hebamme, Schichtarbeit und kinder?

4 Antworten

Planst Du, mit dem Vater Deines zukünftigen Kinder zusammen zu wohnen? Dann sollte das nicht das größte Problem sein, dass Du auch mal Nachtschicht machen musst. Wenn Du dann nachts arbeiten musst, ist ja der Vater daheim, außer er hätte auch einen Beruf mit Schichtarbeit.

Darüber würde ich mir aber jetzt noch keine Gedanken machen. Lerne diesen Beruf, wenn er Dir gefällt, das andere wird sich finden, wenn es soweit ist.

Jede Hebamme wird Schichtdienst arbeiten müssen.

Kinder kommen eben nicht nach deinen Wünschen nach einer Arbeitszeit.

Hier kannst du nur evt. bei einem Frauenarzt als Hebamme mitarbeiten.

Aber als Hebamme in der Geburtshilfe ist jeder/jede auch mit Nachtarbeit dran!

isebise50  18.02.2019, 14:41

Bei weitem nicht alle Hebammen sind überhaupt noch in der Geburtshilfe tätig.

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Hebammen sind in ganz unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitssystems tätig; z.B. im Krankenhaus, im Geburtshaus, in der eigenen Praxis, beim Frauenarzt, bei Behörden (z.B. Jugendamt), Institutionen (z.B. pro familia) oder Einrichtungen (z.B. Mutter-Kind-Heim), als Repräsentantin der Industrie (z.B. Babypflegeproduktherstellern) oder mit entsprechender Qualifikation in der Lehre.

Dementsprechend gibt es viele Arbeitszeitmodelle und Teilzeitmöglichkeiten.

Du arbeitest als angestellte Hebamme im Schichtdienst; nachts, am Wochenende, an Feiertagen..., springst bei Krankmeldungen häufig ein und machst oft Überstunden, immer mehr Schreibkram und weniger Zeit für die eigentliche Hauptaufgabe und das alles bei chronischer Unterbesetzung und schlechter Bezahlung...

Du arbeitest als freiberufliche Hebamme selbstständig in Dauerbereitschaft und trägst das unternehmerische Risiko selbst...

Im Krankenhaus wirst du nach Tarif bezahlt (etwas besser als eine Krankenschwester) und arbeitest bei Vollzeit 38,5 Stunden, freiberuflich rechnest du über die Gebührenverordnung mit den Krankenkassen ab und verdienst dann bei gutem Zeitmanagement deutlich mehr.

Jedes System hat seine Vor- und Nachteile.

Der Schichtdienst ist gut planbar und manchmal ist es prima, gerade nachts, am Wochenende oder an Feiertagen zu arbeiten; es bringt mehr Geld und dann ist der Partner bei den Kindern.

Machst du nur als Selbstständige Kurse und Schwangerschafts- und Wochenbettbetreuung und verzichtest auf die Geburtshilfe, kannst du deine Zeit frei einteilen.

Bist du bei einer Behörde etc. angestellt, hast du feste "Bürozeiten".

Der Beruf der Hebamme ist nicht immer Friede-Freude-Eierkuchen, süße Babys, selbstbestimmende, kraftvolle Gebärende und glückliche Mütter...

Als Hebamme begleitest du auch Geburt mit weniger schönem Ausgang; stille (Tod- oder Fehl-) Geburten, Geburten von behinderten oder missgebildeten Kindern bis hin zu nicht mit dem Leben zu vereinbarende Fehlbildungen, dramatische Notfälle unter der Geburt mit Bedrohung des Lebens von Mutter und Kind, Geburten von unerwünschten Kindern...

Du kommst mit sämtlichen Ausscheidungen in Berührung; Blut, Fruchtwasser, Urin, Kot, Erbrochenes... Nicht jede werdende Mutter ist frisch geduscht, wohlduftend und gut gepflegt...

Nicht selten kommst du mit bakteriellen und viralen Infektionen und Pilzerkrankungen in Kontakt; Syphilis, Toxoplasmose, Gonorrhoe, Chlamydien, Varizellen, Masern, Mumps, Tuberkulose, B-Streptokokken, Röteln, Cytomegalie, Herpes simplex, Hepatitis B und C, HIV, Humanes Papillomavirus...

Es ist ein stressiger, verantwortungsvoller, manchmal auch trauriger und unterbezahlter Beruf und er ist vielfältig, erfüllend und wunderbar.

Auf jeden Fall - sowohl um einen Einblick in den Beruf zu erlangen als auch um deine Chancen bei deiner Bewerbung für einen Studienplatz zu erhöhen - empfehle ich dir ein mehrwöchiges Praktikum. Das kannst du z.B. im Krankenhaus, in einer Hebammenpraxis, im Geburtshaus und/oder bei einer freiberuflichen Hebamme machen.

Alles Gute für dich und viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Andere Frage: was machst du, wenn du dich wegen solchen Gedanken von deinem Wunschberuf abbringen lässt und dann in einem anderen Beruf dennoch Schicht arbeitest?.

Probleme löst man, wenn sie anstehen.

Wie sich das stressfrei regeln lässt, kommt auf deinen AG, deine Kollegen, dein soziales Umfeld an.

Wenn du dich als Hebamme selbstständig machen willst, benötigst du ein sehr gutes soziales Umfeld oder dir werden die Einnahmen fehlen.

isebise50  18.02.2019, 14:40
Wenn du dich als Hebamme selbstständig machen willst

Bei gutem Zeitmanagement verdient eine Hebamme in der Freiberuflichkeit deutlich besser als im Angestelltenverhältnis.

Verzichtet sie auf Geburtshilfe, sind Kurse und Schwangerschafts- und Wochenbettbetreuung sehr gut planbar.

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