Ich fühle mich zu Frauen hingezogen (aber Muslim)?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey,
vorab einige Antworten sind totaler Bullsh*t (die sich negativ dazu äußern).
Niemand kann was für seine Gefühle, und es geht auch niemanden was an, was du fühlst. Laut der Bibel können ja auch Jungfrauen schwanger werden, über Wasser laufen,... usw.
Die heilige Schrift wurde von MENSCHEN erfasst und nicht von Gott/Allah. Und es ist so gesehen auch eine Sünde, jemanden zu verachten, schlagen, töten aufgrund von der Sexualität.
Du solltest dich nicht vom Glauben abhängig machen, lass dir nichts einreden wie dass du deswegen nicht religiös bist oder Allah dich hasst,.. denn so ist es nicht. Auch als Lesbe kann man sehr religiös sein und man verachtet ja nicht die Kultur. Es ist nur ein Gefühl, das man auch ausleben will.

Weißt du trotzdem, wie deine Eltern auf Homosexualität eingestellt sind?
Wenn du zB weißt, dass du rausgeschmissen wirst, wenn sie das wüssten, solltest du (falls du dich outen willst) damit warten, bis du finanziell unabhängig bist also schon arbeitest, eine eigene Wohnung hast und notfalls kannst du in eine andere/größere Stadt ziehen, wo du du selbst sein kannst.
Es gibt auch Treffpunkte bzw Veranstaltungen für die LGBT+ Community, die bieten auch Beratungen an.
Du bist nicht allein, es gibt viele die so sind wie du und ich.

Statistisch gesehen ist einer von zehn homosexuell, das sind in jeder Schulklassen ca 2-3 Schüler.

Wenn du willst, können wir auch schreiben.

Egal was kommt, steh hinter deiner Sexualität.

Viel Glück !♡


jillvalentinee 
Fragesteller
 15.04.2018, 11:31

Danke dir♡ du hast mir echt mut gegeben. Meine Eltern würden mich an einen strick binden wenn sie das wüssten und meine Schwestern wären von mir angekelt... es würde mich freuen mit dir weiterhin in kontakt zu bleiben☆☆☆

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LauriBlau  15.04.2018, 20:37

Das ist echt traurig dass es solche Leute noch gibt. Wobei man dennoch anders reagiert als man vorher sagt, die können sich sowas eher wirklich vorstellen wenn die Vorstellung real ist und wie man damit umgeht. Eltern brauchen auch Zeit bis sie sowas akzeptieren können. Kannst mich anschreiben :)

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Deswegen finde ich Religionen für die heutige Zeit unpassend, aber als Christ hättest du das auch nicht besser, denn Homosexualität (oder anscheinend Bisexualität) wird dort genauso verachtet.

Du hast nun drei Optionen:

1.) Du versteckst dich weiterhin, suchst dir nen Mann mit dem du klarkommst und setzt Kinder in die Welt.
2.) Du wendest dich dem Glauben ab und bekennst dich zu deiner Sexualität.
3.) Du wendest dich deinem Glauben nicht ab und bekennst dich zu deiner Sexualität.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2006 in der gleichen Beziehung.

jillvalentinee 
Fragesteller
 14.04.2018, 13:31

Im moment geht mir dein erster Ratschlag durch den Kopf aber ich würde mich für deinen dritten Ratschlag viel besser fühlen..

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Ranzino  14.04.2018, 19:18
@jillvalentinee

Du bist 18, da kannst schon sehr viel Gerede anderer Leute abschenken. Trau dich und werde glücklich mit der Frau deiner Träume.

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Kugelflitz  14.04.2018, 13:45

Das musst du dann selbst entscheiden. Ich bin nicht ohne Grund Atheist, obwohl ich mich immer sehr für Religionen interessiert habe, ich hatte auch Religion als Wahlfach und wurde von meiner Großmutter religiös erzogen. Allerdings war unser Phililosophieunterricht rein theoretisch und es ging nur darum auswendig zu lernen welche Philosophen es so gab.

Ich denke mir aber seit frühester Kindheit... Wenn es einen Gott gibt, der uns alle geschaffen hat, warum spielt er uns so gegeneinander auf, indem er jedem Völkchen nen anderen Propheten geschickt hat, damit unterschiedliche Glaubensarten entstehen? Und wieso lässt er und aus Prinzip so handeln, dass wir quasi keine Chance haben? Nur, weil zwei Hanseln es mal verbockt haben? Nee nee, ich möchte nicht das Spielzeug eines höheren Wesens sein, ich bin da zu aufmüpfig.

Deswegen habe ich auch eine ganz große Leidenschaft für die Serie Lucifer entwickelt (die Comics find ich öde und altbacken), denn der Konflikt des Teufels (Samael, der Engel des Lichts) mit seinem Vater wird dort sehr schön beleuchtet und eben auch die Probleme und Sünden der Menschen. Ich mag diese Sicht der Dinge. Sicher gibt es ein paar gute Regeln in allen Religionen, aber solange sich niemand daran hält, sind sie ohnehin unnütz. Wir sind keine von Kirchen gesteuerten, mittelalterlichen Menschen mehr, Bildung sei dank.

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Hallo,

Ich bin mir sicher: Allah liebt dich! (Auch wenn du dich zu Frauen hingezogen fühlst) Er hat dich erschaffen und liebt dich so wie du bist!

Und nur weil du mit einer Frau zusammen bist, heißt das ja nicht, dass du dich von Allah abwendest. Ich kenne einige sehr gläubige / religiöse Menschen, die homo- oder bisexuell sind.

Man kann Allah / Gott lieben, auch wenn man eine Beziehung zu einer gleichgeschlechtlichen Person hat. Man kann auch trotzdem ein gutes Leben führen.

Ich kenne mich leider mit dem Islam nicht so aus, aber dafür mit dem Christentum. Vielleicht kann man da einiges übertragen, es sind schließlich beides schriftbasierte monotheistische Religionen... Also hier meine Argumentation zu Homosexuelität und Bibel:

Zur Homosexualität steht einiges in der Bibel. Allerdings muss man alles, was in der Bibel steht, im historischen Kontext von damals sehen. Eine Ehe zwischen Homosexuellen wird nicht erwähnt, ebenso wenig wie eine liebevolle, gleichberechtigte Partnerschaft!! Bei den Stellen geht es ausschließlich um homosexuellen Geschlechtsverkehr:
Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau; es ist ein Gräuel. (3. Mose 18,22)
Wenn jemand bei einem Manne schläft wie bei einer Frau, so haben sie beide getan, was ein Gräuel ist, und sollen des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie. (3. Mose 20,13)
Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Männer mit Männern Schande über sich gebracht und den Lohn für ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen. (Römer 1,26-27)
Beziehungen und sexueller Verkehr waren immer ein Machtgefüge: Die Frau ordnete sich ihrem Mann unter. Schliefen allerdings zwei Männer miteinander, übernahm einer der beiden Männer in deren Augen ja automatisch die „Frauenrolle“, ordnete sich unter, was ein Tabu war.
Zudem wurde Homosexualität damals auch immer mit Tempelprostition der „heidnischen“ Völker in Verbindung gebracht, gegen die man sich auch abgrenzen wollte.
Das hat also mit unserem heutigen Verständnis von Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nichts zu tun.
Außerdem werden im Alten Testament so einige Sachen mit dem Tode bestraft (z.B. Arbeit am Samstag) oder wurden als falsch bezeichnet (z.B. sich einer Frau nähern, während diese ihre Menstruation hat), die heute völlig normal sind, im Gegenzug waren andere Sachen normal und erlaubt, die heute allgemein als nicht in Ordnung gelten (z.B. Sklaverei (sogar seine eigene Tochter durfte man als Sklavin verkaufen)).
Die schlimme Geschichte in 1. Mose 19 ("Sodom und Gomorrha") muss bei dieser Frage außer Acht bleiben. Denn hier geht es um Vergewaltigung von Männern! Wäre das ein Argument gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften, so wären biblische Erzählungen von der Vergewaltigung einer Frau auch ein Argument gegen heterosexuelle Beziehungen.
Und zu der Römerbrief-Stelle: Paulus verurteilt den Geschlechtsverkehr von Frauen und Frauen, Männern und Männern als "gegen die Natur". An anderer Stelle (1. Korinther 11,14) bietet Paulus das gleiche Argument gegen Männer auf, die das Haar lang wachsen lassen. Um "Natur" geht es da gewiss nicht. Haare wachsen bei Männern nicht weniger als bei Frauen und die Haartracht ist eine Frage von Kultur und Mode. Warum sollte der fragwürdige Naturbegriff des Paulus in der Homosexualitätsdebatte zum Urteilsgrund werden?
Was sagt nun die Kirche heute?
Von "der Kirche" gibt es keine einheitliche Meinung zu dem Thema.
Die römisch-katholischen Kirchen, die orthodoxen Kirchen, einige konservativere Kirchen der anglikanischen Gemeinschaft und die meisten evangelikalen und pfingstlerischen Freikirchen und Gemeinschaften sind der Meinung, gleichgeschlechtliche Sexualbeziehungen widersprächen dem Willen Gottes. Aber auch da gibt es inzwischen einiges an Diskussion - einige katholische Würdenträger verlangen z.B. Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare...
Eine Reihe protestantischer Kirchen, vorwiegend in westlichen Ländern, haben sich akzeptierend gegenüber Homosexualität positioniert.
In 16 von 20 deutschen evangelischen Landeskirchen werden homosexuelle Paare gesegnet. Das sind keine "normalen" Traugottesdienste, sondern eben Segnungen. Aber immerhin.
In drei der evangelischen Landeskirchen können auch Homosexuelle kirchlich heiraten (die Gottesdienste sind denen der Trauungen für Heteros gleichgestellt): Hessen-Nassau, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und Rheinland. Wenn man auf dem Standesamt eine eingetragene Lebenspartnerschaft oder Ehe eingegangen und dort in der Kirche ist, dann kann man in einer evangelischen Kirche heiraten.
In der EKBO (Evangelische Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz) wurde im Juli 2016 die Segnung von gleichgeschlechtlichen Paaren mit dem Traugottesdienst gleichgestellt und theologisch begründet.
Ein paar grundlegende Punkte sind:
Die Schöpfungserzählungen und entsprechende Verweise auf die Schöpfungserzählungen bieten den Spielraum, in ihnen nicht allein eine exklusive Begründung der Partnerschaft zwischen Mann und Frau zu lesen.
Die Intention der Schöpfungserzählungen und der mit ihnen verbundenen Passagen kann nicht allein darin gesehen werden, die Geschlechterdichotomie darzustellen
Die Bibel (insbes. Paulus) kannte keine gleichberechtigte homosexuelle Beziehung in Verbindlichkeit, Treue und Partnerschaftlichkeit, aber sie kannte im Umfeld eine zum Teil in der Kulturpraxis zum Teil im gesellschaftlichen Establishment verankerte sexuelle Freizügigkeit, gegen die sie sich abgrenzte
Die Bibel stellt die Liebe in den Mittelpunkt
Und: Wenn jetzt, wie das Verfassungsgericht gefordert hat, ein drittes Geschlecht eingeführt wird, wird das ganze ja noch mal komplizierter. Dann kann nämlich ein Mann mit einer Frau, einem Mann oder einer Intersexuellen Person ohne Geschlechtszuordnung zusammen sein. Und wer darf dann wen heiraten und woher will man wissen, dass die Person, die da vor einem sitzt und wie ein Mann aussieht, wirklich ein Mann ist und nicht eine intersexuelle Person. Inwieweit hat die Kirche dann die Kompetenz, zu entscheiden, ob und wen diese Person heiraten darf?
Mehr Infos findest du auch auf www.huk.org, das ist die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e.V., die haben sehr viele Texte und Veröffentlichungen zu dem Thema. Gut finde ich auch diesen Artiekl hier, aus dem ich auch ein paar meiner Argumente entnommen habe: http://www.evangelisch.de/inhalte/91368/02-02-2011/bibelauslegung-homosexualitaet-ein-graeuel

Liebe Grüße :)

Es ist dein Leben. Wenn du auf Frauen stehst ist es doch okay. Ich bin zwar deutsche und kenne mich mit dem Islam zwar nicht so aus (und ich stehe auch auf Frauen) aber du musst deine Entscheidungen im Leben selbst treffen.


jillvalentinee 
Fragesteller
 15.04.2018, 11:32

So einfach ist alles aber nicht...

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Analogie:

Ein Mann mag sich zu der Ehefrau seines Nachbarn hingezogen fühlen: Nimmer aber ist dieser Mann berechtigt sich der Ehefrau des Nachbarn zu nähern. Das sind Triebe denen man Einhalt zu gebieten hat.

Und allen Anschein nach bist du nicht wirklich homosexuell veranlagt, sondern eher heterosexuell, weil du schon aus natürlichen Trieben dich in ein Jungen hast verlieben können.

Sicher das es gerade nicht nur eine Phase ist?

Gott möge dir die entsprechende Geduld geben.

Falls ich ein Fehler gemacht habe ist es meine eigene Schuld, und Gott möge mir alle meine Fehler und Verfehlungen gänzlich _ vergeben.

Und Gott alleine weiß es am aller besten und besser.


Laury95  14.04.2018, 21:05

Es gibt auch Bisexualität, falls du es nicht wusstest.

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DieMimose  14.04.2018, 21:11
@Laury95

Das ist mir bewusst. Mir wäre es aber neu, wenn das veranlagt ist.

Sowieso: Wenn man sich zu dem entgegengesetzten Geschlecht hingezogen zu fühlen imstande ist, entscheidet man sich doch schon aus rein religiösen Gründen eher dafür... ...

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