Hochschule, Siezen, Duzen?
Hey, also bei mir in der Hochschule(Berlin) duzen wir die Professoren und sprechen sie mit Vornamen an ohne das es etwa negative Auswirkungen auf unseren Respekt ihnen gegenüber hat.
Ich fand das anfangs recht ungewöhnlich, weil auf meiner alten Schule Oberstufe wars nochmal ganz anders, da wurden alle gesiezt und mit Nachmachen angesprochen auch die Schüler, nur in der Mittelstufe und Grundschule wars getrennt also nur Lehrer gesiezt und Schüler geduzt.
Habt ihr das auch schon so erlebt auf der Arbeit, Schule, sonstiges?
6 Antworten
Bei uns war das so:
In der Berufsschule war es von Dozent zu Dozent verschieden: Manche haben die Schüler geduzt, manche gesiezt (während die Schüler die Dozenten aber alle gesiezt haben). Trotzdem wurden die Schüler alle mit Vornamen angesprochen. Manche Dozenten haben manche Schüler gelegentlich mit Nachnamen angesprochen, das aber eher ironisch bzw. scherzhaft drohend.
Im Bachelor war es einheitlich: Die Professoren haben einen alle durchgängig gesiezt, aber mit Vornamen angesprochen.
Im Master wurden die Studenten mit Nachnamen angesprochen. Wenn man dann seine Masterarbeit geschrieben hatte, wurde man innerhalb der Abteilung auch geduzt.
Bei meiner Promotion ist es so, dass wir uns innerhalb der Abteilung alle duzen. Bei den Professoren anderer Abteilung bleibe ich erstmal beim Sie, außer sie duzen mich von sich aus. Manche machen das, manche nicht. Bei den Studenten meiner Seminaren bleibe ich am Anfang erstmal beim Sie, aber da ich kaum älter als sie bin duzen mich manche, und da duze ich auch zurück.
Meine Abschlussstudenten duze ich in der Regel, und sie mich auch. Meistens kommt das irgendwann sowieso von selber, und wenn nicht biete ich ihnen das irgendwann an.
Mir ist nicht zu schlimm. An meiner Hochschule in Vietnam (ich studierte Germanistik, Übersetzung und Dolmetschen) kommt es aber drauf an. Also die älteren Lehrkräfte oder die an höheren Positionen (wie DekanIn, VizedekanIn, FachleiterIn etc.) habe ich immer mit "Sie" angesprochen, hingegen duzten mich die jüngeren DozentenInnen (die sind 2, 3 od. ca. 10 Jahre älter als ich, aber echt cool und ausgezeichnet in ihren Fachbereichen). Dadurch empfand ich weniger Distanz und fühlte mich einfach stärker verbunden mit ihnen, was unsere gemeinsame Arbeit durchaus erleichterte. Ich respektiere sie alle auf jeden Fall wegen ihrer Kenntnisse und des gegenseitigen Verhältnisses zw. ihnen und uns den Studierenden.
Momentan bei der Arbeit duze ich mich auch mit meinen Kollegen und meinen Chefs. Doch wenn wir Besuch bekommen oder uns in formellen Situationen wie Konferrenz oder Besprechung mit Geschäftspartnern usw. befinden, siezen wir uns. Und ja, wir machen das völlig bewusst. :-D
Ich finde das seltsam...
Ab der Oberstufe wurde ich gesiezt und zB bei Freunden im Studium von den Eltern mit dem Vornamen angesprochen und trotzdem gesiezt. An der Uni haben Assis geduzt, die natl auch zurück geduzt wurden, während Habilitanten und Profs gesiezt haben und natl auch zurück gesiezt wurden!
Theoretisch könnte man zurück-duzen, wenn man geduzt wird, wozu ich wohl selbst nicht den Mut gehabt hätte!
Ich war mal auf einer Fortbildung, die von einem Oberstudiendirektor (Direx eines Gymmies) geleitet wurde. Da es um Persönlichkeitsbildung ging (und er auch sonst sehr locker drauf war), waren seine seine Begeüßungsworte: "Bei mir wird im Seminar geduzt, wenn damit alle einverstanden sind...ich bin Ulle!"
DAS ist dann wieder OK. Wenn schon, denn schon!
Ich habe auch so einen Prof.
meiner Meinung nach verschafft er sich so Nähe zu den Studenten und wird sogar mehr respektiert. Alle reden nur gut über dem deshalb.
Ohh bei mir sind es gleich alle Professoren und Dozenten aus meinem Studiengang😅
Über "den", vllt. Tippfehler, da "m" und "n" auf der Tastatur nebeneinander sind.
Ja kann schon vorkommen. Ich halte davon zwar nicht so viel, aber gibt es hin und wieder mal.
Ich halte davon zwar nicht so viel
Weil es ungewohnt ist oder weil damit zu wenig Abstand gehalten wird oder generell aus Erziehungsgründen?
Tatsächlich aus letzterem. Erziehung ist auf einer Hochschule vllt schon das falsche Wort. Aber so eine gewisse Distanz und Eingewöhnung an bestimmte Verhältnisse im Berufsleben, finde ich schon wichtig. Wäre jetzt aber auch nicht für so wahnsinnig tragisch, wenn es anders bei mir gewesen wäre.
Über dem???