Handelsfachwirt/ industriemeister?

1 Antwort

Mahlzeit,

Also Ich habe den Industriemeister Metall auch nebenbei in Teilzeit gemacht. Hat 14 Monate gedauert. Was die Schwierigkeit angeht, kommts drauf an was für Vorkenntnisse du hast bzw. welche Ausbildung du gemacht hast. Ich kann dir sagen, dass es beim Industriemeister 3 bzw. 4 Prüfungsteile gibt.

Zum einen den Ausbilderschein den du machen musst.

Dann die BQ ( Basisqualifikation). Da geht es um grundlegende Dinge die jede zukünftige Führungskraft draufhaben sollte bzw. muss. BWL, Arbeitsrecht, Tarifrecht, grundlegende Technische Dinge wie Statistik, Physik oder auch Chemie.

Dann als letzter Schriftlicher Prüfungsteil die HQ ( Handlungsspezifische Qualifikationen). Da kommts drauf an in welchem Bereich du den Meister machst. Beim Metallmeister zum Beispiel Montagetechnik, Betriebstechnik usw. Das ist halt je nach Fachrichtung unterschiedlich.

Als letzter Prüfungsteil steht das Fachgespräch an. Bei mir war es ein Rollenspiel wo ich als Führungskraft einen Streit zwischen zwei mir unterstellten Mitarbeitern möglichst professionell lösen sollte.

Aber ich frage mich warum du dich zwischen dem Handelsfachwirt oder dem Meister entscheiden willst?

Wenn du im Einzelhandel oder im Groß und Außenhandel arbeitest macht der Industriemeister keinen Sinn, da es keine darauf zugeschnittene Fachrichtung gibt. Das einzige was mir da einfallen würde wäre der Industriemeister Logistik der so ein bisschen darankommt. Da lohnt es sich eher den Handelsfachwirt zu machen, der deine Kenntnisse im Bereich Handel vertieft.

Meisterlehrgänge sind eher für Fachkräfte in der (technischen) Industrie oder im Handwerk gedacht. Im Handwerk besonders wenn du dich selbstständig machen willst, worauf dich der Industriemeister zum Beispiel wenig bzw. garnicht vorbereitet.

Ist natürlich am Ende deine Entscheidung. Fest steht aber, dass beide Fortbildungen ein hohes Ansehen in der Wirtschaft genießen.

Ich hoffe ich konnte helfen.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

habmalnefrageex 
Fragesteller
 25.12.2022, 07:50

Hallo erstmal vielen Dank für deine Nachricht. Ja es hat mir auf jeden Fall geholfen. Ja ich weiß aktuell leider selber nicht genau, welche Weiterbildung für mich am besten wäre , ich habe aiene kaufmännische Ausbildung und arbeite seit kurzem als Quereinsteiger in der Pharmabranche. Gibt's etwas wa du mir anderweitig empfehlen könntest?

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HP258  25.12.2022, 12:24
@habmalnefrageex

Es gibt die Möglichkeit den Industriemeister Pharmazie zu machen. Da bist du halt die Schnittstelle zwischen Produktion und Management, also zum Beispiel Produktionsleiter wenn du in einer Fabrik arbeiten würdest.

Dann gibt es noch den Pharmareferenten. Da bist du mehr oder weniger im Außendienst tätig, quasi als Vertreter der Produkte von der Firma bei der du angestellt bist. Du bist also viel in Krankenhäusern und Apotheken unterwegs und stellst dort Produkte vor.

Im allgemeinen muss aber gesagt werden, dass du für den Meister im Normalfall eine dem Meister zuzuordnende Berufsausbildung gemacht haben musst + ein Jahr einschlägige Berufserfahrung. Einschlägig heißt in dem Fall, ein Jahr in deinem gelernten Job. Als Beispiel bei dem Metallmeister: Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker usw. also eine Ausbildung die im selben Fachgebiet absolviert wurde, wie der Meister den du vorhast zu machen.

Ansonsten, falls du Abi hast kannst du natürlich auch studieren.

LG

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habmalnefrageex 
Fragesteller
 25.12.2022, 12:39
@HP258

Dankeschön. Ist denn Industriemeister chemie das selbe wie industriemeister Pharmazie ? Und ich bin jetzt 8 Monate in meiner neuen Arbeitsstelle..

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HP258  25.12.2022, 13:32
@habmalnefrageex

Er ist ähnlich aber dasselbe ist er nicht. Wenn du in der Pharmazie arbeitest würde ich auch den entsprechenden Meister machen, es sei denn du siehst dich in der Zukunft eher in der Chemie als in der Pharmazie.

Wobei man dazu sagen muss das man als Meister ja in erster Linie Vorgesetzter ist. Deswegen sind die Industriemeisterkurse auch alle im Grunde genommen gleich aufgebaut. Nur im HQ Teil unterscheidet sich das dann nochmal Branchenspezifisch.

Da du aber wie gesagt zur Führungskraft ausgebildet wirst, kannst du nicht erwarten am Ende ausgebildeter Chemikant oder Pharmazeutiker zu sein. Von daher kann man grundlegend sagen, dass es "relativ" egal ist welchen Meister du machst, da in deiner Position als Meister keiner von dir erwartet irgendwelche Stoffverbindungen oder sonst was im Kopf auswendig zu können.

Aber man sollte schon einen Meister machen der dem Fachgebiet zugeordnet werden kann, auch für sich selbst für das Wissen was man da Branchenspezifisch sammelt.

Und es ist nicht relevant wie lange du in deiner neuen Stelle arbeitest. Es ist wichtig das du einen Job machst der deiner Ausbildung entspricht.

Und wenn du später in der Chemiebranche arbeiten willst, ist mit dem Meister als Qualifikation ja noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.

LG

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