Ich habe jeden Tag Suizidgedanken und traue mich nicht zur Ärztin?
Hallo zusammen
Ich m28 habe, nicht diagnostiziert (fühlt sich aber so an und erfülle alle Sympthome), sehr starke Depressionen. Ich kann mich seit Monaten auf der Arbeit gar nicht mehr konzentrieren und muss mich extrem überwinden etwas zu machen. Denn ich habe auch jeden Morgen sehr viel Angst vor der Arbeit, dass ich einen Fehler mache. In den letzten Jahren gab es immer mehr Fehler und ich habe immer mehr angst davon.
Ich möchte nicht daran denken. Aber seit einem Monat denke ich immer an Suizid, damit es dann vorbei ist. Ich bin ebenfalls erfolglos bei Frauen und das macht mich sehr depressiv. Auch von Kollegen, bei denen ich dachte es wären Kollegen, bekomme ich nicht so viel zurück, wie ich erhoffe. Zusätzlich habe ich ein Reizdarmproblem, was dazu führt, dass ich nicht an vielem Freude haben kann, sondern angst und unwohl sein. Das alles führt wahrscheinlich zu Suizidgedanken, die ich nicht haben möchte und probiere diese immer zu verdrängen. Denn diese Gedanken kommen irgendwie nicht von mir. Wahrscheinlich stelle ich es mir als erlösend vor, dass ich dann alles hinter mir lassen kann.
Ich traue mich nicht mit meiner Ärztin darüber zu sprechen. Aber ich muss zuerst zu ihr (Hausarztmodell, Schweizer Krankenkasse) bevor ich zu einem Psychologen gehen kann. Ich habe auch angst davor meinen Eltern zu erzählen. Wegen dem Reizdarm nehme ich übermässig Imodium zu mir (jedes mal wenn etwas ist, Feuerwehrübung, Sportverein oder Musikverein). Ist das ungesund fast 5 Imodium zu nehmen? Anders schaffe ich das nicht mehr ohne in die Hosen zu machen.
10 Antworten
Ich kann dir nur empfehlen dich in einer psychiatrischen und/oder psychosomatischen Klinik in deiner Nähe vorzustellen und dich dort über die dortigen Behandlungsmöglichkeiten beraten zu lassen. Eine schwere Depression sollte zumindest am Anfang vollstationär und auch zumindest für einige Monate oder einem halben Jahr mit einem Antidepressivum behandelt werden damit du möglichst schnell aus diesem quälenden Zustand rauskommst und überhaupt in der Lage zum Beginn einer Psychotherapie bist. Das ist nämlich auch anstrengend und erfordert einiges an Kraft um dabei voranzukommen. Wenn man schwer depressiv ist, schafft man das am Anfang meist noch nicht und benötigt zumindest am Anfang medikamentöse Unterstützung. Grundsätzlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass du in einer psychiatrischen oder psychosomatischen Tagesklinik behandelt wirst, d.h. du müsstest über mehrere Wochen jeden Tag in die Klinik kommen zu den Einzel- und Gruppentherapien und könntest danach nach Hause und immer zuhause schlafen. Du müsstest jedoch selbst einschätzen, ob du die Kraft dazu hast täglich in die Klinik zu fahren.
Spring über deinen Schatten und sprich mit deiner Hausärztin. Sie soll dir dann eine Überweisung geben für einen niedergelassenen Psychotherapeuten (meist ein Psychologe) und auch für einen Psychiater, denn Psychologen können keine Medikamente verordnen und generell dauert es auch deutlich länger bis man einen Psychotherapeuten gefunden hat, verglichen mit einem Psychiater.
Falls deine Suizidgedanken zunehmen und es in irgendeinem Moment akut ist, musst du wissen, dass es rund um die Uhr möglich ist sich in einer psychiatrischen Klinik vorzustellen. Es gibt dort immer jemanden mit dem du reden kannst.
Du musst wissen, Depression ist eine Erkrankung an der sehr viele Menschen leiden und die sehr belastend ist, aber sie ist an sich gut behandelbar. Auch wenn sich dabei alles einfach schrecklich anfühlt. Du bist nicht der Einzige dem es so geht. Und es ist nur eine schlechte Phase, die vorbeigehen wird mit der richtigen Behandlung.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
Das sollte ein Psychiater in einem persönlichen Gespräch mit dir beurteilen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass sobald jemand Suizidgedanken hat, er eher an einer schweren Depression leidet. Ein weiterer Hinweis dafür wäre zum Beispiel das absolute oder annähernde Unvermögen Freude im Alltag zu empfinden, eine deutliche Schlafstörung, Antriebsstörung usw.
ja schlafstörungen habe ich auch viel, was auch einfluss auf meine Arbeit und den Antriebsstörungen hat.
Ich kann dir wirklich empfehlen dich zeitnah in einer psychiatrischen Klinik vorzustellen. Es gibt Möglichkeiten damit du dich besser fühlst, aber du musst den ersten Schritt machen.
Blende aus, dass die Ärztin weiblich ist. Einfach rigoros ausblenden. Du kannst immer an ihr vorbei schauen, wenn du mit ihr redest.
Du bist ein sehr aktiver Mensch ( hast mehrere Vereine genannt), werde auch aktiv in der eigenen Sache. Helfe dir selbst, untetstütze dich selbst, du bist es wert.
Es geht nicht um das Geschlecht. Ich glaube sogar, dass ich besser mit einer Frau sprechen kann, da ich mich vor einem Mann noch schwächer fühlen würde. Momentan habe ich das Problem, dass ich fast schon zittere bei der Arbeit und mich fast nicht darauf konzentrieren kann und das schon seit Wochen.
Diese ständige Angst, auf Arbeit etwas falsch zu machen, ist äußerst ungesund. Das macht verkrampfenden Stress, der anstrengend ist, und positive Gefühle "killt".
Zusätzlich ist das Gefühl der Erfolglosigkeit bei dem Finden von Nähe, Kontakt, Beziehung und Sex, nicht aufbauend und die Belastung und der Stress, dass "sich unwohl fühlen" macht es schwer bis unmöglich, "gut anzukommen" und man sammelt verzweifelt schlechte Erfahrung.
Geh in Behandlung. Wahrscheinlich läuft es größtenteils auf psychosomatische Ursachen angesetzte Therapie, mit Wahrnehmungsübungen, Wohlfühlübungen, und Gesprächen zu zweit oder auch in Gruppe, hinaus. Das ist absolut nichts Schlimmes, ich würde das jedem Empfehlen, auch Leuten, die sich für gesund halten. (Eigene Erfahrung)
Und vermeide aktuell, in diesem Zustand, des "sich nicht gut fühlens", auch wenn es schwer fällt, irgendwie darauf zu hoffen, dass du Sex findest. Nicht etwa, weil es dir nicht gut tun würde, wenn es klappt, sondern um erst mal weitere Enttäuschungen zu vermeiden, die du jetzt gerade nicht verkraftest, und die dir jetzt nur einen großen Ballast an "das klappt doch nie - Erfahrungen" einbrächte.
Habe ich irgendetwas geschrieben, dass ich Sex vermisse?
Ist diese Behandlung stationär?
Es gibt ambulante Therapien und Stationäre. Die stationären sind, durch den größeren Wechsel im Umfeld, die größere Regelmäßigkeit und die ständige Gruppenpräsenz, wahrscheinlich deutlich wirksamer.
Ambulant unterteilt sich dann in Einzeltherapie (alle paar Tage) oder Gruppentherapie in Tagesklinik, Anwesenheit tagsüber ähnlich eines Jobs.
Sorry wegens der Ansage, du könntest Sex vermissen. Das ist natürlich tatsächlich nur eine Vermutung gewesen.
Ok. Was ich vermisse wäre körperliche nähe. Nicht unbedingt sex, sondern frauen, um sich länger zu umarmen und so.
Gruppentherapie; Ich fand die Erfahrung wichtig, zu erkennen, wie andere Leute so ticken. Das die Ängste und Unsicherheiten bei denen sehr ähnlich liegen und dass man denen das (auch) meist nicht ansieht, und dass die sonst auch alle völlig "normal" wirken. Das relativiert Vieles.
Es wird immer bessercwennvduveinexdiqgnosecbekommst
erfordert wille und überwindung und arbeit wieder der alte zu sein
Ist es bei mir eher stark oder noch nicht stark. Ich habe sehr fest dieses Gefühl seit Februar, bin aber schon mehrere Jahre eher schlecht gestimmt.