welche der folgenden Begriffe verhält sich wie Sammler-Briefmarke-Briefalbum; Hirte-Schafsherde- a)Hirtenstab b)Zaun c)Weide (hier könnte auch wieder b und c richtig sein, je nachdem was für ein Bild man von Hirten und Schafsherden hat. und ja diese Frage stammen von einem mensa Test. also sonderlich präzise kann so ein Ergebnis dann auch wieder nicht sein.
-Intelligenz & einfach durchs Leben? also meiner Erfahrung nach stimmt das gar nicht. Hochbegabte bspw tendieren dazu sich das Leben selbst schwieriger zu machen und haben oft Depressionen und soziale Probleme.
Wie auch immer,
würde mich über eine Antwort freuen.