Herrschaft von Menschen über andere Menschen in Ordnung?
Ich finde das überhaupt nicht in Ordnung. Gesetze sind meiner Meinung nach einer Unterdrückung der Freiheit jedes einzelnen. Was gibt zB der Polizei, dem Staat das Recht, andere Menschen aufgrund persönlicher Moralvorstellungen zu bestrafen und einzusperren? Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich. Was natürlich nicht bedeutet, dass man völlig auf sich alleine gestellt ist. Man kann sich ja freiwillig miteinander verbünden.
Ich finde eine komplette Abschaffung des Staates und damit aller Gesetze hätte viele Vorteile. Was in Ordnung ist und was nicht kann schließlich nur jeder für sich selbst wissen und solange man mit seinen Aktionen niemand anderem schadet ist es nicht falsch! Was geht es zB andere Menschen an, wenn ich einen Joint rauche?! Nichts! Schadet es irgendwem?! NEIN!
Ich finde es höchst pervers sich in das Leben anderer Menschen einzumischen, denn es geht absolut niemanden was an!
Wie ist eure Meinung dazu?
6 Antworten
Damit hast du durchaus Recht. Ich verstehe die Ideologie des Anarchismus und unterstütze das auch. Allerdings würde ich mich selbst nicht als Anarchisten bezeichnen, sondern eher als sozialistisch/kommunistisch eingestellten Menschen. Auch wenn ich weiß dass diese Systeme wahrscheinlich am Menschen scheitern werden.
Ich weiß nicht wie eine herrschaftsfreie Welt funktionieren würde, von daher ist es schwierig sich vorzustellen ob und wie dieses System funktionieren soll.
Ich kann mir aber halt vorstellen dass die Lebensqualität unter dem Anarchismus leiden könnte. Wenn wir auf die Wirtschaft scheißen und arbeiten wie wir lust haben, dann geht die Produktion irgendwann zu Ende und viele Leute werden auch keine Lust haben für nichts zu arbeiten. Wer renoviert die Häuser? Wer baut die Infrastruktur aus? Wer baut die Fortbewegungsmittel? Wer produziert das Essen und das Trinken? Wie viele Menschen würden das freiwillig tun und wie viele würden sich auf der Arbeit der anderen ausruhen?
Ich glaube die meisten Menschen gehen ihrer Arbeit nur nach um Geld zu verdienen damit sie sich etwas kaufen können um zu leben. Das System ist definitiv kritisierbar, aber stellen wir uns vor man würde einander nicht bezahlen und darauf hoffen dass die Menschen selbst ohne Ansporn die Arbeit machen würden. Wer von denen wäre denn noch motiviert? Sicherlich kaum noch jemand. Das ist definitiv krank, aber so sind halt viele Menschen. Ohne Belohnung für ihre Arbeit würden die wenigsten etwas tun. Sowas nennt sich Faulheit.
Prinzipiell ist es richtig die Autorität in Frage zu stellen und es muss auch mehr Freiheit geben als jetzt, nur ist die Abschaffung von allem nicht die Lösung für dieses Problem. Man muss sich um vom Kapitalismus wegzukommen erst die Frage des Menschen selbst stellen bevor man einfach nach der Überwindung strebt. In meinen Augen wäre die Mehrheit der Menschen nicht in der Lage ohne Autorität zu leben.
Wenn der Staat (der übrigens von Volk gewählt wird allso kannst du auch selber loslegen und was ändern) nicht für Ordung sorgen würde würde wieder das Recht des Stärkeren gelten und es würden sich von ganz alleine wieder Hierachien bilden die sich auch wieder bekriegen würden du wärst also auch nicht wirklich frei.
Und wenn du irgentwelche Drogen konsumierst schadest du deiner Gesundheit für die die Allgemeinheit durch die Krankenversicherung aufkommen muss.
Das ist einfach Dumm was du sagst eine Gute Krankenversicherung ist eine der besten Sachen die es in Deutschland gibt sonst würdest du für den Rest deines Lebens verschuldet sein wenn du dir mal den Arm brichst. Und der Staat ist auch nicht Totalitär sondern hat sich auch an Regeln zu halten was durch die Gewaltenteilung gewärleistet wird. Wir sind nicht mehr im 3. Reich
Wenn ich kiffen will und dafür auf eine Krankenversicherung verzichte wollte das mein gutes Recht sein!
Dann sollte es auch dein gutes Recht sein nach nem Unfall im Straßengraben zu liegen und zu warten das du Stirbst
Das IST sogar bereits mein gutes Recht. Niemand zwingt mich nen Krankenwagen zu rufen
Ja gut dann tu was du denkts tun zu müssen aber irgentwann fliegst du auch mal aufs Maul
Ich kann leider nicht tun was ich will, da ich von unserem Regime unterdrückt werde!
Du willst also eine Kompletes System das sich über ewiigkeiten entwickelt hat und als das beste herausgestellt hat das das einzige ist wo man tun kann was man will abschaffen damit du am ende das tages nen bubatz am bahnhof rauchen kannst?
Ja. Ich sehe dieses System keineswegs als bestes an. Ich leide massiv unter diesem System.
Du leidest überhaupt nicht du bist einfach nur ein dummer Clown der weder gute Argumente noch Freunde hat die im Gras besorgen können und dafür der Regierung die Schuld gibt
Was gibt zB der Polizei, dem Staat das Recht, andere Menschen aufgrund persönlicher Moralvorstellungen zu bestrafen und einzusperren?
Niemand.
Stattdessen gibt es demokratisch legitimierte Gesetze, die auch den Staat und die Polizei an Recht und Gesetz binden.
Deine Freiheitsvorstellung ist hingegen voller bigotter Heuchelei. Und in ihrer Konsequenz kriminell.
Bei der Demokratie bestimmt doch eine Mehrheit über eine Minderheit. Sowas darf nicht sein finde ich. Nur weil über 50% der Bevölkerung eine bestimmte Wertevorstellung haben, heißt es nicht, dass diese ALLEN Menschen aufgezwungen werden muss. Wenn zB 80% der Leute nicht kiffen wollen, dann sollen sie es halt nicht tun aber können andere Menschen in Frieden leben lassen.
In einer föderalen und rechtsstaatlichen Demokratie wie der unseren bestimmt keine Mehrheit über die Minderheit.
Entscheidungen werden vielmehr als möglichst breit angelegter Kompromiss gefällt, ansonsten würde ein Gesetz, das im Bundestag beschlossen wurde, im Bundestag scheitern können...
Und weiter garantiert die Verfassung mit ihren Grundrechten einen Bestandsschutz für alle möglichen Rechtspositionen völlig unabhängig davon, was eine Mehrheit dazu denken würde.
Die aktuelle Rechtswirklichkeit erlaubt faktisch allen, die meinen, kiffen zu müssen, genau dies weitestgehend von Strafverfolgung befreit. Außerdem soll das ja demnächst liberalisiert werden.
Was ich persönlich eher schlecht und unnötig finde. Mir reicht der Status Quo, der auch schon weitgehende Straffreiheit bedeutet.
In der heutigen Zeit, wo wir von allen Seiten mit globalen Krisen bedroht sind, ist Anarchismus und lokale Demokratien abzulehnen. Die gängige und stärkste Kritik an diesen Konzepten:
Zu ineffizient und langsam.
Auch halte ich diese Vorstellung für absolut utopisch und realitätsfern.
Die Natur des Menschen ist nicht dazu geschaffen, ohne Hierarchie auszukommen.
Hierarchien ergeben sich aus dem Menschsein und seinem Willen heraus.
Außerdem möchte der Mensch nicht tagtäglich darüber verhandeln, worüber und von wem er seinen Strom beziehen kann. Er möchte eigentlich gerne die Verantwortung abgeben.
Ich denke, dass es viel eher einen starken transparenten Staat benötigt, der Whistle Blower fördert, um sich selbst zu regulieren.
Es bedarf nunmal an einem Mindestmaß an Moral, welches eine Gesellschaft zum Zusammenleben braucht.
Wie Schopenhauer es einst sagte:
Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt.
Dafür ist auch ein Polizeiapparatus selbstverständlich gerechtfertigt.
Zu ineffizient und langsam.
Deine Darstellung ist sehr richtig. Die ineffizient hat ihren Ursprung genau hier:
Trotz aller Schwierigkeiten ihrer Arbeitsweise bilden die Parlamentsversammlungen die beste Regierungsform, die die Völker bisher gefunden haben, um sich vor allem möglichst aus dem Joch persönlicher Tyrannei zu befreien. Sie sind jedenfalls das Ideal einer Regierung, wenigstens für Philosophen, Denker, Schriftsteller, Künstler und Gelehrte, kurz für alle, die den Gipfel einer Kultur bilden.
Sie bergen eigentlich nur zwei ernstliche Gefahren in sich: die übermäßige Verschwendung der Finanzen und die zunehmende Beschränkung der persönlichen Freiheit. Die erste Gefahr ist die notwendige Folge der Ansprüche und der Kurzsichtigkeit der Wählermassen. Wenn ein Parlamentsmitglied einen Antrag stellt, der offensichtlich demokratischen Anschauungen entspricht, z. B. auf Altersversorgung aller Arbeiter oder Gehaltszulage für Bahnwärter, Lehrer usw., so wagen die andern Abgeordneten aus Furcht vor den Wählern nicht, sich den Anschein zu geben, als ob sie deren Vorteile durch Ablehnung der vorgeschlagenen Maßnahme geringschätzten. Sie wissen wohl, daß dadurch der Staatshaushalt stark belastet und die Auflegung neuer Steuern nötig werden wird. Doch bei der Abstimmung gibt es kein Zögern. Während die Folgen der Ausgabenvermehrung in weiter Ferne liegen und für sie keine unangenehmen Wirkungen haben, könnten sich die Folgen einer ablehnenden Abstimmung schon am nächsten Tage, wenn sie vor die Wähler treten müssen, bemerkbar machen. An diese erste Ursache für die Überspannung der Ausgaben reiht sich eine andre, nicht weniger gebieterische: die Verpflichtung, alle Ausgaben für rein örtliche Bedürfnisse zu bewilligen. Kein Abgeordneter kann sich ihnen widersetzen, weil sie ebenfalls Forderungen der Wähler darstellen und weil jeder Abgeordnete nur dann das Nötige für seinen Wahlkreis erlangen kann, wenn er den entsprechenden Forderungen seiner Kollegen zustimmt.
Die zweite der oben erwähnten Gefahren, die unvermeidliche Beschränkung der Freiheit durch die Parlamente, ist zwar weniger sichtbar, aber doch Tatsache. Sie ist eine Folge der zahllosen, stets einschränkenden Gesetze, deren Auswirkungen die kurzsichtigen Parlamente nicht bemerken und für die zu stimmen sie sich verpflichtet fühlen. Diese Gefahr muß wohl unvermeidlich sein, denn selbst England, wo sich gewiß die vollkommenste Art der parlamentarischen Regierung zeigt und der Abgeordnete am unabhängigsten vom Wähler ist, vermochte ihr nicht zu entgehen. Herbert Spencer hatte in einer früheren Arbeit gezeigt, daß die Zunahme der scheinbaren die Abnahme der wirklichen Freiheit zur Folge haben müsse. In einer späteren Schrift. „Der Einzelne gegen den Staat“, nimmt er diese Behauptung wieder auf und sagt über das englische Parlament folgendes: „Seit dieser Zeit hat die Gesetzgebung den Lauf genommen, den ich voraussagte. Diktatorische Maßnahmen, die sich rasch vervielfachten, haben das ständige Bestreben, die persönliche Freiheit zu beschränken, und zwar in zweifacher Weise: jedes Jahr wird eine immer größere Anzahl gesetzlicher Forderungen erlassen, die der früheren Handlungsfreiheit des Bürgers Beschränkung auferlegen und ihn zu Handlungen zwingen, die er früher nach Belieben begehen oder unterlassen konnte. Gleichzeitig haben immer drückendere Lasten, besonders örtliche Abgaben, von vornherein die Freiheit beschränkt, indem sie den Teil seines Einkommens, den er nach Belieben ausgeben konnte, verminderten und den Teil vergrößerten, der ihm weggenommen wurde, um je nach dem guten Willen der Beamten ausgegeben zu werden.
Diese immer mehr zunehmende Freiheitsbeschränkung zeigt sich in allen Ländern in einer besonderen Weise, auf die Spencer nicht hingewiesen hat: Die Schaffung jener unzähligen gesetzlichen Maßnahmen allgemeinbeschränkender Art führt notwendig zur Erhöhung der Zahl, der Macht und des Einflusses der Beamten, die mit ihrer Durchführung beauftragt werden. Sie haben also alle Aussicht, die wahren Gebieter der Kulturländer zu werden. Ihre Macht ist um so größer, als nur die Beamtenkaste, als einzige, die unverantwortlich, unpersönlich und auf Lebenszeit angestellt ist, dem unaufhörlichen Machtwechsel entgeht. Nun gibt es aber keine Gewaltherrschaft, die härter ist als diese, die in dieser dreifachen Gestalt auftritt.
-----------------------------------------------------------------------------------
Außerdem möchte der Mensch nicht tagtäglich darüber verhandeln, worüber und von wem er seinen Strom beziehen kann.
Genau das ist das Problem der Moderne. Man gibt regelmäßig seine Verantwortung an der Garderobe ab. Ist die Macht zu entscheiden einmal abgegeben, bekommt man sie nicht mehr zurück.
Ich denke, dass es viel eher einen starken transparenten Staat benötigt, der Whistle Blower fördert, um sich selbst zu regulieren.
Das funktioniert nicht, rein soziologisch würde sich der Staat selbst regulieren, aber nicht so wie du es dir wohl vorstellst, ganz im Gegenteil.
"Ich denke, dass es viel eher einen starken transparenten Staat benötigt, der Whistle Blower fördert, um sich selbst zu regulieren."
-
Das funktioniert nicht, rein soziologisch würde sich der Staat selbst regulieren, aber nicht so wie du es dir wohl vorstellst, ganz im Gegenteil.
Um ein Beispiel zu nennen. Die Faktencheckermedien... Diese Whistleblower-Plattform hat zu ihrer Entstehungs- und Aufschwungszeit tatsächlich investigativ über die Lügen der US-Regierung im Bezug auf die angeblichen Massenvernichtungswaffen im Irak berichtet. Doch mittlerweile haben wir ein starkes Medium(im Ansehen der Bevölkerung), eine eher mäßige bis schlechte Recherche und völligen Regierungskurs. Dieses Medium hat sich zur regulären, relativ unkritischen Medienmacht entwickelt.
Das funktioniert nicht, rein soziologisch würde sich der Staat selbst regulieren, aber nicht so wie du es dir wohl vorstellst, ganz im Gegenteil.
Was du beschreibst sind normale Journalisten, die im Auftrag weniger Mächtigen schreiben. Wenn ich von Whistle-Blowern spreche, dann von Edward Snowden, Julian Assange und Alexej Nawalny.
Warum würde das nicht funktionieren?
Es bedarf nunmal an einem Mindestmaß an Moral, welches eine Gesellschaft zum Zusammenleben braucht.
Korrekt, deshalb hüllt der Staat auch die einstige Wertetafel der Völker aus und opfert die Moral für den klassischen-staatlichen Pragmatismus.
Dafür ist auch ein Polizeiapparatus selbstverständlich gerechtfertigt.
Sofern er selbst kein grundsätzlicher Teil des Staates, sondern einzeln, als einzelnes Organ in der Gewaltenteilungsordnung fungiert.
Du möchtest, dass es keine Gesetze, keinen Staat, kein sonstwas gibt und jeder machen kann was er möchte, aber gleichzeitig soll auch keiner unterdrückt werden und man hat darauf zu achten keinem zu schaden?
Wie genau soll so eine Gesellschaft bitte aussehen? Du müsstest festlegen was als Unterdrückung zählt, was als "anderen Schaden" und du müsstest die Regeln auch irgendwie durchsetzen können. Damit bist du wieder bei Gesetzen und Co.
Was anderen schadet muss man nicht festlegen das ist doch offensichtlich. Unterdrücken tun zB Gesetze und unser Regime.
In meinem Modell würde es eine staatliche Krankenversicherung ohnehin nicht geben. Außerdem zwingt niemand dem Staat mich zu versichern.
Der Staat ist zwar vom Volk gewählt, aber trotzdem unterdrückt hier eine Mehrheit eine Minderheit. Der Staat ist somit stärker als jede Einzelperson je sein könnte, daher wäre es viel besser den Staat abzuschaffen.