Hersteller von Schalter und Steckdosen, wer ist der qualitativ Beste?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

das ist relativ schwer zu beantworten. von Berker über merten, gira, jung und Hager bis hin zu billligstem mist z.B. CMI oder irgendwelchen dubiosen importgeschichten habe ich schon alles versucht...

also zu nächst mal, von den "lichtschaltern" von wago rate ich generell ab, die gefahr ist zu groß, dass man den falschen draht aus der klemme zieht :-)

fangen wir einfach mal ganz unten an...

CMI:

die Serie Roma, unter anderem von der OBI Eigenmarke CMI angeboten: hier gilt, was bei anderen Aus- Wechselschalter sind, sind hier auswechselschalter, weil die selbst bei pfleglichem umgang eher früher als später versagen, wenn sie denn von anfang an überhaupt funktioniren!

viel auswahl gibt es leider nicht. abgesehen von den "auswechselschaltern" gibts noch steckdosen und antennendosen, allerdings nur mit dose, also keine einzelenen abdeckungen, unter denen man eine vernünftige antennendose verstecken kann. ach ja, taster (einfache schließer gibts noch von denen und gerüchteweise auch serienschalter. aber nie einen gesehen!

bevor ichs vergesse, die steckdosen mit ihren großen offenenen metallteilen sind eine reine freude. sie brechen teilweise schon, wenn man die schrauben mal mit mehr als 2,1 Nm anzieht!

ELBI:

eigendlich recht vernünftig und bodenständig, es gibt leider nicht viel auswahl an design, dafür überzeugt das angebotene design mit einer einfachen formensprache.

was mir gefällt sind die rauchglasfarbigen abdeckungen für die steckdosne mit klappdeckel.

was mir weniger gefällt sind die tatsache, dass schalter und steckdosen noch mit schraubkontakten versehen sind, dafür sind die sachen gut verarbeitet, und man kriegt nicht gleich eine geschossen, weil alles sehr schön und ordentlich gekapselt ist.

was elbi leider nicht kann, sind kreuzschalter, von dreien, die ich eingebaut habe, haben dreie nicht funktioniert. auch die kontrollschalter und taster von elbi werden leider nur mit einer schaltungsvariante (kontrollampe parallel zum schließer) angeboten. ach ja, drauf achten! elbi hat auch noch einfache auschalter. wer wechselschaltungen aufbauen will, muss wechselschalter extra bestellen.

auch das angebot an sondereinsätzen ist mehr als dürftig. selbst tae dosen gibts da nicht, aaaaber die haben DIN Adapterrahmen, mit denen sich vorhandene TAE, UAE etc. einsätze etc. zu verwenden sind...

antennedosen ist so ne sache. die bieten eine antennendose an, die sich eigendlich nur in einer blindabdeckung mit einem loch und einem doppel - f stecker zeigen. fürs satelitenfernsehn noch brauchbar... an sonsten kann man auch auf normadeckungen für antennendosen u.A. von Buschjäger zurück greifen.

Buschjäger, jung, merten, berker...

eingeldch kann man das alles mehr oder weniger in einen topf schmeißen. es gibt aber feine unterschiede. z.B. die verzahung der merten einsätze ermöglicht ein einfacheres, sauberes und schnelles ausrichten der einzelnen einsäze. auch das quickflex zubehörangebot (merten) ist sehr umfangreich. was mir gefällt ist, dass bei den buschjäger schalterlichteinsätzen, sich die schalterlogik durch simples verdrehen des einsatzes für (fast) alle anforderungen anpassen lässt. Berker hat was ähnlich geniales, da kann man den kontrlllichteinsatz mit einer eigenenen null anschließen. das ist etwas anders als bei den anderen herstellern aber hat duchaus seinen charme.

übrigens von all den gnannten schaltern schalten sich m.E. die von berker noch am geschmeidigsten. aber das sind nur noucen!

kopp:

eignedlich eine recht überzeugend gute baumarktqualität. brauchbar aber auch nicht unbedingt hervorstechend. das angebot an sondergeschichten ist zwar mässig, reicht aber für die normale elektroinstallation absolut aus.

gira:

zum schluss noch unsere italienischen freunde... eigendlich allgemein auf gutem nivou, nur die qualität der verarbeitung ist ein wenig billig. ach ja die uhreneinsätze von denen sind die reinste kathastrophe beim programmieren! dafür, das muss man den jungs aber lassen, ein erstklassiges designangebot!

heilaw 
Fragesteller
 23.11.2018, 13:47

Hallo peppie85, ich muß sagen, deine Antworten haben ein besonderes Niveau. Sehr ausführlich und detailreich. So wünscht man sich eine Antwort.

Noch eine Frage: Ich dachte immer das Gira eine deutsche Fa. ist, oder war?

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heilaw 
Fragesteller
 23.11.2018, 14:03
@heilaw

Die Gira Giersiepen GmbH & Co. KG mit Sitz in Radevormwald ist ein Kunststoffverarbeiter und Hersteller von Elektroinstallationstechnik und Gebäudesystemtechnik. Wikipedia

Zentrale: Radevormwald

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heilaw 
Fragesteller
 23.11.2018, 14:04
@heilaw

Hast du das mit Legrand verwechselt?

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Peppie85  24.11.2018, 09:34
@heilaw

stimmt, die jungs von legrand habe ich vergessen, von denen habe ich aber so gut wie nichts gemacht, nur mal vorhandene schalter und dosen deinstalliert. die waren schon was älter und wirkten irgendwie so wie kopp... mehr kann ich dazu nicht sagen.

lg, Anna

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Ich kann Dir so viel sagen: Nicht alle der oben genannten und für ihre Qualität bekannten großen Marken produzieren selbst. Es produziert einer der oben genannten Marken, die vielleicht mit dem siebten Buchstaben des Alpahbets beginnen, auch für andere Namen.

Weiterhin ist es hier auch so, dass es sich nicht unbedingt groß lohnt, in einer Fabrik günstige Steckdosen zu produzieren, die billig verkauft werden... die haben logischerweise dann ähnliche Unkosten wie die Namhaften, insofern sie in Deutschland produzieren... und auch die gleichen Anforderungen zu erfüllen. Daher werden halt nicht alle Produkte unter den Namen "G..." verkauft sondern auch unter einem anderen, günstigeren Produktnamen. Über diese "Massenschienen" sichern sich die Hersteller Umsatz.

Ein gutes Beispiel ist hier die allseits bekannte Prinzenrolle, die Du unter verschiedenen Namen und Verpackungen auch bei unterschiedlichen Discountern findest. Da ist es genau so: Die werden alle, mit einer leicht unterschiedlichen Rezeptur und Verpackung, beim allseits bekannten Hersteller produziert.

Um zurück zum Installationsmaterial zu kommen: Sicherlich gibt es in den Baumärkten auch im Ausland produzierte und günstige Artikel, die aber genau so den Ansprüchen genügen müssen, wenn sie bei uns verkauft werden. Unterschiede gibt es da sicherlich im Kunststoff selbst in Sachen Weichmacher: Die werden im Alter wohl schneller brüchiger, wenn man noch mal was dran macht... wenn die Weichmacher draussen sind. Problematisch ist das aber eher bei den Aufputz- Geschichten, weil hier eben Material für das Gehäuse benötigt wird und man da sparen kann; insbesondere an Kabeltüllen, die reißen und dann undicht werden können. Wenn man damit aber vernünftig umgeht dürfte das mit diesen Teilen, vor allem zu diesem Preis, auch funktionieren. Man steckt ja nicht täglich Stecker mit Kurzschluß ein :-).

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Berufliche Erfahrung
heilaw 
Fragesteller
 23.11.2018, 17:03

Wo die Teile leztendlich herkommen ist mir relativ egal, wichtig ist die Qualität stimmt und es besteht kein großer Montageaufwand.

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heilaw 
Fragesteller
 23.11.2018, 17:08
@heilaw

Damit man mich nicht mißversteht, Deutschland als Herstellungsland ist mir schon auch wichtig.

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Gluglu  25.11.2018, 12:44
@heilaw

Dann kann ich die Frage nicht ganz verstehen... oder meintest Du hier eine Umfrage, wer was favorisiert?

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heilaw 
Fragesteller
 25.11.2018, 13:10
@Gluglu

Auzug aus meiner Fragestellung: Was ist euerer Favorit in punkto Qualität.

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Ich kann Jung empfehlen.Das Zubehör gibt es auch noch in 10 Jahren.Wenn man mal wieder was braucht dann gibt es das auch noch.Bei billigen Marken kann man sich da nicht mehr sicher sein.

heilaw 
Fragesteller
 23.11.2018, 16:59

Ich hatte ja schon geschrieben, die von Jung, Berker und auch Legrand kenne ich nicht. Sind die von Jung ordentlich verarbeitet und leicht zu montieren?

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Die bekannten Marken Gira, Busch&Jäger, Merten, Jung und Berker tun sich nicht viel. Die sind alle in etwa auf einer Ebene. Diesen 5 würde ich zusammen den ersten Platz geben. Zumindest die jeweiligen Standardeinsätze (z.B. die Berker-Drehschalter und die Druckschalter von Busch&Jäger mal außen vor).

Auf dem zweiten Platz stehen für mich Kopp und Düwi (die heißen heute anders, keine Ahnung), wobei Kopp etwas besser als Düwi ist. Das ist zwar Baumarktware, aber hält auch sehr lange, wenn man sich beim Einbauen etwas Mühe gibt. Hier sind allerdings nicht immer alle Schaltertypen verfügbar und man kann die Abdeckungen nicht einzeln nachkaufen. Kann man durchaus benutzen, sofern man nicht "alles abverlangt".

Interessanterweise kommen 10A-Düwi-Schalter mit kapazitiven Einschaltströmen aus Schaltnetzteilen (PC und TV) besser zurecht als die 16A-Schalter von BJ. oO.

Schlusslicht sind diese ganzen billigen Günsan/Unitec/Aldi-Müllschalter und alles, was das Wort "Design" im Namen trägt. Dieses Material sind oft noch nicht einmal für den Gebrauch in Deutschland vorgesehen. Die Klemmen halten niemals die Belastung aus, die man dem Material laut Aufdruck zumuten darf. Die Kontaktfedern der Steckdosen greifen die Steckerstifte nicht vernünftig und die Kontakte der Schalter sind aus Schokolade und machen schnell schlapp. Schrauben sind auch ganz schnell übergedreht. Besonders gruselig sind Steckdosen mit Schraubklemmen, wo man die Wahl zwischen noch nicht angezogen und schon übergedreht hat. All dieses vorausgesetzt: Es gelingt einem, die Abdeckung einer Mehrfachkombination so draufzusetzen, dass sie an allen 4 Ecken mit der Wand abschließt, ohne dass eine Wippe schrabt/klemmt. Sonst isses noch früher kaputt. Wenn man es nach zwei Jahren mal demontieren möchte, dann braucht man nur etwas zu hebeln und schon bröselt alles heraus, weil das tiefchinesische Recyclingplastik schon lange seinen Weichmachergeist aufgegeben hat.

Woher ich das weiß:Hobby
heilaw 
Fragesteller
 12.12.2018, 18:03

Genau so sind auch meine Erfahrungen.

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Als Elektriker haben wir mit Gira sehr gute Erfahrungen gemacht.