Wie stelle ich meine Heizung so effizient wie möglich ein?

2 Antworten

Da die Heizkörper dann kaum aufgedreht sind, muss die Heizung enorm Gas verbrauchen, bis irgendwann in der Nacht der Raum auf 18 Grad gegangen ist.

Das ist falsch. Ein kaum aufgedrehter Heizkörper gibt weniger Wärme ab, folglich muss der Kessel auch weniger Wärme nachliefern und muss dafür auch weniger Gas verfeuern.

Nun die Frage: Macht diese Regelung Sinn oder kann man nicht auch die Heizung ohne den Fühler auf z.b 70 Grad regeln lassen und ich dreh die Heizkörper auf, wenn ich es warm haben will?

Verstehe nicht, was du meinst.

Hier eine einfache allgemeingültige Regel: Je niedriger die Raumtemperatur, desto geringer der Verbrauch.

Rollski12 
Fragesteller
 22.11.2022, 16:40

Ich stelle dir Raumtemperatur auf 20 Grad ein.
Die Heizungen sind kaum aufgedreht (vielleicht gar nicht), macht ja eigentlich auch kein Sinn wenn der Kamin an ist.
Nachts ist die Raumtemperatur auf 18 Grad eingestellt, die Heizungen bleiben aber nicht aufgedreht (vergessen, nicht zu Hause)
Der Fühler erkennt eine Temperatur von 16 Grad, also versucht doch die Heizung die ganze Nacht die 18 Grad zu erreichen oder nicht?

Ich bin wirklich ein Leihe und frage deswegen, wie ich bestenfalls einstellen soll :-/

Macht es Sinn, ohne Fühler zu arbeiten (Einfach am Thermostat einstellen ohne Regelung) ?
Somit regelt doch nur die Heizung im Keller auf z.b 70 Grad dauerhaft, wäre das nicht weniger Verbrauch ?

Tut mir Leid, wenn es doof rüberkommt.

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Callidus89  22.11.2022, 16:46
@Rollski12
Der Fühler erkennt eine Temperatur von 16 Grad, also versucht doch die Heizung die ganze Nacht die 18 Grad zu erreichen oder nicht?

Das stimmt. Die Anlage verbrennt aber nur so viel Gas um Wärme zu erzeugen, wie über die Heizkörper abgegeben werden kann.

Ich verstehe auch nicht so recht, warum du die Heizkörper überhaupt auf und zu drehst. Die Regelung sorgt doch von ganz alleine dafür bei Bedarf Wärme in die Räume zu liefern.

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Nun die Frage: Macht diese Regelung Sinn oder kann man nicht auch die Heizung ohne den Fühler auf z.b 70 Grad regeln lassen und ich dreh die Heizkörper auf, wenn ich es warm haben will?

Das wäre ineffizient... Wenn die Heizung permanent auf 70° heizt, verbraucht das unnötig Energie...

Effizient läuft ein Kessel, wenn der Vorlauf so warm ist, dass die gewünschte Raumtemperatur erreicht wird, aber nicht viel darüber... Dann können auch die Heizkörper offen bleiben, denn es kann nicht viel zu warm werden... Dazu kommt, dass dein Raumthermostat eh die Heizung abschaltet, wenn die Temperatur erreicht ist... Somit kann die Heizung gar nicht mehr heizen... Also Vorlauf so einstellen, dass Du nicht auf 25° oder 30° heizen kannst, sondern vlt max 21-22° erreichst... Heizkörper bleiben auf 3 oder 4 und den Rest macht die Steuerung sowieso automatisch... Wird per Kamin geheizt, schaltet die Heizung ab, weil die Wärme schon erreicht wurde. Da ist es unnötig, die Heizkörper noch abzudrehen.. Nachteil beim Kamin, andere Räume heizen dann auch nicht mehr, wenn das Wohnzimmer durch den Kamin warm genug ist...

Rollski12 
Fragesteller
 22.11.2022, 16:43

Der letzte Teil hatte ich sogar vergessen zu erwähnen.
Die oberen Räume sind dann schon etwas kühl, wenn der Kamin an ist.

Weil es ja klar, wie du erwähnt hast, die Heizung dann nicht weiter regeln muss. Nächstes Jahr wollte ich die ext. Fernbedienung in einem anderen Raum anbringen, sodass der Kamin kein Einfluss drauf gibt.

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RareDevil  22.11.2022, 16:50
@Rollski12

Auch dann gilt mein vorgenanntes... Eine unnötig hohe Vorlauftemperatur ist Energieverschwendung.. Meine Heizanlage ist mit Außenfühler und regelt den Vorlauf nach Außentemperatur.. Über Kennlinien bildet sie dann die nötige Vorlauftemperatur nach, damit ich die Raumtemperatur halten kann, ohne dass zu viel Energie verschwendet wird... Ist das System richtig ausgeregelt, braucht man eig gar keine Thermostate und könnte die Heizkörper alle offen lassen... Das Thermostat in einen anderen Raum zu bringen, ist zum heizen der anderen Räume schon mal sinnvoll... Wenn dnn das WZ auf 3 steht, wird die Heizung nicht viel mehr wie 20° im WZ heizen.. Ist der Kamin an, macht das Thermostat zu und der Heizkörper gibt keine Wärme mehr ab.. Der Rest würde dann immer noch geheizt... Ist dann die Einstellung nahezu ideal, wird durch die niedrige Vorlauftemperatur das WZ nachts trotz offenem Heizkörper auf 3 nur ca 18° warm, weil die Vorlauftemperatur gar nicht mehr schafft. Dann läuft die Heizung effizient.. Alles andere was Du gerade machst, oder was Du Dir überlegt hast (70° Vorlauf) ist für die Katz und hilft nicht wirklich beim sparen...

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Rollski12 
Fragesteller
 22.11.2022, 16:58
@RareDevil

Verstehe ich absolut.
Ein Freund hatte mir das mit der Vorlauftemperatur ebenfalls genannt.
Der Außenfühler funktioniert ebenfalls und wird mir unten auf der Steuerung angezeigt.

Dann sind meine Überlegungen quatsch gewesen, ist auch gut zu wissen :-D

Ich werde mich nochmal aufschlauen, wie das mit dem Einstellen der Vorlauftemperatur auf 21/22 Grad funktioniert.

Vielen Dank !!

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RareDevil  22.11.2022, 17:15
@Rollski12

Wenn die Anlage "witterungsgeführt" läuft, also mit Einbezug der Außentemperatur, dann hast Du eine Kennlinie, welche mit Steigung und Niveau eingestellt wird... Das Niveau besagt die parallele Verschiebung nach oben/unten und regelt die grundsätzliche Temperaturanhebung der Vorlauftemperatur unabhängig der Außentemperatur.. Die Steigung beschreibt, wie steil die Kennlinie werden soll, wenn die Außentemperatur fällt..

Einige Beispiele mit fiktiven Werten zur Veranschaulichung, da ich gerade keinen Heizkennlinienrechner zur Hand habe und ich meine Heizung zum ablesen der tatsächlichen Werte nicht verstellen will...

20° Raum-Solltemp, Steigung=0 und Niveau=0 würde z.B. bedeuten: bei 20° Außentemperatur ist der Vorlauf 20°... Bei 0° Außentemperatur auch 20°...

25° Raum-Solltemp, Steigung=0 und Niveau=0 würde z.B. bedeuten: bei 20° Außentemperatur ist der Vorlauf 25°... Bei 0° Außentemperatur auch 25°...

20° Raum-Solltemp, Steigung=0 und Niveau=5 würde z.B. bedeuten: bei 20° Außentemperatur ist der Vorlauf 25°... Bei 0° Außentemperatur auch 25°...

25° Raum-Solltemp, Steigung=0 und Niveau=5 würde z.B. bedeuten: bei 20° Außentemperatur ist der Vorlauf 30°... Bei 0° Außentemperatur auch 30°...

Jetzt kommt die Steigung ins Spiel:

20° Raum-Solltemp, Steigung=1.2 und Niveau=5 würde z.B. bedeuten: bei 20° Außentemperatur ist der Vorlauf 25°... Bei 0° Außentemperatur auch 40°...

25° Raum-Solltemp, Steigung=1.2 und Niveau=5 würde z.B. bedeuten: bei 20° Außentemperatur ist der Vorlauf 30°... Bei 0° Außentemperatur auch 45°...

Die Heizung heizt also wärmer, je kälter es draußen wird, um den Temperaturverlust durch die niedrige Außentemperatur auszugleichen... Wo Niveau und Steigung stehen müssen, hängt von der Dämmung, den Fenstern ect ab und muss man ein bisschen probieren...

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