Ich kann nicht abschließen (Katze, weggeben)?

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Das war wirklich eine schlimme Situation für Dich und das sollte man einem Kind nicht antun. Es ist vielleicht ein Trost für Dich, wenn Du Dir vorstellst, dass Deine Katze bei einer anderen Familie ein gutes Zuhause gefunden hat und dort wohlbehalten und glücklich lebt.

Tut mir sehr leid für Dich.

Es war von deinem Vater nicht bös gemeint, aber er hatte wohl nicht die Mega-Ahnung von Katzen. Dass sie durchaus lernen, einander zu tolerieren, wenn man ihnen Zeit und Raum dafür lässt.

Allerdings gibt es nun mal Fälle, wo das einfach nicht funktioniert. Sei es, weil der Platz nicht da ist, sei es, weil eins der Tiere sich einfach nicht damit abfindet. Dann ist es in der Tat besser, die neue Katze in andere Hände zu geben.

Der Arbeitskollege hatte es sicher gut gemeint, aber es ist eben schief gegangen.

Aber was vorbei ist, ist vorbei. Entweder hat die Katze sich eine neue Heimat gesucht, oder sie lebt nicht mehr.

Ich musste im ähnlichen Alter auch eine geliebte Katze ihrem Schicksal überlassen. Sie war eine halbwilde Katze, die überwiegend draußen lebte, und war mir zugelaufen. Ich hing sehr an ihr. Nach einigen Jahren zog unsere Familie um. Die Katze hätten wir gar nicht einfangen können; sie war ein freies Leben gewohnt und verschwand zudem, als wir anfingen zu packen. Ich konnte nichts tun. Sie wird wohl weitergezogen oder verhungert sein. Heute, nach all den Jahrzehnten, denke ich ab und zu immer noch an sie.

Es nützt nichts, sich so viel später Vorwürfe zu machen. Man kann höchstens daraus lernen, beim nächsten Mal sich besser durchzusetzen. Wobei die Sinnhaftigkeit sich einem mit 11 oder 14 nicht so erschließt wie später.

Denk mal nach, was für ein Leben deine Katze gehabt hätte, wenn sie bei euch geblieben wäre, und es hätte mit der Erstkatze eben nicht funktioniert. Und was für eine Hölle ihr der anderen Katze damit angetan hättet. Da ist es so schon besser.

Du willst Deine Katze nicht vergessen. Das ist gut so. Deswegen trauerst Du. Das ist gut so.

Gleichzeitig willst Du nicht trauern.

Beides widerspricht sich.

Genau das macht Dir das Leben schwer.

Hinzu kommt: Du hast Dich hilflos gefühlt und tust es noch. Diese Hilflosigkeit versuchst Du dadurch auszugleichen, dass Du Dir selbst die Schuld gibst. Aber Du hast keine Schuld und konntest das nicht ändern.

Vielleicht musst Du zu beidem stehen:

Du musst zu Deiner Hilflosigkeit stehen. Es ist irgendwie ärgerlich, dass Du nichts tun konntest. Aber es war so. Und Du musst zu Deiner Trauer stehen. Sie gehört zu Dir. Das ist einfach so.

Vielleicht hilft Dir: Jede Träne für Deine Katze verbindet Dich ein wenig mit Deiner Katze. Es sind Tränen für diese Katze. Und darum sind sie gut.

Und wenn es so lange her ist, dass Du nicht mehr weinen musst: Auch das ist gut so. Aber Du denkst an Deine Katze. Das ist gut und das zählt.