Heizung lieber dauerhaft anlassen, oder morgens und abends warm machen, wenn man unterwegs ist?

Wechselfreund  03.12.2023, 14:56

Fußbodenheizung oder Heizkörper?

Hessen001 
Fragesteller
 03.12.2023, 15:08

Heizkörper

4 Antworten

Herunterdrehen auf 17°C ist in Ordnung. Stärker reduzieren sollte man über den Tag nicht, das Aufheizen benötigt ja auch wieder Energie.

Dazu folgende Überlegung: Warum spart eine Reduktion der Temperatur überhaupt Energie? Wären unsere Häuser ideal isoliert, müßte man sie nur einmal aufheizen, danach würden sie die erreichte Temperatur halten. Die Energie, welche zum Aufheizen benötigt wird, hängt von der Wärmespeicherkapazität des Bauwerkes innerhalb der Isolierung einschließlich Möbeln und Gegenständen in der Wohnung ab.

Leider sind unsere Wohnungen nicht ideal isoliert, es fließt Wärme nach außen ab. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen innen und außen ist, desto stärker ist der Wärmetransport nach außen. Diesen Verlust kann man also durch Senkung der Temperatur verringern.

Natürlich möchte man es aber nach dem Heimkommen wieder warm haben, also muß die Speichermasse der Wohnung wieder hochgeheizt werden. Außerdem geht es nicht nur um Wärme, sondern auch um Feuchtigkeit. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. Läßt man die Wände zu stark auskühlen, kondensiert Wasser an diesen kalten Flächen. Eine feuchte Wand isoliert aber schlechter, infolgedessen steigt der Wärmeabluß nach draußen. Die Schimmelproblematik kommt dann noch hinzu.

Fazit: leichte Absenkung ist OK, starke Absenkung schafft nur neue Probleme und spart letztendlich keine Ernergie.

Warum und wozu "Heizung lieber dauerhaft anlassen?

Wärme ist eine Energieform. Wo eine Wohnung aufgeheizt wird, wird ein Energiespeicher bzw. Wärmespeicher geladen. Die Entladung des Speichers geschieht als Verbrauch der Wärme.  Der Wärmeverbrauch vollzieht sich nicht in der Wärmezuführung, sondern zeitversetzt in der Wärmeabführung aus der Wohnung durch Außenwände, Fenster, Türen u. dergl. gemäß der jeweiligen Wärmedämmung.

Der Wärmebedarf ergibt sich aus der Temperaturdifferenz zwischen außen und innen sowie der Wärmedämmung. Übersteigt die Wärmezuführung die Wärmeabführung, dann steigt die Raumtemperatur, übersteigt dagegen die Wärmeabführung die Zuführung, dann sinkt die Raumtemperatur. Bei Gleichheit beider Größen bleibt die Innentemperatur konstant.

Die Wärme, die dem Wärmespeicher Wohnung zugeführt wird, geht zu 100% zeitversetzt durch die Gebäudeumwandung nach außen, ob genutzt oder ungenutzt. Wird die ungenutzte Wohnung durchgeheizt, dann geht in der ungenutzten Zeit genauso ständig bezahlte Wärme durch die Gebäudeumwandung sinnlos nach draußen, wo sie nutzlos ist.

Nach der Abschaltung der Heizung wird der Wohnung beim Wiederaufheizen auf die vorherige Temperatur genau die Wärmemenge zugeführt, die die Wohnung gemäß ihrer Wärmekapazität (Wärmefassungsvermögen) in ihrer Abkühlungsphase bereits zeitversetzt (normalerweise) nützlich abgegeben hat. Da gibt es keinen Raum für eine zusätzliche, nutzlose „Anschubenergie“ beim Wiederaufheizen, die noch niemals jemand vorrechnen konnte.

Wenn Du ernsthaft glaubst, Du könntest Heizenergie ausgerechnet dadurch einsparen, dass Du nutzlos Heizenergie verschwendest, dann bist Du den Leugnern des Energieerhaltungssatzes, den Heizungsesoterikern mit ihren verrückten Ritualen und ihrem Geschwätz von der „zusätzlichen Anschubenergie“ nach Temperaturabsenkungen auf den Leim gegangen, die nicht begreifen wollen, dass das Durchheizen immer die allerteuerste Lösung ist!

Im Internet kann man sehr viel heillosen Schwachsinn lesen, sogar mit ausdrücklicher Unterstützung staatlicher Stellen. Da wird immer wieder zur Energie-Verschwendung aufgefordert im Namen der Energie-Einsparung!

"Im Internet habe ich gelesen, man sollte die Heizung niemals ausschalten."

Das ist ein saudummes esoterisches Geschwätz!!! Jedes Heizen ohne den entsprechenden aktuellen Wärmebedarf ist pure Energieverschwendung. Dazu haben die Esoteriker ihre sog. "Anschubenergie" erfunden, von der sie nicht erklären können, wie diese eingekaufte Energie ungenutzt in das Nirwana verschwinden soll, unter Leugnung des Energieerhaltungssatzes und Verachtung des gesunden Menschenverstandes!

Absenken spart Energie. Schimmelproblematik tritt nur dann auf, wenn das Haus bauphysikalisch Fehler aufweist oder Räume für eine längere Zeit nicht beheizt werden.

dompfeifer  16.01.2024, 14:29

"Schimmelproblematik tritt ..... auf, wenn ..... oder Räume für eine längere Zeit nicht beheizt werden."

Nein! Kondenswasser tritt immer nur auf der geheizten Seite der Wand auf, und das kommt vom Heizen. Ohne Heizen gibt es kein Kondenswasser und auch keinen Kondenswasserschimmel!

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Programmierbare Heizthermostate kaufen (gibt es schon unter 20 €), die so einstellen, dass die Heizkörper schon vor Verlassen des Hauses runtergeregelt werden und beim Nachhausekommen es schon warm ist. 17 Grad für abgesenkten Bereich sollte ok sein.