Hund zieht an der leine sobald man woanders ist?

7 Antworten

Hallo Vikkvekk,

meiner Ansicht nach beginnt für Deinen Hund die
Zeit des Erwachsen-werdens. Er hat mitbekommen, daß Du nichts
Sinnvolles anbietest, wenn ihr unterwegs seid.

Da der Hund wegen der langsam kreisenden Hormone langsam erwachsen wird, wird das Leben für ihn ernster.

Ich denke, er hebt inzwischen schon das Bein wenn er mal muss ?

So
wie ich das sehe, ist Dein Hund um die Sicherheit besorgt und da Du es
anscheinend nicht schaffst, dafür zu sorgen, macht er das.

Er
zieht meiner Meinung - natürlich habe ich euch nicht unterwegs gesehen
und daher ist es schwer, es aus der Ferne zu diagnostizieren -

deswegen
an der Leine, da er der Meinung ist, er muss zuerst an jedem Ort sein.
Besonders wichtig ist das natürlich auf unbekanntem Terrain.

Du
solltest Dir eine Schleppleine zulegen und damit vorbeugen, daß Dein
Hund permanent weiss, daß Du am anderen Ende hängst und noch da bist.

Durch
eine zu kurze oder zu straffe Leine kann der Hund sowohl seine Umgebung
als auch Dich als sein "Küken" kontrollieren. Er muss sich also nicht
an Dir orientieren.

Ich vermute, er läuft in unbekannten Gebieten auch kreuz und quer ?

Die Hunde sind mit der Aufgabe, für die Sicherheit zu sorgen, überfordert.

Das ist sowieso Dein Job.

Für den Anfang würd ich wie folgt vor-gehen:

Fahre mit dem Auto in neue Gebiete.

Lasse den Hund nicht sofort aussteigen.

Warte
mindestens 10 Minuten bzw. solange, bis der Hund nicht mehr aufgeregt
ist und sich z.B. hinsetzt. Ich persönlich würde ihn solange i Auto
lassen. Mein Hund ist in seiner Box im Kofferraum und ich setze mich
dann auf den Kofferraumrand neben ihn. Meist ist die Boxtür offen, da
ich sicher bin, daß meiner nicht rausspringt.

Wenn Dein Hund zu
aufgeregt ist, lasse die Kofferraumtür geschlossen, damit er nicht
ausbüxen kann. Das "zuerst-da-sein-müssen" und daraus resultierende
Leine ziehen bedeutet auch Stress für Deinen Hund.

Das nennt man "Abschalttraining".

Wenn
Du dafür sorgst, daß Dein Hund erst aus dem Auto kommt, wenn er
entspannt ist, wird der ganze Spaziergang entspannter verlaufen.

Die Kunst ist, den Hund immer fürs ruhige (und richtige)

Verhalten zu bestätigen.

Jeder Hund wird wesentlich entspannter sein, wenn er gelernt hat, abzuwarten.

Ich empfehle Dir ebenfalls, eines meiner Lieblingsbücher zu kaufen:

"Vom Welpen zum Familienhund"von Jan Nijboer

Darin
wird ausführlich erklärt, wie Du eine tolle Bindung zum Hund aufbaust
und wie Du Deinen Hund zu einem entspannten Begleiter erziehst. Es
erklärt ebenfalls, wie man den Hund wirklich sinnvoll beschäftigen kann
und auch selbst riesigen Spaß dabei hat.

Ausserdem erfährst Du, wie Du Deinem Hund das Alleine bleiben beibringst und warum Du damit im Haus anfangen solltest.

Bei weiteren Fragen freue ich mich über Deine Nachricht.

Viele Grüße und weiterhin ganz viel Spaß.

Was für einen Hund hast Du und wie heisst er ?

Jesska

Das liegt daran, dass die neue Umgebung für Deinen Hund extrem aufregend respektive sogar stressend ist. 

Hunde die gewisse Unsicherheiten und/oder Ängste zeigen, haben zumeist in neuer ihnen unbekannter Umgebung eine erhöhte Erregungslage und dieser bedingt zieht der Hund dann auch. 

Wenn er so brav an der Leine läuft und das aber nicht in unbekannter Umgebung tut, so wäre es sinnvoll zu schauen ob er stresst oder aber eben Angst zeigt. 

Aber auch die vielen neuen Eindrücke können dazu beitragen, das er ein wenig stresst. 

Ich würde das ganze mit einem Markerwort erarbeiten und in Gebieten wo er noch nie war, eine lange Leine von ca. 3 m nutzen. Zumeist hilft das schon z.T. weil der Hund sich damit nicht so eingeschränkt fühlt und alles in Ruhe erkunden kann. 

Neue Reize wie eben neue Umgebungen sollten dosiert besucht werden, denn Dein Hund ist jetzt in der Pubertät und die braucht körperliche Ressourcen für andere Dinge als das Fuß laufen. 

Da gehören auch die Spooky Periods (Fremdelphasen) zu, sowie auch ein wenig "Spinnerei" aber das macht er alles nicht um jemanden zu ärgern, sondern weil während der Pubertät der Hundekörper eben einfach mit anderen wichtigeren Dingen beschäftigt ist als Signale auszuführen, die  nun auch erst einmal keinen sooo hohen Stellenwert haben, als eben die mentale sowie körperliche Reifung.  

Also, wenn wir in eine neue Gegend kommen, reagiert mein Hund (2,5 J) auch meist mit etwas Hektik. Ich löse es so, er muss sich erstmal hinsetzen oder Platz machen, wenn er dann die ersten Gerüche aufgenommen hat, wird er langsam ruhiger und man kann mit ihm entspannt weitergehen. Ich sehe dies als Übungssache an, denn meiner wird so wie mir so mancher Hundebesitzer und -lehrer schon bestätigt hat genug ausgelastet.

Wir machen viel Kopfarbeit, Suchspiele und Mantrailing.... .

Manchmal denke ich einfach, das ist seine Art, denn er ist ein Hütehund, die meist auch alleine hüten, das heißt er muss aufpassen und entscheiden. Das Aufpassen merkt man auch daran, dass wenn wir unterwegs sind und er die Möglichkeit erhöhter zu laufen, tut er dies.

Es kommt halt auch auf die Rasse bei Mischlingen auf Rassen, und auf die Eigenheiten des Hundes an. Wir sind ja auch nicht alle gleich.

Versuch deinen Hund besser kennen zulernen, und es bleibt nichts anderes übrig, als zu üben,üben, üben.

Viel Spaß noch und genügend Ausdauer.

Ja, das kann daran liegen, dass dein Hund aufgeregt ist. Er will hier und da schnuppern, weil die Umgebung für ihn neu ist. So weit so gut. Die Frage ist jedoch, wie du damit umgehst. Lässt du ihn schnuppern bzw. hat er Erfolg mit dem Ziehen? Wenn ja, dann gewöhnst du ihm das Ziehen an der Leine AN! Da muss man aufpassen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hundehalter

Tscha, da lese ich:

da hilft auch nicht Richtung zu wechseln oder stehen zu bleiben

Was bedeutet, Du bringst Deinem Hund gerade bei:

Wer stark genug an der Leine zieht hat Recht...

Wer verwendet schon das "Sägeverfahren" (Hund an der Leine her angeln, Hund zieht wieder weg, Hund an der Leine her angeln...) wenn er einem jungen Hund beibringen will....

Vertrauensvoll an der Leine mit zu laufen...

Wenn ein Hund an der Leine laufen muss, darf er das nicht als "Freiheitsberaubung" sehen, sondern als eine angenehme Zusammenarbeit mit seinem Mensch.

https://youtube.com/watch?v=28w63ryqRaE

Guck Dir bitte einmal dieses Video an. Beim Teil zum "kommunikativen Laufen" mit dem angeleinten Hund wird Dir genau gezeigt wie das geht, dass ein Hund lernt an lockerer Leine zu laufen, weil er bei Dir etwas Positives, während des Laufens erwartet.

Auch die Länge der Leine, sowie das Verfahren die Leine in zwei Händen zu halten und mit einer Hand die Leine immer nur zu stoppen, solange bis sich der Hund zu Dir orientiert ist dort sehr schön zu beobachten.

Das sollte die einzige Methode sein - mit welcher man seinem Hund das Laufen an der Leine beibringt.