In Mexiko wird scharf gewürzt - woher kommt das?
Haben das die Spanier auch schon gemacht?
13 Antworten
Chili und andere scharfe Gewürze wurden schon lange vor den Spaniern in Mittelamerika benutzt. Etwa von den Azteken (heute "Nahua"), Maya und anderen Völkern.
Viele der Namen entstammen der Sprache Nahuatl, so etwa Chili, https://de.wiktionary.org/wiki/chilli#chilli_(Nahuatl), Chipotle (eine scharfe Würzsoße) von 'chīlpoctli' (Bedeutung = geräuchertes Chili), Jalapeño (bezieht sich auf die Stadt Xalapa, welche ebenfalls einen Nahuatl-Namen trägt).
Noch heute sprechen über 1 Million Nachfahren der Azteken Nahuatl in Zentralmexiko. Hinzu kommen etliche Maya-Sprecher sowie viele andere kleinere indigene Sprachen.
Auch Kakao, Schokolade, Avocado, Guacamole, Cacahuete (Erdnuss, spanisch) stehen in Verbindung mit dieser Sprache (bzw. mit anderen Sprachen Mexikos wie Maya). Auch das US-amerikanische 'barbecue' stammt von einer Grilltechnik von Ureinwohnern ab (zumindest das Wort, die Technik hat sich freilich geändert).
Schokolade war anfangs noch nicht süß (eher noch bitter bis scharf durch den Zusatz von Chili), erst durch die Europäer entstand die Idee, auch Milch und Zucker dazu zu nutzen.
Weitere Nahuatl-Wörter sind Ozelot (ocelotl), Axolotl oder Coyote (coyotl). Peyote (peyotl) ist eine Kaktus-Art, welche als Droge benutzt werden kann (oder man macht Trommeln daraus).
Scharf gewürzt wird auch in Indien, Thailand und anderen Staaten Südasiens, wo diese Gewürze eben wachsen. Pfeffer wächst zum Beispiel (u.a.) in Südindien. Sonnenstrahlung/Wärme scheint gut für Gewürzpflanzen zu sein (so wächst Paprika auch eher in Ungarn als in Finnland).
Noch heute sprechen über 1 Million Nachfahren der Azteken Nahuatl in Zentralmexiko
Ich möchte nur anmerken, dass längst nicht alle Nahua sind Mexika (Azteken) oder Nachfahren der Mexika sind. Aber es freut mich, dass es hier Menschen gibt, die diese Sprache kennen.
In warmen Ländern wird meistens sehr scharf und salzig gewürzt. Das macht die Lebensmittel etwas länger haltbar. ;)
Chilli, Pfeffer und Co. wirken antibakteriell und teilweise fungizid.
Die meisten Schärfstoffe fördern das Schwitzen. Dadurch wird der Körper durch vermehrtes Schwitzen besser gekühlt. Stichwort Verdampfungsenthalpie.
Gleichzeitig wirken Chilli, Pfeffer, usw. auch durchblutungsfördernd, was unter Umständen auch zur Kühlung (kalte Umschläge etc.) benutzt werden kann.
Scharfe Gewürze sind in allen Ländern, wo es sehr warm wird, angesagt.
Sie erhalten die Bekömmlichkeit der Speisen etwas länger und schützen den Menschen vor Erkrankungen durch verdorbenes Essen.
Mit besten Grüßen
gregor443
Nicht nur Mexiko.. sondern in vielen südlichen Ländern wird scharf gegessen. Weil: das kühlt. .. durch die scharfen Speisen wird der Schweiß angetrieben. Damit dann durch die Verdunstungskälte abgekühlt. Das ist in Ungarn so. In Thailand, in Sri Lanka... In Mexiko.. und vielen anderen Ländern...
Na ja südlicher als wir schon: und schon Recht nahe am Äquator....
Die scharfe Chilischoten wurden schon lange vor der Ankunft der Spanier in Mexiko genutzt. Als die Spanier dort ankamen, waren die Chilis schon so alt, dass sich niemand mehr erinnern konnte, welches Volk sie kultiviert hat.
Mexiko ist kein südliches Land.