Ich glaube das ich lesbisch bin- was tun?

13 Antworten

Am Lesbisch sein ist nichts verwerflich! Und solltest du die Angst haben dich dann doch mal in einen Jungen zu verlieben kannst du z. B. Als Bisexuell(Man findet beide Geschlechter gut) outen. Viel Glück 🍀 Lass die anderen einfach reden

Ich bin jetzt fast 30 und seit 1,5 Jahren erstmals in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung mit einer anderen Frau. Vorher war ich nur mit Männern zusammen. Ob ich lesbisch bin oder bisexuell? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, dass ich eine Frau liebe und zwar mehr, als jemals jemanden zuvor. Aber ob ich mich im Fall der Fälle erneut in eine Frau verlieben würde oder doch wieder in einen Mann, kann ich definitiv nicht beantworten.

Es mir fiel mit anfangs unheimlich schwer, diese für mich völlig neuen Gefühle zu akzeptieren und zuzulassen. Schließlich hielt ich mich 28 Jahre lang für heterosexuell, war in Männer verliebt, mit ihnen Beziehungen und hatte tollen Sex. Und dann die Angst, wie das wohl von Freunden, Familie, Kollegen etc. gewertet wird...

Ich hatte mich zwar hier und da auch mal zu Frauen hingezogen gefühlt, aber ich hatte es immer eher als eine Art Neid gewertet. Dass ich sie toll finde, weil ich gerne so wäre, wie sie. Aber vielleicht fand ich sie auch bloß toll, weil sie mir wirklich gefielen. Und habe es aus Angst vor möglichen negativen Folgen verdrängt. Schwer zu sagen, weil ich die Männer, mit denen ich zusammen war, ebenfalls anziehend fand. Es war also nie unangenehm und hat sich nie falsch angefühlt.

Bis ich meine jetzige Partnerin kennenlernte. Das war die berüchtigte Liebe auf den ersten Blick und erstmal hochgradig verwirrend. Doch mit der Zeit habe ich, vor allem Dank ihr, meine Zweifel und Ängste ablegen und mich voll und ganz darauf einlassen können.

"Offiziell geoutet" habe ich mich bis heute nicht. Mittlerweile bin ich auch der Überzeugung, dass es da gar nichts zu outen gibt. Es ist ja nichts schlimmes oder illegales. Ich habe ja auch früher niemandem erzählt, dass ich hetero bin und Sex mit Männern habe. Wenn ich gefragt werde, ob ich lesbisch bin, antworte ich ehrlich, dass ich es nicht weiß. Ich liebe eine Frau, das weiß ich. Und mehr gibt es da gar nicht zu sagen.

In meinem Umfeld hat damit auch niemand ein "Problem". Als ich sie meinen Eltern vorstellte, war es das normalste der Welt und sie war direkt als Teil der Familie akzeptiert. Selbst meine Oma sagte nur, dass es doch völlig egal sei, weil nur zählt ob wir uns lieben oder nicht. Das war so erleichternd und ich konnte kaum mehr glauben, dass ich vorher Angst hatte, sie könnten mich/uns deshalb verurteilen.

Daher mein Rat: Versuche dich einfach auf deine Gefühle einzulassen. Probiere es aus. Finde heraus, ob es sich für dich gut anfühlt und vielleicht genau das ist, was du willst. Du musst dich nicht outen oder in eine Schublade stecken lassen, aus der du nie wieder heraus kommst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Derzeit bist du effektiv als heterosexuell geoutet, und das scheint ja falsch zu sein. Macht aber doch nichts. Oute dich, dich störts ja klar, dass du es nicht offen zugibst. Wenn du dich irrst, irrst du dich halt, kannst doch später korrigieren. Man muss nicht 100% sicher sein, um sich zu outen.

Zur Klarstellung, du musst dich nicht outen, es zu machen ist aber genauso ok. Bei den Antworten hier kriegt man ja wieder das Gefühl, sich zu outen wäre ein Kapitalverbrechen.

Wenn jemand fragen sollte, kannst du beispielsweise sagen das du unlabeled bist :)

Du kannst doch auch sagen das du bisexuell ist, wenn dich jemand fragen sollte :)

Herumgehen und jedem sagen, dass du Frauen attraktiv findest würde ich auch nicht.