Hund als Unterstützung bei Psychischen Problemen?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt Therapiehunde ja, meines wissens aber nicht bei ängstwn und Depressionen sondern bei schweren Traumafolgestörungen. Trotzdem ist ein Hund eine Überlegung wert, vor allem wenn du Hunde auxh sonst gern hast, denn verantwortung für ein Tier zu haben und dieses Besondere Bündniss hat schon positive Effekte auf die Psyche. Das Schöne: dazu darf das Tier einfach Tier sein und du brauchst keine Ausbildung.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Psychologiestudium

Ein Hund kann oft sehr dazu beitragen, die psychische Stabilität wieder herzustellen. Doch ein Hund sollte das Recht haben, ein Hund zu sein und nicht als Ersatz für einen Psychotherapeuten herhalten zu müssen.

Wo beides miteinander in Einklang zu bringen ist, da ist ein Hund ok, aber in allen anderen Fällen nicht.

Ich "darf" mich seit Jahren mit einigen psychischen Erkrankungen rumschlagen und hatte schon immer Hunde - gerade deshalb bin ich absolut dagegen, sich aus diesem Grund einen Hund anzuschaffen! Entweder ist man psychisch gefestigt genug, um die Verantwortung für so ein anspruchsvolles Lebewesen zu übernehmen - dann braucht man keinen Assistenzhund - oder man ist noch nicht soweit und als Hundehalter (noch) ungeeignet. Tiergestütze Therapien, ehrenamtliche Arbeit im Tierheim, Hundesitting, etc. sind bessere Alternativen.

Kannst du einem Hund überhaupt mental, zeitlich und finanziell gerecht werden? Welche Ansprüche hast du an den Hund? Was kannst du ihm im Gegenzug bieten? Hunde können sich positiv auf die Psyche auswirken, aber auch das genaue Gegenteil bewirken. Wenn du dem Hund nicht gerecht werden kannst (obwohl du es willst), wird es dich eher runterziehen. Auch Therapeuten vergessen bei ihren Empfehlungen leider gern, dass Hunde fühlende Lebewesen sind und eben nicht nur Vorteile bringen, sondern auch hohe Ansprüche an ihre Halter stellen. Wer an der Haltung festhält, obwohl der Hund immer zurückstecken muss, ist nichts weiter als ein Egoist.

Das der Hund einen tröstet, wenn es einem schlecht geht, ist z.B. eine nette Vorstellung, die Realität sieht aber meist anders aus. Meine Hündin ist normalerweise sehr verschmust, aber wenn es mir schlecht geht, legt sie sich in ihre Box und sucht erst wieder Körperkontakt zu mir, wenn ich wieder "normal" bin. Seinen Alltag strukturieren und mehr rausgehen kann man auch ohne Hund.

Nicht jeder Hund ist überhaupt für eine Assistenzhundeausbildung geeignet und die Kosten (nicht selten im fünfstelligem Bereich) müssen selber gezahlt werden. Im Gegensatz zu Blindenführhunden müssen Assistenzhunde auch nicht (fast) überall geduldet werden.

Es gibt zwar ausgebildete Therapiehunde, aber die bekommst du nicht einfach so. Am besten suchst du dir einen pflegeleichten Hund im Tierheim aus. Die Beschäftigung mit dem Hund wird dir auch helfen, wenn er nicht ausgebildet ist, schon alleine durch die Gesellschaft und die Spaziergänge, die du mit ihm machen musst.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ja, mein Onkel hatte Depressionen und eine Angststörung und hat sich einen Hund geholt. War kein extra dafür ausgebildeter Hund. Ihm tuts gut. Wegen dem Hund muss er 3x täglich raus, er muss sich um ihm kümmern, füttern, kämmen, baden usw. und der Hund bringt Struktur in sein leben. Ist jetzt sein Hobby, er trainiert den auch. Und der Hund kuschelt mit ihm. Er ist alleinstehend und ihm tut der Hund gut. Ich denke schon, dass der bei der Heilung geholfen hat.

pizzaschnecke69 
Fragesteller
 10.08.2021, 10:09

Ich bin halt leider in einer Ausbildung:( daher bräuchte ich die Bestätigung vom Therapeuten, dass ich den Hund mit nehmen kann^^"

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Janina9898  10.08.2021, 11:26
@pizzaschnecke69

Dann wärs gut wenn du vorher mit deinem Therapeuten sprichst und das vorher mit der Arbeit klärst denke ich. Nicht das der Therapeut oder die Arbeit das dann nicht zulässt. Zudem musst du dir auch überlegen ob du das schaffst eine Depression z.B. ist ja oft mit weniger Antrieb verbunden. Er muss halt raus braucht sein Futter, Beschäftigung evtl bürsten usw...

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Pharmaengel  10.08.2021, 11:34
@pizzaschnecke69

Meines Wissens nach, darf ein Arbeitgeber das trotzdem verbieten. Man kann den AG nicht zwingen, dass du deinen Therapiehund mitbringst. Wenn er berechtigte Gründe hat, zum Beispiel ein Mitarbeiter mit Angst oder Allergie oder es zum Beispiel aus Hygienegründen nicht geht (Arztpraxis, Labor, Krankenhaus) dann darf er das trotzdem verbieten.

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William1307  10.08.2021, 12:50
@pizzaschnecke69

In erster Linie brauchst du das okay des Arbeitgebers. Der bestimmt nämlich ob der Hund mit darf oder nicht und nicht der Therapeut.
In vielen Berufen geht das gar nicht wegen Hygieneregeln. Und außerdem sollst du ja eine Ausbildung machen und dich nicht um den Hund kümmern.

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Ansotica  11.08.2021, 09:15
@Pharmaengel

Einen echten Assistenzhund nicht, da Behindertenbegleithunde als medizinisches Hilfsmittel gelten. Die dürfen auch in Supermärkte, Krankenhäuser, Arztpraxen usw. Da hat der Arbeitgeber keine Chance wenn er keine Klage wegen Diskriminierung Behinderter am Hals haben will. Und Angst und Allergie zählt in dem Kontext eben auch nicht, zu Recht. Es liegt dann halt am AG das zu organisieren.

Das gesagt, muss der Hund diese Anerkennung aber erstmal bekommen und "ich will einen Hund" und "mein Therapeut hat gesagt, dass das vielleicht gar nicht so schlecht ist" ist da natürlich weit entfernt.

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Ansotica  11.08.2021, 09:16
@William1307

Bei Behindertenbegleithunden hat der AG genauso viel Mitspracherecht wie bei einem Rollstuhl...

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William1307  11.08.2021, 09:40
@Ansotica

Ja das mein ich ja - nur „mein Therapeut hat gesagt“ das reicht nicht. Und bei diesen Fragen hier geht es selten um richtige Assistenzhunde

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Ansotica  11.08.2021, 12:19
@William1307

Oder es geht darum, dass die Leute nicht wissen wonach sie genau fragen sollen. Eben weil das alles so ein unglaubliches Kufdelmuddel ist.

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Pharmaengel  11.08.2021, 13:26
@Ansotica

Die Frage ist eher, wie nötig hat ein Depressiver seinen Therapiehund. Das ein Blindenhund lebensnotwendig sein kann, das erschließt sich jedem. Auch das ein Hund der einen Behinderten im Alltag unterstützt für die Person unabdingbar ist, ist klar. Aber bei einer Krankheit wie einer Depression einen vernünftigen Grund für einen Therapiehund auszumachen, sodass dieser ganztags an der Seite des Erkrankten sein muss, halte ich für schwierig.

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Ansotica  11.08.2021, 14:39
@Pharmaengel

Therapiehunde sind die Hunde der Therapeuten, die haben damit nichts zu tun.
Aber du hast absolut Recht, für Depression können Hunde nicht viel tun, außer Kuscheltier sein und zum Sport bewegen.
ABER hier ging es auch um Angststörungen und je nachdem wie stark die sind und wie sie sich äußern ist das ein ganz anderes Thema.

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