Ich habe ein Känguru . . .
Hallo und Fröhliche Weihnachten,
mein Hund und ich trainieren fleißig für die Begleithundeprüfung und den Gewandheitstest bei den Rettungshunden. Es klappt soweit auch alles sehr gut, Hund ist hoch motiviert und hat die Kommandos verinnerlicht. Die Hindernisse werden zügig und ohne Unsicherheit oder Hektik überwunden. Nur diese vermaledeite Springen ! Ich rufe den Hund ab, er soll ins Vorsitz. Hund kommt angeflogen, bremst ab indem er hoch springt und landet im Sitz. Er soll davon aus in die Grundstellung, parkt sich springend rückwärts ein und landet im Sitz. Bei der Gewandheitsübung soll er unter anderem über ein Brett laufen, dass sich auf zwei Fässern befindet. Er springt rauf, legt sich ab und wartet, auf Kommando springt er auf und hoch und läuft zum Ende.
Er berührt mich jie beim Springen und springt auch nicht in meine Richtung. Er hüpft auch nie so, dass die Leine sich spannt oder er seinen Platz verlässt (also außer in die vertikale) Er springt glaube ich generell einfach gerne. Alle Hunde laufen ins Wasser, er springt rein. Alle laufen zum Dummy, er fängt ihn mit "Mäuselsprung". Das höchste Glück ist es für ihn, wenn er durch hohe Gräser hüpfen kann. Er ist eben irgendwie ein Känguru.
Meine Trainer haben so ein Verhalten auch noch nicht gesehen und wollen sich über die Feiertage mal Gedanken machen. Wir haben schon versucht alles in Zeitlupe zu machen. Mit Erfolg, er ist dann einfach später losgesprungen, mit noch mehr Sprungkraft -.-
7 Antworten
Mein Tipp für die Unterordnung wäre, es zu lassen, wie es ist. Solange der Hund dich nicht berührt, wird das nach meiner Erfahrung weniger Punktabzug geben, als ein lahmarschiger Hund, der Riesenbögen läuft oder zögernd rankommt. Einen motivierten Hund muss man nicht zwingend ausbremsen.
Möglicherweise versaust du dir bei Korrekturversuchen mehr, als du gewinnst.
Auf den Geräten würde ich mit Clicker arbeiten. Ich habe meine Liebe zum Clicker beim Rettungshundetraining entdeckt :). Da kann man Bewegungsabläufe wirklich hervorragend shapen und kriegt auch und gerade die Übereifrigen dazu, trotzdem sauber und mit Ruhe ihren Job zu machen.
Vorallem in den Trümmern ist sein Arbeitseifer und seine leichte "knalligkeit" von Vorteil. Kein Weg durch die Trümmer ist ihm zu schwer
Ich habe im Lauf meiner RH-Arbeit 3 solche Hunde im Einsatz sterben sehen, einer davon war mein eigener. Dabei ist gerade die Kombination aus Übereifer und einem gewissen Gewicht/ einer gewissen Größe fatal.
Im Einsatz haben Trümmer leider die Eigenschaft, nicht hundesicher zu sein. Ein Hund, der pfeilgerade überall drauf und durch geht, lebt dabei ungleich gefährlicher als einer, der auch mal drumrum läuft.
Nach dem Tod meines Hundes habe ich daran gearbeitet, solches Verhalten zu kontrollieren. Ich habe ein Beruhigungssignal konditioniert, welches dann zum Einsatz kam, wenn der Hund unter Hochspannung geriet. Das bedeutete im Einsatz, den Hund aus dem Suchen abzurufen, wenn er einen gewissen Erregungsgrad zeigte, ihn abzulegen und ihn runterkommen zu lassen.
Das dauerte bei meinem nächsten Mr. Übereifer zwischen 3 und 10 Minuten. Dann setzte ich ihn erneut an und ließ ihn die Sache zu Ende bringen, was er deutlich überlegter tat.
In gewissen RH-Kreisen stieß dieses Verhalten durchaus gelegentlich auf Kritik. Die Hardliner vertraten die Ansicht, dass Leben und Sicherheit des Hundes dem Auffinden von Menschen unterzuordnen seien. Diese Ansicht teilte ich nie. Ein gut ausgebildeter Hund, der am Leben bleibt, ist weit nützlicher als einer, der auf dem Weg zum Opfer stirbt.
Nur mal so zum Nachdenken :)
Das tut mir sehr leid für dich und muss wirklich schrecklich gewesen sein, umso bewundernsweerer das du die Arbeit weiterhin durchziehst.
Die Wahrscheinlichkeit das dieser Hund jemals in "echten" Trümmern arbeiten gehen gegen Null. Auslandseinsätze gehen wir nicht und wenn es tatsächlich passieren sollte, dass hier ein Haus einstürzt, werden mit Sicherheit nur die RH3 Hunde zum Einsatz kommen. Zudem besteht ein Unterschied zwischen "ohne nachzudenken rüber rasen" und "rüberklettern ohne Unsicherheit". Wenn er sich so unglaublich hochfährt, breche ich momentna die Übungen ab, bis er wieder mitdenken kann, um Renen um des Rennen willens, zu vermeiden.
Hunde die von sich aus, in Räume springen, irgendwo rüber kletter, sind i.d.R. sicherer, als wenn sie sich erst mit Befehl vom HF "trauen".
Die Größte Gefahr geht für den meinigen wohl eher von irgendwelchen schießwütigen Jägern aus, oder von Crossfahrern die durch Suchgebiete heizen.
Ich meinte damit nicht, dass er "Sporthundelike" über die Trümmer rast, er versucht nur mehr. Die Öffnung ist zu nklein? Okay, außen rumlaufen und das Fenster nehmen. Zu hoch zum rauspringen, von anderen Trümmern aus reinklettern.
Frohe Restfeiertage Knuddel deinen Hund
Die einfachste Möglichkeit ihm das abzugewöhnen, stell es unter Signalkontrolle und verstärke damit erwünschtes Verhalten!!!
D.h. Du trainierst ihm das springen noch weiter an, gibst dem Verhalten also noch einen Namen und verstärkst es. Meine ist auch bei allem gesprungen, so hab ich das Verhalten unter Signalkontrolle gestellt bei uns heißt es "Jump". ;-)
Dann wartest Du entweder Momente ab, wo Dein Hund den Sprung entweder nicht ausführt aber das gewünschte Signal oder aber Du verhinderst das springen, aber bitte nicht mit einer aversiven Handlung. Als Verstärkung für das ausgeführte Signal bekommt er das "Jump", d.h. als Belohnung darf er springen. Les Dich mal ins Premack-Prinzip ein, da wird eine Verhaltensweise durch eine andere sehr gern ausgeführte verstärkt. ;-)
Wie soll man das Springen verhindern, ohne aversiv zu sein?!
Indem Du Deinen Hund z.B. mit einem Handtouch in die gewünschte Position bringst, sowas erfordert Konzentration und durch den hohen Kontakt zur Bezugsperson beruhigt das ganze noch, ausserdem wäre dann ein springen gar nicht möglich, wenn die Nase an der Hand bleiben soll, dass ganze schleichst Du dann wieder aus.
...oder wenn die gewünschte Aktion ausgeführt wird, ist ein kurzes touchen der Hand erforderlich, also so ist es gewünscht von Dir und soll so von Deinem Hund ausgeführt werden, so kann er nicht springen und Du kannst es aber dann mit dem springen verstärken, auch da kannst Du dann wieder den Handtouch ausschleichen...
Ich weiß nicht, ob Du den beibehalten kannst, weil ich die Prüfung nicht mehr auf dem Schirm habe, wenn Du ihn beibehalten könntest, wäre das ja noch besser... ;-)
Ich würde da nichts neu aufbauen, zumeist bietet der Hund beim effektiven Aufbau des Handtouchs den schon an, wenn er nur die Hand sieht... ;-)
Marker wäre natürlich sehr gut dabei, dann bräuchte man auch keinen Handtouch nehmen und könnte das springen raus shapen... ;-)
"...Er springt glaube ich generell einfach gerne..."
Dann setze das als Belohnung ein! Auch wenn's schwer fällt! :)...Er ist sooo sehr beflissen und springt ins Sitz... Ja, nee, is' klar :) Er macht alles richtig und im Grunde Deines Herzens siehst Du das genau so auch! :) Frauchen meint, sie hat ein Känguru - dann geb' ich doch das Känguru! :) Känguru ab sofort nur noch auf Ansage...^^ :(
Du meinst dass springen unter Befehl stellen, in der art wie man einem Kläffer das bellen abtrainiert, in dem man ihm beibringt auf Kommando zu bellen?
Vor allem denke ich, er registriert Deine Begeisterung über seinen Eifer! :) Er versteht gar nicht, dass das Springen nicht gewünscht wird!
Also das alte Problem, "Frauchen" muss ruhiger werden. Hach, da haben Hund und ich (logischerweise) das gleiche Problem. Bzw. Hund hat es weil es mein Problem ist.
Meine Nachbarn hatten mal einen Mittelpudel, der hat sich auch nur springend fortbewegt. Wenn der auf ner Wiese war konnte man auch ein Kanguru vermuten. Jedes Kommande, jede Aufforderung hat er prompt, aber im Sprung befolgt. Der konnte aus dem Stand wie ein Zicklein hochspringen und wieder in seinen Fußstapfen landen und das hat er auch gern getan. Ist vielleicht Wesenssache..
ich kenn halt den Hund nicht, ich denke er ist ein bischen übereifrig und will es besonders gut machen.
Bei meinem Hund mußte ich die "Loberei" zurückfahren, weil er sich sonst vor Eifer überschlägt, damit der konzentriert bleibt bei was auch immer, muß ich selber ganz ruhig an ihn rangehen, und mehr als freundliches, kurzes Stimmlob oder ein kurzes abklopfen gibts nicht, sonst dreht er gleich wieder durch und ist bemüht, alles, was er je gelernt hat gleichzeitig und ohne Aufforderung, anzubieten. Wenn ich dem nen Stock ins Wasser werfe, holt er nicht nur diesen Stock, sondern sammelt alle Stöcke ein, die er sieht, oder er versucht es wenigstens. Scheinbar nach dem Motto: Viele Stöcke, viel Lob ;). Ansosnten ist er ein ganz entspannter Hund.
ein bisschen übereifrig trifft es sehr gut. Er wird in der UO nur noch per Stimme gelobt (und selbst das Stimmlob ist auf Ruhe ausgelegt), da er sich ansonsten extrem hochfährt und unter höchstspannung steht (Steht im wahrsten Sinne des Wortes, er versucht nie durch "Programm abspulen" an eine Belohnugn zu kommen) Ich denke ich werde mich in der UO damit zufrieden geben, einen Hund zu haben, der zwar springt, aber der wenigstens Spaß an der Sache hat.
muß ihm das denn überhaupt abgewöhnt werden ?. ich meine ,wenn e doch zum gleichn ergebnis kommt wie alle anderen und dabei auch noch massig spass hat -- warum soller dann nciht hüpfen?- manche matheaufgaben löst man auch nicht auf dem üblichen weg . und trotzdem hat man das richtige ergebis ! im leben kann nicht alles nach chema F laufen -- nimm deinem hund nicht die freude am training in dem du ihn in ein kostüm zwängst. frohe weihnachten !
Hallo,
es gibt natürlich Punktabzug, und das bei fast jeder Aufgabe. Das heißt die BH wird im zweifelsfall ne knappe Kiste für uns. Ich will ihm nicht den Spaß und die Freude nehmen und ihn natürlich nicht deckeln. Deswegen frag ich ja nach :-). Wenn es keinen adäquaten Weg gibt (sprich ohne Zwang) , hüpfen wir uns halt durch die Prüfungen.^^ Er ist halt der Typ: "Lieber tot, als Zweiter" deswegen versuche ich schon alles sehr, sehr ruhig zumachen um ihn nicht noch mehr zu pushen.
Liebe Grüße
vergiss die Punkte - Hauptsache Du hast einen "besonderen" und lebensfrohen Hund, der noch dazu gerne arbeitet. Gratuliere Euch Zweien!
Er ist halt der Typ: "Lieber tot, als Zweiter"
Du glaubst doch nicht wirklich, dass dein Hund weiß wieviele Punkte er bekommen hat und ob andere Hunde mehr Punkte hatten? Er würde höchstens mitbekommen, dass irgendetwas nicht stimmt, wenn du ihn nicht lobst und traurig bist.
Hunde machen Wettrennen darum wer schneller ist. Das "verstehen" sie, aber das Punktesystem dürfte wohl etwas zu komplex sein für einen Hundeverstand.
Hallo,
Danke. Den Clicker hatte ich gar nicht mehr auf dem Plan. Ja, das könnte ich nochmal versuchen. Wir clickern zu Hause auch ein paar Sachen (Rum, Hoch und Detachieren). Ich werds mal versuchen, und hoffen dass er dann nicht uhnter Hochspannung auf das nächste Kommando wartet - das kann er nämlich auch super.
Eigentlich bin ich ja mega froh, dass er voller Eifer in die UO geht. Vorallem in den Trümmern ist sein Arbeitseifer und seine leichte "knalligkeit" von Vorteil. Kein Weg durch die Trümmer ist ihm zu schwer^^