Hat der Begriff Lude etwas mit Luder zu tun?

Der Lude ist der Zuhälter und das Luder ist die Prostituierte.

In der Jägersprache ist das Luder ein totes Tier, welches als Köder benutzt wird, um das Wild anzulocken. Der Zuhälter benutzt die Prostituierte als Köder, um die Freier anzulocken, die dann seine Beute sind. Denn am Ende ist es ja vor allem der Zuhälter, der an der Arbeit der Prostituierten verdient.

Wenn man heute eine Frau als Luder bezeichnet, so ist damit allgemein eine Frau gemeint, der man nicht unbedingt vertrauen kann, denn sie kennt keine Ehre, sondern nutzt gern andere Leute aus bzw. versucht, aus allem ihren Vorteil zu ziehen. Meistens wird der Begriff zusammen mit den Attributen "gerissen, durchtrieben, hinterhältig, frech" verwendet, also z.B. ein gerissenes Luder.

Früher war ein Luder eine Frau, die als liederlich eingestuft wurde, ein ausschweifendes, nicht den herkömmlichen Moralvorstellungen entsprechendes Leben führte und nicht als guter Umgang für einen Mann aus der feinen Gesellschaft angesehen wurde. Das männliche Pendant dazu war der Luderjan oder Liederjan. Das Liederliche bei einem Mann war aber meistens nur auf sein Erscheinungsbild bezogen und auf einen Mangel an Fleiß.

Daher rühren auch die Begriffe Luderwirtschaft und Luderleben oder Lotterleben. Heute möglicherweise für viele Studenten gar nicht mehr vorstellbar, aber früher galt für nicht wenige Erwachsene das Studentenleben als Lotterleben: kein regelmäßiges (zeitiges) Aufstehen, keine Struktur im Tag, durchfeierte Nächte etc. Manche Studentenzimmer waren verlottert (also: nicht aufgeräumt, verstaubt, schmutziges Geschirr etc.). Das mag wohl heute noch genauso sein🤣!

Bei dem Begriff "Luder" muss man sehr auf die Attribute achten, um zu wissen, wie er gemeint ist. Ein armes Luder (m. und f.) ist nur ein sehr bedauernswerter Mensch. Ein kleines Luder kann durchaus auch anerkennend gemeint sein und steht für eine gewitzte Frau/ein gewitztes Mädchen, die/das es faustdick hinter den Ohren hat.

Lude ist ein Zuhälter und Luder ist der Audruck für eine Frau die sich liederlich und durchtrieben benimmt.

Passt also irgendwo gut zusammen.