Muss ich als Grundschullehrer auch Mathe unterrichten, selbst wenn ich es nicht studiert habe?

6 Antworten

Ja, du kannst diese Fachkombination für Grundschule unterrichten. Geh allerdings davon aus, dass du als Lehrkraft für jeden Fachunterricht herangezogen werden kannst. Mittlerweile müssen einge Lehrkräft auch Religion unterrichten, obwohl sie die Befähigung der Kirche nicht haben. In der Theorie soll das natürlich verhindert werden, die Realität an der Schule ist aber eine andere. Wass will man als Rektor/in auch machen, wenn keine ausgebildeten Religionslehrer im Kollegium sind, aber eine Unterrichtspflicht besteht.

Ähnlich verhält es sich mit Mathe. Ich kann dir ein Studium in Sachsen empfehlen, weil dort Grundschulstudierende in der Grundschuldidaktik für Mathe/Deutsch/Sachkunde unterrichtet werden. So bekommst du schon während des Studiums in alle Fächer Einblick und hast im Referendariat nicht den absoluten Praxisschock.

Miroir  29.01.2013, 15:46

Im Referendariat wird man in den studierten Fächern ausgebildet. Der wirkliche Praxisschock kommt nach der Einstellung in den öffentlichen Schuldienst (soweit man Glück hat und eine solche bekommt; oft knappst man sich jahrelang von Vertretungsvertrag zu Vertretungsvertrag - und auch diese sind rar...).

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Ich war 40 Jahre gerne Grundschullehrer, die dankbarste Lehrertätigkeit, wie ich meine,hatte kein Mathe an der Uni, habe aber an einer kleinen Grundschule immer Mathe fachfremd unterrichtet. Natürlich wird Englisch auch an einer GS gelehrt.

Hallo.

Ja, das muss du auch beherrschen. Außer Religion oder Sport muss nicht, aber alles andere in etwa schon. Meine Schwester war Grundschullehrerin, die hat fast alle Fächer durch Unterricht gegeben. Damals gab das noch beine Besoldungsstufe mehr. Das Rechnen muss du auch können bis zur 3 oder 4 Klasse. Das ist aber Ländersache.

Mit Gruß

Bley 1914

Hallo Bathorata,

es ist im Grunde genommen egal, was du studiert hast; im Endeffekt musst du nahezu alle Fächer unterrichten, vor allem, wenn du Klassenlehrer/Klassenlehrerin bist.
Ausnahmen gibt es bei Religion (du brauchst die Missio canonica bzw. die Vokation (je nach rk. / ev.), Schwimmen (hier brauchst du den Nachweis der Rettungsfähigkeit), Englisch (du brauchst die Lehrbefähigung, die du u. U. aber auch außerhalb der Berufstätigkeit erwerben kannst).

Vor allem die Hauptfächer (Deutsch, Mathe, Sachunterricht) muss jeder Klassenlehrer unterrichten.
Es ist absolut unverantwortlich, was sich die politsch Verantwortlichen bei den immer neuen Reformen der Lehrerausbildung denken!
Sprechen kann ich hier zwar nur von NRW, ich weiß aber, dass jene Missstände in vielen Bundesländern Probleme verursachen.

Wie gesagt: Du musst letztendlich fit sein überall. Wie du das machst... tja... Lehrer sind nun mal die "eierlegenden Wollmilchsäue"...

Der Job ist alles andere als leicht; er ist eine Berufung für wenig übrig gebliebene Idealisten - und ich kann jedem nur raten, sich umfassend über den Lehrerberuf zu informieren und viele Praktika zu absolvieren, bevor dieses Berufsziel ernsthaft ins Auge gefasst wird.

Dir alles Gute für deine Berufswahl,
LG von Miroir

Miroir  29.01.2013, 00:51

Konkret zu deiner Fragestellung:

In NRW kannst du Deutsch und Englisch studieren, und wirst auch in diesen Fächern während des Vorbereitungsdienstes ("Referendariat") ausgebildet. In Mathe musst du eine Art "Miniprüfung" machen, was aber deiner Ausbildung nicht gerade dienlich ist.
Denn solltest du einst im staatlichen Schuldienst stehen, wird von dir selbstverständlich erwartet, dass du Mathe unterrichtest (unterrichten kannst!)!

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Natürlich musst du als Grundschullehrer auch "Mathe" unterrichten -- aber diese "Mathe" ist nicht mehr als Rechnen  (mit wirklicher Mathematik hat das rein gar nichts zu tun -- und ist deswegen auch gar nicht schwierig). Davor zu fürchten brauchst du dich auf keinen Fall.