Ich werde einfach Grundschullehrer!?

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Lehrer ist kein Beruf, den man nicht einfach so erlernt wie Kaufmann z.B., weil es sich anbietet, sondern eigentlich eine Berufung. Man muss es wirklich wollen & nicht nur einfach denken, man studiert halt mal, weil es machbar wäre, Lehramt & schlängelt sich so durch.. Das geht nicht!! Denn man braucht menschliche Reife, die Bereitschaft viel zu arbeiten, viel auszuhalten, viel Freizeit zu investieren & sich (sozialen) Probleme unterschiedlichster Art zu stellen. Nur gern mit Menschen zusammenzuarbeiten reicht nicht aus!

Wenn man daran auch nur eine Sekunde lang in irgendeiner Weise dran zweifelt - was du machst wenn du merkst, dass du im Praktikum Probleme mit der Klasse hattest - sollte man es sein lassen! Sicher lernt man im Studium auch einiges zur Rhetorik, aber das bügelt nicht alles glatt!

Viele der heutigen Studenten sind von ihrer mentalen Reife aber noch nicht so weit dass man sie auf Schüler loslassen kann weil sie durch ihre Erziehung & ihre Ideale im Prinzip selber noch Kinder sind wenn sie ins erste Dienstjahr starten.. ist zumindest meine Beobachtung. Und in kaum einem Studiengang ist eine gefestigte, reife & starke Persönlichkeit so wichtig wie im Lehramt. Als Lehrer - egal in welcher Schulart und bei welcher Stufe - bist du immer auch Psychologe, Ersatzvater oder -mutter, Berater, Erzieher und mehr für die Schülerschaft & im Grunde eine Bezugsperson derselben.

Ich habe einige aktive Lehrer (unterschiedlicher Alterklassen und an ALLEN geläufigen Schultypen tätig) und auch pensionierte Lehrer in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, und was man da teilweise aus dem Schulleben an allen Schultypen so mitkriegt, macht echt keine Freude! Auch mit den Eltern gibt's tendenziell mehr Zoff als früher; der Entfall einer verbindlichen Grundschulempfehlung schafft bei uns ebenso mehr Sorgen als Freude, was mir aus erster Hand bestätigt wurde! In der Grundschule geht es im Grunde schon mit dem Theater los - mal mehr, mal weniger, aber Ärger kommt immer auf & damit muss man umgehen können: Man braucht ein dickes Fell!

Ehrlich: Dagegen sind gelegentliche, teilweise auch nicht immer als ganz einfach empfundene Reibereien mit schwierigen Terminen, wie es sie bei mir im Beruf (arbeite bei einem Zeitungsverlag) gibt oder "Konkurrenzkämpfe" mit der zweiten regionalen Tageszeitung im Grunde absolut lächerlich!

Konkrete Vor- oder Nachteile beim Lehrerberuf gibt es aus meiner Sicht keine bzw. sie sind nicht sachlich begründbar.. es ist aus meiner Sicht 'nen Beruf, den man einfach wirklich ausüben WOLLEN muss & zwar von ganzem Herzen, also nicht weil man die Idee hat, Lehramt zu studieren & denkt, es sei evtl. gut geeignet!

Viel Freizeit hat man als Lehrer entgegen dem Klischee auch nicht, da die Unterrichtsvorbereitung sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Keiner braucht zu denken, dass man nach dem Unterricht einfach daheim vor'm Fernseher hockt & den Herrgott einen guten Mann sein lässt... Im Gegenteil, daheim geht's erst richtig los.

Ich hoffe dass ich dir helfen konnte :)

Hallo BellaCullen09,

zunächst mal Dinge, an denen sich zeigen könnte, dass jemand ungeeignet ist:

Wahl nur einer Verlegenheitslösung, weil einem nichts Besseres einfällt, Meinung, das Ganze sei ein gutbezahlter Halbtagsjob. Ferien!!! Wahl nach Stellenchancen. Kein Geschick mit Kindern.

Dinge, die zeigen, dass er fähig ist:

Der Wunsch, jemandem was beizubringen, den Beruf als Berufung sehen, Leistungsbereitschaft, Teamfähigkeit, psychische Belastbarkeit, Interesse an lebenslangem Lernen, wünschenswert: Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit (Gruppenleiter o.ä.), Vielseitigkeit der Interessen ohne Spezialisierung (Instrument, sportliche Interessen, handwerkliche Fähigkeiten, künstlerisches Interesse, PC-Kenntnisse, Rettungsfähigkeit im Schwimmen, Englischkenntnisse), Konflikthandhabung, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit - Einsatzbereitschaft auch in den Ferien (Fortbildung, Planung).

Ob man Chancen hat, ist kein Kriterium für die Berufswahl. Gute Leute haben immer hier Chancen. Und viele Dinge lassen sich dann lernen. Dafür studiert man schließlich das Fach und geht in die praktische Ausbildung.

Ich konnte im Praktikum die klasse nicht ruhig bekommen


Logisch, weil man als Praktikant weniger wert ist als der Hund des Hausmeisters (in den Augen der Schüler) und man selber noch sehr unsicher auftritt

"Meiden brache"?, "Magt"?, ...

Da liegt noch viel Arbeit vor dir.