Hund in 1-Zimmer Wohnung halten?

18 Antworten

Ich finde man muss hier das Wohl des Tieres in den Vordergrund stellen und nicht "ich will aber". Ein mittelgroßer Hund in einer 24qm Bude täte mir leid. Diesen Hund hast du nicht nur in der Studienzeit sondern auch weit darüber hinaus und dann bist du nicht die meiste Zeit zuhause sondern hast eine 40-Stunden Arbeitswoche. Wenn man sich ein Tier anschafft dann kannst du nicht für die nächsten 2-3 Jahre planen sondern für die nächsten 15-20 Jahre. Wer kümmert sich dann in der Zeit um den Hund?

Gerade Welpen brauchen enorm viel Zeit. Den kannst du nicht alleine halten und stundenlang alleine lassen.

Auch berufstätige halten Hunde.

Das ist vollkommen richtig aber dann muss man sagen, dass entweder weitere Familienmitglieder da sind die sich im Wechselmodus um das Tier kümmern oder der Hund wird schlicht und ergreifend nicht artgerecht gehalten. Du schreibst ja selbst du möchtest ihm kein Leid antun. Dann handle auch danach und diskutiere nicht darüber ein Tier 9-10 Stunden am Tag in einer wohnung einzusperren.

Die kleine Wohnung ist kein Problem, wenn der Hund genügend ausgeführt und beschäftigt wird.

Was aber wird mit dem Hund an den 3 Tagen in der Woche, an denen du lange fort bist? Ein Hund sollte max. 4 bis 5 Stunden alleine bleiben müssen und das auch nur nach einem monatelangen Training.

Außerdem solltest du bedenken, dass ein Hund 12 bis 15 Jahre alt werden kann. Was passiert mit ihm, wenn du irgendwann Vollzeit arbeiten gehst, wenn du in Urlaub fahren möchtest, wenn du mal krank bist .... ect.pp.?

Die Wohnungsgröße sehe ich eher weniger als Problem.

Aber einen Welpen darf man nicht alleine lassen, nicht mal für 5 Minuten.

Das Alleinesein muss ganz langsam und behutsam trainiert werden und es kann sich über viele Monate hinziehen, bis der Hund für einige Zeit alleine bleiben kann. Länger als 4 Stunden darf man einen Hund aber nicht alleine lassen und schon mal gar nicht einen jungen Hund.

Mit diesem Training kann man frühestens ab dem 6. Monat beginnen.

Ebenso muss der Hund lernen, sich draußen zu lösen, also Stubenrein zu werden. Auch das kann sich über Monate hinziehen.

Bis dahin muss der Hund alle 2-3 Stunden raus und zwar Tag und Nacht.

Hast du die nächsten Monate Zeit, um das zu stemmen?

FrauBeckmesser  31.08.2018, 09:52

Sauberkeitserziehung kann selbst für geübte Hundehalter ein bisserl tricky sind. Mein Ex züchtet seit vielen Jahren in ganz kleinem Rahmen (mit seiner eigenen Hündin alle zwei, drei Jahre mal) Jagdhunde. Die Welpen sind unter der Woche üblicherweise mit der Mama und meist auch dem Rüden in seinem Büro. Das wiederum hat eine große Tür in den Garten.
Normalerweise war bei ihm die Routine immer so: Hundi macht Pfützchen, er sammelt Hundi ein, setzt es vor die Tür und putzt Pfützchen auf (entsprechende Ausrüstung stand in der Ecke). Irgendwann begriffen die Babies, dass man Pfützchen draußen erledigt (ebenso wurden Hundekinder, die mit versonnener Miene zu drücken begannen, nach draußen befördert).
Aber da war dann ein kleiner Münsterländer, der das irgendwie etwas eigenwillig interpretiert hat. Der kam aus dem Garten mit fliegenden Ohren ins Büro gerannt, machte da sein Pfützchen - und dann rannte er zur Tür raus, setzte sich davor und sagte zufrieden "Waff" - was wohl als "Herrchen, guck mal - ich weiß, wie das geht!" zu interpretieren war. ;)

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Ansotica  31.08.2018, 09:58

Natürlich darf und kann man einen Hund länger als 4 Stunden alleine lassen.

Langsam wird es lächerlich, vor 10 Jahren hieß es noch nicht länger als 8 Stunden, dann waren es irgendwann nur noch 5-6, jetzt nur noch 4? Bis 2020 sind es dann wohl nur noch 2 Stunden und ab 2025 darf man nicht mal mehr alleine aufs Klo wenn sonst niemand anwesend ist?

Der Hund muss alleine sein solide lernen, und wie lange er alleine bleiben kann hängt dann vom Hund ab.

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chatley  31.08.2018, 11:15
@Ansotica

Natürlich kannst du einen Hund auch täglich 10 Stunden alleine lassen. Klar bleibt er so lange alleine. Was kann er auch an seiner Situation ändern? Aber er wird seeehr leiden, und das jeden Tag in seinem jämmerlichen Leben, und das nur, weil Mensch unbedingt einen Hund besitzen will .......

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dsupper  31.08.2018, 11:27
@chatley

Jeder, der behauptet, es würde einem Hund nichts ausmachen, 8 oder 10 Stunden ALLEINE zu sein, der sollte sich vielleicht einmal mit der neuen Literatur über Hundeverhalten und Kynologie auseinander setzen.

NUR, weil etwas früher falsch gemacht wurde, bedeutet es ja nicht automatisch, dass es deshalb richtig war. Früher war es auch normal, Kinder und Hunde mit Schlägen zu erziehen, Hühner in engste Käfige zu sperren und Zootiere auf Beton in Käfigen zu halten. War das alles richtig? Nur, weil man das Jahrzehnte oder länger so gemacht hat?

Einem Rudeltier, das seine Sicherheit und damit sein Wohlbefinden aus der Gemeinsamkeit mit dem Rudel zieht, ein derart langes Alleinesein zuzumuten, entspringt alleine dem menschlichen Egoismus, mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste den Wunsch nach einem Hund zu erfüllen.

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joschi442  31.08.2018, 11:29
@dsupper

Sehr gut ausgedrückt. Du sprichst mir aus dem Herzen und ich hoffe, dass es der letzte Ignorant jetzt auch versteht!

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dsupper  31.08.2018, 11:34
@joschi442

Das hat leider nichts mit "verstehen" zu tun - sondern mit "verstehen wollen" ....

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chatley  31.08.2018, 11:38
@dsupper

.... aber warum schreibst du das mir? Ich sehe das genauso....

Dieser Kommentar wäre für Ansotica geeignet.

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dsupper  31.08.2018, 11:43
@chatley

sorry, dafür war er auch gedacht - manchmal verwirrt mich diese "neue" Kommentarfunktion und sie landen nicht dort, wo sie eigentlich hin sollen - ansonsten sehe ich es als Unterstützung deiner Aussage!

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eggenberg1  01.09.2018, 17:48
@Ansotica

neee hängt nicht vom hund ab , sondern davon wieviel verantwortung man al s halter übernehmen kann und will-

wennich mir einen hudn anschaffe ,dann doch wohl darum,weil ich ZEIT mit ihm verbringen möchte und nicht weil ich abends nicht allen sein will ,nach einem langen arbeitstag --der HUND war aber den ganzen tag allein und wäre froh , wenn das nicht so wäre--denn er ist ein rudeltier ,was im normalfall ganztags mit seinem rudel ( der familie) zusammen leben würde sich austauschen , laufen , fressen , spielen , alles gemeinsam mit seiner familie / rudel -- also was willst du jetzt noch dagegenhalten ???

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Die Wohnung halte ich für kein Problem (pauschal). Sofern dann wirklich für Beschäftigung und Ablenkung gesorgt ist.

Mir ist sogar jemand lieber, der seinen Hund in einer 1-Zimmer-Wohnung im 30. Stock eines Hochhauses hält, und dann ständig mit ihm im Park oder im Wald "Action macht", als jemand mit einem eigenen Garten, aus dem der Hund niemals raus kommt und sich selbst überlassen ist.

Allerdings würde ich über einen längeren Zeitraum den Hund nicht alleine lassen. Das mag vom Hund abhängen, aber bei mir persönlich bekomme ich Bauchschmerzen bei allem, was über zwei Stunden ist.

3 Tage in der Woche "komplett" (ich übersetze das mal mit > 5 Stunden) wäre für mich ein absolutes NoGo.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
papierpappe98 
Fragesteller
 31.08.2018, 09:57

Habe gerade geschaut. Montag hab ich von 14-16, Dienstag von 9-16 , Mittwoch von 14-15 und Donnerstag von 12-13 Uhr uni und Freitags frei. Ist aufjedenfall viel weniger als bei so manchen Berufstätigen. Und ein Welpe wird es ja nicht mehr. Aber da hast du natürlich Recht. Ich habe mir das schon sehr lange und gut überlegt. Werde aber nochmal drüber nachdenken

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Aurelius2016  31.08.2018, 09:59
@papierpappe98

Der Dienstag ist heftig, der Rest klingt doch ganz okay.

Vielleicht kann in der Zeit ein Familienmitglied aufpassen? Oder der Hund bei einer Freundin (idealerweise mit anderem Hund) unterkommen? Vielleicht der Hund mit in die Uni (wobei ich jetzt auch nicht jedem Hund das Gewusel da zumuten möchte - da reagiert jeder anders).

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Aurelius2016  31.08.2018, 17:44
@spikecoco

So lange man nicht weiss, in wie fern sie sich ändern, kann man nur den IST-Zustand beurteilen, oder?

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Madita69  31.08.2018, 23:06
@Aurelius2016

Bei Anschaffung eines Tieres macht es keinen Sinn nur den "Ist-Zustand" zu beurteilen. Ein Hund braucht ein langfristiges, gutes Zuhause. Ansonsten sollte man seinen Egoismus zurückstellen u besser dem Tier zuliebe verzichten.

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Aurelius2016  01.09.2018, 07:40
@Madita69

Das ist richtig, aber wie ich in einem anderen Kommentar schon lesen konnte, gibt es die Möglichkeit, den Hund an besagten Tagen woanders unterzubringen.

Natürlich sollte man nicht leichtfertig einfach mal so ein Tier anschaffen, und auch planen. Aber wenn man immer versucht, alle Eventualitäten einzuplanen, dann braucht man gar nichts mehr machen.

Und eins habe ich in mehr als 15 Jahren Vollzeit-Tierschutz gelernt: nimm anderen Menschen niemals das Denken ab, sonst hast Du mehr Feinde, als Dir gut tut. Ich gehe also davon aus, dass auch andere verantwortungsbewusst in die Zukunft schauen können.

Wenn nicht - unschön. Aber ich bin Diensthundeführer und Betreiber eines Gnadenhofs für Hunde, kein gesetzlich bestellter Vormund und kein Lebensberater.

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spikecoco  01.09.2018, 10:09
@Aurelius2016

ja die überfüllten Tierheime, Gnadenhöfe, Notstellen zeigen die verantwortungsbewusste Tierhaltung. Auch ich arbeite mit Hunden /Tiere, was ich da oft zu sehen und zu hören bekomme, zeigt mir jedenfalls deutlich, das das mit dem Denken so eine Sache ist.

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Aurelius2016  01.09.2018, 10:12
@spikecoco

Stimme ich absolut zu - aber ich kann ja nicht Leuten, die sich hier scheinbar wirklich ernsthafte Gedanken machen und schon VOR der Anschaffung eines Hundes Verantwortung übernehmen wollen, vor den Kopf knallen, sie sollen sich lieber ein Stofftier zulegen. Vor allem, wenn ich sie nicht kenne.

Ich fand das hier Gelesene eigentlich schon ziemlich gut und verantwortungsvoll - warum soll man da mit Unterstellungen kommen?

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Deinem Hund ist die Wohnungsgröße völlig egal - sie dient als Ruheplatz - da braucht man nicht viele Quadratmeter.

ABER: deine Zeit ist dem Hund überhaupt nicht egal! Ein Hund ist ein hochsoziales Rudeltier, dass seine Sicherheit und damit sein Wohlbefinden aus der Gemeinsamkeit mit dem Rudel zieht. Eine Alleinesein (und da geht es nicht ums "müssen") kommt in seiner Lebensprogrammierung gar nicht vor.

Im nächsten Semster kann sich dein Stundenplan völlig ändern. Was ist mit den erforderlichen, oft wochenlangen, vollzeitigen Praktika? Was ist nach dem Studium, dann wirst du sicher Vollzeit arbeiten gehen? Hund lebt dann aber immer noch!

Einem Rudeltier, das seine Sicherheit und damit sein Wohlbefinden aus der Gemeinsamkeit mit dem Rudel zieht, ein langes Alleinesein zuzumuten, entspringt alleine dem menschlichen Egoismus, mit aller Gewalt und ohne Rücksicht auf Verluste den Wunsch nach einem Hund zu erfüllen.

Wer wirklich tierlieb, hundelieb, ist und das Beste für einen Hund möchte, der verzichtet auf eine Haltung, wenn er dem Hund nicht bieten kann, was dieser am dringendsten braucht: ZEIT (und natürlich Liebe, aber die setze ich ohnehin voraus)