Heiraten liberale Muslimas ohne Hymen-Untersuchung?
Vor der Hochzeit ist der Jungfräulichkeitstest doch verpflichtend, oder nicht?
10 Antworten
Hi. 😊
Das ist eine sehr gute und interessante Frage.
Bestimmt gibt es einige Muslimas, die heiraten, ohne dass vor der Ehe das Jungfernhäutchen untersucht wird.
Für meine Familie und Gemeinde wäre das zu modern. Und wir sind eigentlich ziemlich liberal. Die Untersuchung vor der Hochzeit ist ziemlich wichtig. Und ich kenne kaum ein türkisches Mädchen, dass ohne Jungfräulichkeitstest geheiratet hat.
Also ich kenne es so: vor der Ehe wird definitiv untersucht. Weitere Tests sind freiwillig.
Icb gehe zum Beispiel immer zweimal im Jahr zum Heilpraktiker meiner Mutter. Der untersucht immer sehr ordentlich und super genau mein Jungfernhäutchen und schreibt mir dann eine Jungfrauen-Bescheinigung.
Andere Kulturen, andere Sitten. Ich finde es gut, wieder etwas gelernt zu haben.
In diesem Fall: Unsitten - um es sehr vorsichtig auszudrücken.
Ich glaube schon, dass die Familien das beste für ihre Töchter wollen. Wenn diese stolz auf ihre Tests sind, ist ja alles okay. Solange es keinen Zwang gibt.
Nein, da ist meiner Ansicht nach NICHTS okay.
Aber ich denke, wir können die Diskussion abschließen. Wir kommen da nicht auf einen Nenner.
Die Untersuchung meines Jungfernhäutchens ist eine große Ehre für mich. Denn dadurch wird meine Keuschheit dokumentiert. Das ist mir sehr wichtig und meine Eltern finden das auch prima. Nichts dabei ist frauenfeindlich. Die Liege bei meinem Heilpraktiker ist super bequem und hat genug Platz um bequem die Beine zu spreizen. Er nimmt sich viel Zeit für mich und wir unterhalten uns bei der Untersuchung immer ganz nett. Ich mag ihn, er ist sehr lieb.
Du machst dich dadurch zur Ware.
Aber wenn dir das gefällt: bitte sehr.
Und es ist doch schön, wenn du einen so lieben Heilpraktiker hast.
Einen gewissen satirischen Einschlag mag ich deinem Kommentar nicht absprechen.
;-)
Du verhältst dich unhöflich, indem du einen Sachtext, für den ich mir Zeit genommen habe, als Satire verunglimpfst. Natürlich wird darauf meinerseits geantwortet. Und nein, ich bin nicht persönlich geworden: zwischen kindisch antworten und kindisch sein gibt es einen Unterschied. Ich habe dir nur das Erste vorgeworfen. Ob du auch als Mensch kindisch bist oder nicht, ist nicht meine Sache. Das interessiert mich nicht.
Ich denke, gerade bei fremden Kulturen ist Empathie sehr wichtig. Es bringt ja nichts, wenn Muslimas stolz auf ihre Hymentests sind und wir sie oberlehrerhaft zutexten.
Es geht hier um Grundsätzliches: um die Würde von Mädchen und Frauen.
Und von wegen "Muslimas" zutexten: Woher weißt du, dass sich hier eine Muslima lang und breit über ihren "lieben Heilpraktiker" ausgelassen hat?
Ich weiß es wegen der Vielzahl anderer Fragen dieser Art.
Eine Frage interessiert mich, wenn es beim Sport aus versehen gerissen ist und der Heilpraktiker kein Zertifikat ausstellen kann, wirkt sich das dann auf eine Heirat aus?
Die Ärzte, die solche Untersuchungen machen wissen sehr gut, dans es Unfug ist und dass sie durch eine Untersuchung des Hymens keine Jungfräulichkeit bestätigen können. Sie tun es trotzdem um den Mädchen eine offiziell jungfräuliche Heirat zu ermöglichen. Natürlich auch um noch was zu verdienen.
Bei der Gelegenheit kann man den jungen Frauen auch gleich erklären, wo sie sterilisierte Ochsenblutkapseln herbekommen, die dann beim Verkehr eine Blutung simulieren.
... solange die Kultur noch an solche Mythen glaubt braucht es eben auch die Ärzte, die den jungen Frauen helfen trotzdem glücklich(?) zu heiraten.
Ist das verwerflich? Ich denke nicht.
Medien berichten:
Viele Männer gingen davon aus, dass die Frau keine Jungfrau mehr ist, „wenn in der Hochzeitsnacht kein Blut fließt“, sagt der mit den Tests befasste Arzt Sami Dawood. Dieser Glaube zeuge jedoch von „sehr wenig“ Wissen über Sexualität. Früher seien nicht selten Frauen getötet worden, wenn nach der Hochzeitsnacht kein Blut auf dem Laken zu sehen war, betont Dawood. Heute würden zumindest Tests angeordnet. Die meisten fielen „zugunsten der Frau aus, nicht gegen sie, aber der Test selbst ist beschämend“. [...] Marianne Mollmann von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International verurteilt die Untersuchungen aufs Schärfste. Die Jungfräulichkeits-Tests verletzten „eine ganze Reihe von Menschenrechten“ und seien nicht zu rechtfertigen – egal ob sie erzwungen oder durch Gerichtsbeschlüsse legalisiert seien. Jungfräulichkeits-Test seien nur wenig aussagekräftig, „weil das Jungfernhäutchen aus vielen Gründen reißen kann“, sagt Mollmann.
Frauen wird ihre Würde genommen.
Das siehst du aus Perspektive eines aufgeklärten Europäers im 21. Jhd. so, der in einer liberalen Gesellschaft und Familie leben darf.
Die Untersuchung selbst ist weniger als die ganz normale Vorsorge beim Frauenarzt. Nimmt diese der Frau ihre Würde? Ich denke nicht, wenn es ordentlich, also langsam und mit Empathie gemacht wird.
Diese Frauen können sich ihr kulturelles Umfeld nicht aussuchen. Ich glaube, indem man ihnen so ein Zeugnis ausstellt und ggf. gleich erklärt, wie sie sicherstellen können, dass in der Hochzeitznacht ein Fleck auf dem Laken ist, auch wenn ihr Hymen nicht eng genug ist oder der Partner nicht groß genug ausgestattet ist, dann nimmt man ihnen dadurch keine Würde, sondern hilft ihnen, in dieser Kultur ein Stück ihrer Würde zu bewahren.
Ein Problem sehe ich eher darin, dass diese Praxis die Kultur in ihren falschen Annahmen bestärkt. Aber das nehme ich in Kauf, wenn ich damit einer einzelnen Frau helfen kann.
Tja, aus welcher Perspektive sollte ich diesen perversen Brauch denn wohl sonst sehen?
Du solltest versuchen, die Problematik aus der Perspektive der betroffenen Frau zu sehen. Diese Perspektive habe ich versucht dir näherzubringen.
Der einzelnen Frau ist nicht geholfen, wenn du ihr erklärst, dass ein Hymen mit Jungfräulichkeit wenig zu tun hat. Und bevor du versuchst, gegen den Willen der Frau ihre ganze Großfamilie und die Schwiegerfamilie aufzuklären, stellst du ihr dann halt einfach dieses unsinnige Zeugnis aus. Das verletzt ihre Würde nicht, sonder bewahrt sie im besten Fall sogar.
[earnest] Tja, aus welcher Perspektive sollte ich diesen perversen Brauch denn wohl sonst sehen?
[Onesimus] Du solltest versuchen, die Problematik aus der Perspektive der betroffenen Frau zu sehen.
[earnest] Ich glaube nicht, dass ich hier deiner Ratschläge bedarf.
Ohne weitere Worte.
Ich denke seine Sichtweise ist gut. Eine junge Frau braucht das Zertifikat, damit sie in der rückständigen Gesellschaft keine Probleme bekommt. Ich würde es daher begrüßen, wenn ein Arzt ihr das Zertifikat ausstellt, ganz egal welches Ergebnis bei der Untersuchung herauskommt.
Dadurch geht die Frau Problemen aus dem Weg. Natürlich muss separat auch einmal besprochen werden, wie man die rückständige Gesellschaft, die solche Zertifikate fordert, richtig erzieht. Denn langfristig können wir solche Leute in Deutschland nicht gebrauchen.
So wie du gerade mir gegenüber an anderer Stelle "persönlich" geworden bist, verzichte ich hier gern auf eine Diskussion mit dir.
Vor der Hochzeit ist der Jungfräulichkeitstest doch verpflichtend, oder nicht?
Nein, im Islam definitiv nicht. Wenn eine Person in der Vergangenheit Dinge getan hat die im Islam verboten sind und diese bereut hat, dann muss sie diese Sache auch nicht öffentlich darlegen um dafür nochmal geschmäht zu werden.
Wenn der Mann unbedingt eine Frau heiraten will die jungfräulich ist, dann kann er im Gespräch sagen ,,mir ist es wichtig dass mein Partner vorher noch nicht verheiratet war".
Indirekt sagt der Satz schon aus, dass man Jungfräulichkeit voraussetzt. Aber einen Test zu fordern, die Person damit und ihre Vergangenheit bloßzustellen, die Sünden die man bereut öffentlich zu machen und der Person damit noch zu Schaden indem die Leute über sie anfangen zu reden ist unislamisch und verboten im Islam.
Diese Sache ist eine Kulturelle Sache und diejenigen die dies tun denken dass das richtig wäre.
Hey,
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Eine Art von Test ist verpflichtend, aber ich glaube da reicht auch die Kontrolle des Lakens nach der ersten Nacht und nicht in allen Fällen gibt es eine vorherige Untersuchung.
Ich bin einfach froh, dass ich dieser Religion nicht angehöre und vögeln darf wann und wen ich will!
LG
Das Bettlaken ist aus dem Alten Testament. In meiner Familie und Gemeinde wird eine richtige Prüfung gemacht. Also wenn ich zweimal im Jahr bei meinem Heilpraktiker bin, gehe ich immer auf die Liege und spreize die Beine.
Muslimische Frauen, denen ihre Würde wichtig ist, tun das selbstverständlich.
Eine Frau ist kein Vieh, das vor seinem Verkauf begutachtet wird.
Nicht die Braut wird begutachtet, sondern ihr Jungfernhäutchen. Und zwar mit Respekt und Anstand.
Das ist dummes Zeug. Sie wird wie eine Ware beäugt und begutachtet.
Diese Form der "Untersuchung" macht Mädchen und Frauen zur Ware.
Und das nur wegen eines Hautfetzens.
Das finde ich grotesk.
War der Schluss jetzt Satire?
Ich kann es nicht fassen ...