hi! Ich muss bis Freitag einen poetryslam über müll oder einen mülleimer schreiben aber kann das nicht so gut. hab keine ideen/gedanken kann wer helfen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mache am besten eine Mind Map und schreibe alle Sachen die dir zum Thema Müll oder Mülleimer einfallen auf.
Z.b. dass es zu viel Müll gibt
Das viele Leute nicht den Müll in Mülleimer schmeißen ....
Am Ende kannst du mit einem eindrucksvollen Satz oder mit Wörter enden

Uh das gibt doch eigentlich total viel her. :)

Kann man natürlich sehr gesellschaftskritisch angehen, indem man zwar von Müll spricht, aber eigentlich von Problematiken in unserer Gesellschaft spricht. (zB. aus Sicht des Mülls. Wie er sich behandelt fühlt und von wem?) Ist aber natürlich nicht ganz einfach.

Etwas oberflächlicher aber auch kritisch:

Vielleicht kannst du über die Problematik schreiben, dass man manchmal den Eindruck hat, dass es so wenige Mülleimer gibt (als ob die Straßenreinigung für die Stadt billiger wäre als die Mülleimerentleerung?!?), dass man seine Taschentücher einen halben Tag lang in der Jackentasche rumschleppt oder gleich auf den Boden wirft (Aspekt Umweltverschmutzung).

Oder über die Mülltrennung im Haushalt. Dass du theoretisch für Glas, Papier, Restmüll, Bio, Leichtverpackung und was nicht alles jeweils eine eigene Tonne brauchst und fast ein eigenes Zimmer für Müll einrichten könntest.

Oder darüber dass du dir Bio-Gemüse kaufen kannst, dass dann 1000-fach in Plastik verpackt ist. Auch Gemüse z.B. Warum ist eine Gurke in Plastikfolie eingeschweißt? 

Oder Bonbons o.ä. die teilweise total überflüssigerweise mehrfach eingewickelt sind wodurch total viel Müll entsteht.

Dir fällt schon was ein, einfach mal mit offenen Augen für Müll (haha) durch die Gegend gehen.

LG 

Das hab ich mal geschrieben und geslammt, vielleicht befruchtet Dich das. Du kannst es ja modifizieren, dann wirst Du wenigstens ein wenig der Slamregel gerecht, dass man seine Slamtexte selbst geschrieben haben sollte :-DDD

Hubers letzter Job

Es stimmt, dass Müll die Welt versifft.
Verbrannt erzeugt er CO₂
und unverbrannt verteilt er Gift
in Feld und Wald - das ist nicht neu!

Man trennt mit fröhlichem Gemüte
jetzt allen Müll – es geht voran!
Müll kommt in eine Plastiktüte – 
und die schwimmt dann im Ozean.

Der Müll wird bald die Welt verschandeln,
im Pazifik ist kurz noch Frist
bis jeder dort kann barfuß wandeln,
auch wenn er gar nicht Jesus ist.

So bringt der Müll uns viele Sorgen,
er füllt die Welt, das ist nicht schön,
doch hab ich ihn seit gestern morgen
von einer neuen Seit’ geseh’n:

Als ich gestern Müll entleerte,
sah ich etwas, das mich rührte,
sah wie jemand Werte ehrte,
was zu diesen Versen führte.

Es prägte sich in mein Erinnern,
ich konnt’ es einfach nicht verdrängen,
es rührte mich ganz tief im Innern
und blieb in Herz und Hirn mir hängen:

Auf dem Müll saß Müllmann Huber,
wühlte, während Tränen triefen,
in einem dicken Aktenschuber
voll mit alten Liebesbriefen.

Sollen sie im Müll vergammeln,
*unerkannt und unbeachtet?
Briefe, die von Liebe stammeln
und Sehnsucht, die längst ausgeschmachtet?

Im Müllamt dreh’n sich Vorschriftsmühlen,
doch diesmal wagt man, sich zu sträuben,
um einmal nur mit mehr Gefühlen
die Amtsgeschäfte zu betreiben.

„Obgleich wir dann Gesetze brechen
und in privaten Leben wühlen,
woll’n wir uns diesmal doch erfrechen,
statt zu gehorchen mal zu fühlen“.

Das ist was Neues, Unerhörtes,
das plötzlich durch die Wolken stößt,
oft hat Verzicht auf Altbewährtes
schon Revolutionen ausgelöst.

Drum hat man Huber auserkoren,
weil er geeignet für den Job ist,
und weil ihm Zartheit angeboren,
und weil er niemals kalt und grob ist. 

In früher Jugend rüpelhaft
und nicht gewillt sich zu bezähmen,
hat Huber es dann doch geschafft,
sich später handsam zu benehmen.

Er soll trotz Datenschutzgesetzen
die Liebesbriefe noch mal lesen
und sie mit seinen Tränen netzen,
bevor sie auf dem Müll verwesen.

Das ordnet Amtschef Dobelmayer
so einfach an und grinst dabei,
er fühlt sich gut, sein Herz wird freier,
als spielt’ ein Engel dort Schalmei.

Und so liest Huber jetzt besessen
die Briefe, die wir oftmals meiden,
bis er die Welt um sich vergessen.
O Huber, was musst du erleiden

bei all den Schwüren, Trennungsnöten,
die wir – schon lang damit im Reinen –
heut’ lieber in die Tonne treten,
statt längst Vergang’nem nachzugreinen?!

O Huber, lies! Wir wollen beten,
dass du es schaffst, es gibt sonst keinen,
der trotz vielleicht privaten Nöten
mit solcher Empathie kann weinen.

Man spürt in unseren harten Tagen,
es fehlt der Trost uns schon seit Jahren,
wir müssen stark sein, nie verzagen,
obwohl wir Grausamkeit erfahren.

Warum im Kleinen nicht beginnen,
die Eisesschichten abzuschmelzen?
Selbst wenn dabei die Tränen rinnen
und wir uns auf dem Müllberg wälzen.

Und ganz am Ende unverwandt,
begann mich Huber sehr zu rühren.
Was hatt’ er da grad in der Hand?
Ein Blatt mit Herzchen, Liebesschwüren?

Ich blickte näher und erschrak,
denn dieses Blatt schrieb Annelies,
die mir versüßte manchen Tag,
bevor sie mich dann sitzen ließ...

...und Lust in fremden Betten suchte.
Sie suchte und sie wohl auch fand,
ach, wie ich einst dem Schicksal fluchte,
und glaubte, dass sie mir zustand.

Sie ließ nur diesen Brief zurücke,
den Huber grade an sich rafft.
So schließt sich die Erinnerungslücke,
die zwischen heut und damals klafft.

Was er im Liebesbrief gelesen,
wird Huber das für sich bewahren
und tun, als wäre nichts gewesen? – – –

Man wird’s auf Facebook bald erfahren.