Im Ramadan Schlafrythmus umschalten?
Hey, also mir ist vorhin ein genialer Lifehack eingefallen. Also die Idee ist: im Ramadan einfach morgens von 11 bis 20 Uhr zu schlafen und die Nacht durch zu machen, weil ja nach dem Aufstehen direkt Iftar ist und man Frühstücken kann. Dann kann man bis um 4 Uhr oder so essen und dann fastet man halt 6 oder 7 Stunden weiter und geht schlafen. Da ich keine Schule habe wäre es doch schlau. Lohnt sich das? Was haltet ihr von dieser Idee, genial oder idiotisch?
5 Antworten
Zum Ramadan gehört nicht nur das Fasten. Zwischen 11 und 20 Uhr ist die Zeit von z.B. dem Zohar und Assar Gebet. Wenn du die Zeit durchschläfst, kannst du diese Gebete nicht verrichten. Und wenn die Schule wieder beginnst oder du zur Arbeit musst, ist das auch nicht möglich... Also keine gute Idee.
Du verpasst diese Gebete wissentlich und willentlich. Nachholen sollte man Gebete meiner Ansicht nach nur, wenn man sie vergessen hat, oder sie aus irgendeinem Grund nicht verrichten kann. Durchschlafen ist kein wichtiger Grund.
Wenn du kein richtigen Grund hast, wäre die makruh (unerwünscht).
Außerdem würde dein "Lifehack" ja bedeuten, dass du nur wegen der Tradition fastest und den eigentlichen Sinn nicht verstanden hast. Dann kann man das Fasten eigentlich auch lassen.
Ne ich faste weil es im Koran steht. Aber da steht nicht, dass man nicht schummeln darf, oder?
Na ich habe dann gefastet wie alle anderen auch und bekomme dafür meine Belohnung bei Allah
"Doch kontinuierlich während des Tages in Ramadan zu schlafen, ist eine Form der Nachässigkeit. Da Ramadan eine besondere Zeit ist, in der man von der Rezitation des Qur'ans, dem Streben nach Nahrung und dem Streben nach Wissen profitieren sollte."
Die Gebete muss du pünktlich beten. Daher ist die Idee nicht gut
So einfach ist das nicht... Du fastest, um auf etwas zu verzichten. Du verzichtest auf das Privileg, immer essen zu dürfen - für Allah. Der Ramadan sollte ein Monat des Gebetes sein. Mehr als in jedem anderen Monat sollte man darauf achten, seine Gebete pünktlich zu verrichten. Wenn du fastest, aber alle anderen wichtigen Aspekte des Ramadan außen vor lässt, hat das meiner Ansicht nach keinen Sinn mehr. Aber das ist eine Sache zwischen dir und Allah. Wenn du meinst, dass dich das trotzdem irgendwie weiterbringt - mach es.
Zum Ramadan gehört viel mehr als das Fasten. Gebete, Qur-ân, Liebe zu den Mitmenschen, Verzicht auf Privilegien, etc.
Das Problem ist das du dann nicht mehr fastest, sondern dich nur durchmogelst um es möglichst sehr leicht zu haben.
Aber gibt es Beweise bzw steht es im Koran, dass man sich nicht durchmogeln darf?
Dein gesunder Verstand sollte dir sagen, das das Quatsch ist. Hat der Prophet s.a.s seinen Rhythmus von Tag zu Nacht gewechselt? Nein und in diesem heißen Klima war und ist das Fasten noch viel anstrengender. Sei ehrlich mit dir selber. Bedeutet dir dieser Monat irgendwas, oder willst du nur das er vorbeigeht, ohne das du auf irgendwas verzichten musst? In Deutschland haben wir es dieses Jahr sehr leicht. Es ist nicht zu warm, durch Homeschooling muss man nicht in die Schule usw. Alles andere ist Faulheit.
Ist nicht der Sinn vom Ramadan, du hast sozusagen umsonst gefastet, um es kurz auszudrücken. Wer nur mit essen und trinken fastet, der hat den Sinn vom Ramadan nicht verstanden. Gebe den anderen, die auch geantwortet haben, recht im Bezug auf das
Die Idee ist relativ durchdacht, aber nicht erwünscht. Ramadan ist nicht nur das Fasten vom Essen und Trinken. Im Ramadan soll man auch seine Gottesdienstlichen Handlungen vermehren und sein Benehmen, Niyya, Wissen erweitern. Das schlafen während des ganzen Tages würde dies daran hindern und sollte somit unterlassen werden, da dies nicht dem Sinn entspricht.
Imam as-Sadiq a.s sagte: „Fasten bedeutet nicht, dass man sich nur des Essens und Trinkens enthält. Wenn ihr fastet, dann schützt eure Zunge vor dem Lügen, senkt eure Blicke vor dem, was Allah euch verboten hat zu betrachten, kämpft nicht miteinander, seid aufeinander nicht eifersüchtig, redet nicht übereinander, nützt euch nicht gegenseitig aus und seid nicht ungerecht gegeneinander. Bleibt fern von falscher Anschuldigung, Lügen, Kampf, Verdächtigungen, Verleumdung und übler Nachrede. Seid einer von denen, die nach vorne blicken, das Jenseits im Auge, und wartet auf eure Tage, das erwartend, was Allah für diejenigen versprochen hat, die sich darauf vorbereitet haben, ihren Schöpfer zu treffen. Ihr müsst Ruhe, Besonnenheit, Gelassenheit, Demut, Gehorsam und Ernsthaftigkeit haben sowie die Unterwürfigkeit eines Dieners, der seinen Herrn fürchtet. Und fürchtet Allahs Strafe genauso wie ihr auf Seine Vergebung hofft.“
Die Idee ist nicht schlecht, wird halt nicht im Sinne des Erfinders sein. ^^
Kann ich die Gebete nicht nachholen?