Inwiefern unterscheiden sich die empiristischen Vorstellungen David Humes und John Lockes?

1 Antwort

Der auffallendste Unterschied ist, dass Locke fast Humes Urgroßvater hätte sein können. Und jetzt denk mal zurück, wie sich die Zeiten seit dem aktiven Leben Deines Urgroßvaters geändert haben und dass Du selbst bei gleicher Grundeinstellung heute doch andere Auffassungen hast. Locke konnte Hume nicht kennen, wohl aber Hobbes, der sein Vater hätte sein können. Umgekehrt konnte sich Hume mit Hobbes wie mit Locke und anderen Philosophen der Aufklärung auseinandersetzen. David Hume hatte ja sehr enge Kontakte nicht nur zu Adam Smith sondern auch zu den französischen Enzyclopädisten und Jacques Rousseau, ja sogar zu einem Vater der US-Unabhängigkeitserklärung Thomas Jefferson, der ja erklärter Epikureer war. Zu Lockes Zeit hatte die englische Demokratiebewegung Fahrt aufgenommen. Humes und vor allem Adam Smith Schriften waren teils Streitschriften für freie Bürger. In dieser Zeit war viel los. Und in politisch aktiven Zeiten sind auch Philosophen von den gesellschaftlichen Entwicklungen nicht unberührt.

KnorxyThieus 
Fragesteller
 09.06.2017, 12:02

Also gibt es keinen wirklichen Widersprüche, sondern nur historisch bedingte voneinander abweichende Darstellungen - zwei Seiten ein und derselben Medaille? Auch in Bezug auf die Außenwelt?

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