Warum zerrt mein Hund nur bei Mitläufern an der Leine?

5 Antworten

Das ist bei vielen Hunden der Fall und entweder liegt es darin begründet, das Du dann eben weniger darauf achtest und das natürlich Dein Hund bemerkt oder aber er will die Gruppe zusammenhalten, das ist oftmals der häufigere Grund.

Mein Tipp bring ihm die Leinenführigkeit schrittweise bei, am besten mit einem Marker und einer längeren Leine und die Königsdisziplin ist dann in der Gruppe zu laufen.

Bis dahin aber übst Du erst komplett alleine, dann wenn das zu 100% funktioniert nimmst Du maximal eine Person dazu, auch wenn das erst zu 100 % funktionier wird die Gruppe schrittweise erhöht.

Das ist wie bei uns Menschen ein Lernprozess und da Hunde nicht solch einen hohen Intellekt haben wie Menschen, dauert es etwas länger richtig angestellt allerdings lernen auch Hund erstaunlicherweise sehr schnell. Es liegt also an Dir, was Du daraus machst.

Aber bitte bedenken, Du absolvierst ein Studium auch nicht innert von 3 Tagen ;-)

PS: Diese Führungspersonensache ist Unsinn.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ist es ein Malteser? Auf deinem Profilbild sieht es fast so aus. Ich habe auch einen 18 Monate alten Malteser und der macht genau das gleiche. Dies macht er vorallem bei Leuten innerhalb der Familie, da wir scheinbar alle Führungspersonen für ihn sind. Er möchte immer bei demjenigen mitlaufen, der ganz vorn geht, ganz gleich wer es ist und zieht dann wie verrückt.

Wir haben ihm ein Geschirr gekauft, wo man die Leine unter der Brust einhakt. Beim ziehen würde er eine seitliche Drehung machen und das findet er gar nicht lustig. Mit diesem Geschirr klappt das bei Fuß sehr gut, auch wenn er am liebsten wie ein wilder rumspringen möchte. Ansonsten helfen tatsächlich nur erzieherische Übungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auch üben, wenn andere dabei sind.

Meist ist für den Hund erstmal alles aufregend, wenn jemand anderes mitgeht. Dann zieht er an der Leine, du bist aber mit reden beschäftigt und willst deine Freunde nicht unnötig aufhalten, also lässt du es ihm durchgehen. Das merkt er sich natürlich.

Woher ich das weiß:Hobby – Hatte schon 5 Hunde aus allen Altersklassen

Dein Hund sieht möglicherweise in verschiedenen Personen eine Führungsperson, denen er dann hinterherlaufen will. Er weiß noch nicht so richtig, bei wem er bleiben soll. Das lässt sich nur durch Erziehungsübungen abstellen. So solltest z.B. nur Du ihn füttern. Dann werden Übungen abgehalten, bei denen er lernt, auf Deine Handbewegungen (verstärkt durch die Stimme) zu achten. Jede Handbewegung signalisiert ein anderes Kommando.

Elocin2910  25.09.2020, 21:56

Da es weder bei Wölfen noch bei Hunden eine Führungsperson gibt, fällt das schon einmal flach!

0
Nordlicht979  25.09.2020, 22:18
@Elocin2910

Das kenne ich aus eigener Erfahrung ganz anders. Hast Du noch niemals was von einem Leitwolf gehört oder gelesen?

0
Elocin2910  26.09.2020, 00:33
@Nordlicht979

Da ich nur ethologisch sinnvolle und aktuelle Bücher lese ist es schon extrem lange her, als ich diesen Begriff gehört habe, hier allerdings hört man ihn immer und immer und immer und immer wieder...

...und immer und immer und immer und immer wieder korrigiert man es, wann endlich hört das denn auf, mit diesen Fehlinformationen!?

Leitwolf oder Rudelführer wie man ihn auch nennt, gibt es in keiner Wolfsfamilie und warum nicht besagt schon der Name, denn Wölfe bilden namentlich eine "echte" Familienstruktur aus, nicht zu verwechseln mit einer linearen Rangordnung oder gar mit einem oder 2 Rudelführern.

Dieser Unsinn ist schon vor 30 Jahren widerlegt worden hält sich aber wie Kaugummi in den Köpfen der Menschen fest und das nicht zuletzt weil es auch noch genug ahnungslose Trainer gibt, die diesen Quatsch ihren Kunden erzählen sondern auch weil diese Kunden dann damit noch durch die Weltgeschichte hausieren gehen.

Damalig als man erstmals von einem Leitwolf respektive von einem Rudelführer gesprochen hat, kam auch zeitgleich das aller erste Hundeerziehungsbuch auf den Markt von Konrad Most, glaube das war 1956.

Da es aber zur damligen Zeit nicht die technischen Mittel gab wie man sie heute nutzen kann, hat man kaum Wolfsfamilien in freier Natur beobachten können, da diese ja bekanntlicherweise bis zu 60 km pro Tag wandern. Je nach Nahrungsangebot.

Somit hat man Wölfe wild zusammengewürfelt, also nicht genetisch miteinander verwandt, in Gehegehaltung beobachtet und einzig und alleine dort bildet sich eine hirarchische Ordnung aus und das aus dem Grund, weil die Tiere enormen Stress ausgesetzt sind, sich ihre Artgenossen nicht aussuchen können und weil sie eben auch nur im Gehege leben die bekanntlicherweise nicht annähernd 60 km groß sind.

In den Jahren 1990 - glaube 1993 hat man dann die Forschung revolutioniert und da hatte man dann ja auch schon einiges mehr an technischen Hilfsmitteln zur Verfügung und hat immer wieder festgestellt, das sich in einem freilebendem "Wolfsrudel" keine hirarchische Ordnung ausbildet sondern ganz im Gegenteil sich eine empathische und auch altruistisch handelnde Familienstruktur ähnlich wie bei uns Menschen widerfindet.

Das ist nach Adam Riese gute 27 Jahre her und trotzdem wie schon oben angemerkt, wird das immer und immer und immer wieder vorgekaut, durchgekaut bis zum erbre...

Deine Erfahrungen in aller Ehren aber es gibt weder einen dominanten Hund noch gibt es einen Leitwolf oder gar einen Leithund. Das was Du dort mit Hunden erlebt hast, hast Du dann auch komplett fehlinterpretiert.

0
Nordlicht979  26.09.2020, 13:44
@Elocin2910

Ich nehme Deine durchaus wertvolle Mitteilung entgegen. Dankeschön. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, warum sich zwischen Mensch-Hund keine Führungspersönlichkeit herausbilden sollte. Wenn der Hundebesitzer führt und dies vom Hund so angenommen und befolgt wird, sehe ich außer "Leittier" oder "Alphatier" keine andere Interpretation.

0
Elocin2910  26.09.2020, 20:26
@Nordlicht979

Die Interpretation lautet sozialer Verband, man nimmt auf die Bedürfnisse des anderen Rücksicht, man erzwingt nichts sondern schaut warum und weshalb dieses oder jenes nicht funktioniert.

Klar "führt" man in einer gewissen Art und Weise den Hund, aber den Rudelführer oder das Alphatier gibts eben nicht, sondern die Bezugsperson.

Ein "Führer" zeichnet sich ja auch nicht durch Gewalt, Dominanz oder Stärke aus, sondern eben durch Führungsqualitäten.

Weißt Du es stört mich noch nicht einmal die Ausdrucksweise Führungsperson, sondern eher das wie es ausgelegt und umgesetzt wird.

Wenn man liest Führungsperson und dann die Auswirkungen dessen sieht, dann stellen sich mir die Nackenhaare hoch und deshalb finde ich es wichtig, das man es anders benennt. Bekanntlicherweise werden aus Gedanken Worte und aus Worten Taten und die sind manchmal wirklich erschreckend.

0
Nordlicht979  26.09.2020, 20:33
@Elocin2910

Du konnotierst offensichtlich mit bestimmten Begriffen Zusammenhänge, die nur schwer nachvollziehen kann. Was z.B. deutest Du an, wenn sich Dir die Nackenhaare beim Begriff Führungsperson aufstellen?

0
Elocin2910  26.09.2020, 22:33
@Nordlicht979

Kennst Du Trainer der alten Schule? Hundetraining insbesondere Polizeihundeausbildung?

Dort werden eben diese Begrifflichkeiten genutzt, heute nicht mehr sooo weitreichend vertreten wie noch bis vor ein paar Jahren, aber auch Schäferhundvereine können sich da meistens einreihen.

Leider werden dort nicht nur diese Begrifflichkeiten genutzt, sondern wird auch deren Umsetzung gelebt und dabei stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Man könnte auch sagen Kadavergehorsam.

0

Entsprechende Erziehungsübungen machen