Habe mein ganzes Leben mit einer Lüge gelebt?

8 Antworten

Was dein bekannter gesagt hat ist auch nun einmal so.
Zum Beispiel mobbing entsteht auch oftmals, weil Personen auf einen Neidisch werden, da sie etwas haben was die andere Person nie haben kann. Und wenn man sich das so vorstellt und dann anders "denkt", dann merkt man das man schon etwas besonderes ist.
Unsere Gesellschaft ist nicht nur Stressig, sondern auch total Oberflächlich, bevor wir überhaupt etwas zeigen können, werden wir schon aussortiert. Und das Ziel von diesen Mobbern ist nicht's anders aussehr dich klein zu machen und damit das zu bekommen, was er möchte. Außerdem kommen dann in einer Klasse z.B. die anderen und finden diese Person auch sehr cool, weil sie eine Person runterzieht. Aber viele vergessen eine Sache, diese Person wird immer eine Persönlichkeitsstörung haben und die meisten treiben es sogar soweit bis welche Suizid begehen wollen, das ist total... Ich bin froh das Carsten Stahl da mittlerweile gegen angeht.
Wenn wir jetzt nochmal zu dem Satz deines Bekannten zurückkommen...
Er hat vollkommen recht, oftmals Bilden wir uns Sachen ein, die wir nicht vor uns haben und daraufhin beschädigt es das Bild einer Person. Gutes Beispiel sind Mobber, diese haben meistens irgendein Problem mit sich selber oder in der Familie und deswegen müssen sie es so rauslassen. Außerdem bist alleine nur du, die Person, die angibt was bei dir "falsch" oder "richtig" ist. Andere Personen kennen dich ganz und gar nicht gut genug. Und man soll sich auch nicht für andere Personen ändern, denn entweder die mögen dich so wie du bist oder es sind z.B. sind es dann keine Freunde.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftige mich viel damit
tigerlovee 
Fragesteller
 29.02.2020, 13:51

Hey, danke für deine Antwort! Ich muss sagen, ich hab tatsächlich schon öfters drüber nachgedacht, mich umzubringen. Ich würde es nie machen, wegen meiner Eltern, aber es ist ziemlich qualvoll, mit ner falschen Einstellung durchs Leben zu gehen. Und ich kann das nicht mit einem Fingerschnipsen vergessen und sagen: So, das war ne Lüge, jetzt denke ich anders. Und meine Psychologen haben mir auch 0 geholfen.

Also, kann man quasi sagen, dass jeder Mensch so wie er ist total richtig ist. Z.B. wenn ich alleine in einem Zimmer bin, dann bin ich richtig. Und wenn ich dann raus gehe und eine Gruppe von Leuten mir sagt, ich bin dumm oder hässlich, dann ändert das nichts an mir als Person und ich bin immer noch richtig. Dann zeigt das nur, was diese Gruppe empfindet und wie die die Welt wahrnehmen?

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Mufinss  29.02.2020, 14:08
@tigerlovee

Gern.
Jaein, zwar stimmt es das es nichts dran ändert, denn es gibt viele Menschen, die dich trz. nehmen wie du bist, also sollte man diese Leute einfach reden lassen...
Jeder hat eine andere Wahrnehmung, das ist damit gemeint. Es gibt einige die sagen das du vlt dumm bist, aber auch nur weil sie vlt. entweder noch "dümmer" sind oder einfach "schlauer" sind. Und Leute, die das Aussehn einer Person beurteilen, sollen sich meistens als erstes anschauen, viele davon laufen nämlich "billig" herum. Es zeigt nicht zwingend was die "Gruppe" empfindet, aber die Person, die es als erstes gesagt hat, die andern sind oftmals nur Mitläufer vor Angst nicht in der Gruppe zu gehören, aber ausnahmen sind vorhanden.
Wie sie die Welt wahrnehmen ist wieder etwas anderes, das merkt man auch nicht wirklich als aussehnstehender, viele sagen nie alles was sie denken etc. Ich bin da ein gutes Beispiel. Aber hin und wieder erkennt man es, entweder sie verplappern sich einfach oder signalisieren es. Übrigens so wie eine Person über andere redet, so redet auch sie über dich, das ist ein guter Tipp fürs Leben und das stimmt auch.

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Das ist ein komplexes Thema. Ich versuche, mal meine eigenen Gedanken dazu zu ordnen.

Zuerstmal ist das eine Frage des Alters. Mit 10 Jahren hat man andere Bedürfnisse als mit 20 oder 30. Mit 10 ist ein wirklich starker Motivator, dazugehören zu wollen, zu einer Clique von Gleichaltrigen, zu einer Mannschaft im Sport, zu einer Gilde bei Rollenspielen. "Dazugehören" hat etwas mit Normierung durch Gruppen zu tun, denke ich - wenn man zu einer Gruppe gehören will, muss man sich schon irgendwie so verhalten, wie's da erwartet wird. In einer Fußballmannschaft dauernd von Tennis zu sprechen, kommt halt nicht unbedingt so gut an. Ich denke mal, dass deine Situation im Alter von 10 Jahren ungefähr so war - bei mir war das definitiv so.

Als Kind ist man schneller zu beeindrucken und zu beeinflussen als später im Leben. Das ist allgemein nichts Schlechtes, aber gerade, wenn andere - vielleicht Ältere - einem sagen, dass etwas nicht stimmt, glaubt man das recht schnell. Das gepaart mit dem Drang, dazugehören zu wollen, kann glaube ich wilde Blüten treiben - definitiv schlechte, aber auch gute, dass man Neues kennenlernt, vielleicht etwas unbedarfter an Sachen herangeht.

Später im Leben ist man glaube ich meist in irgendeiner Weise in verschiedenen Kreisen. Sport, Kollegen, Freunde, die Wandergruppe, der Freundeskreis, mit dem man Feiern geht oder mit dem man gemeinsam kocht - was auch immer. Ich muss dann nicht überall immer total "drin" sein oder immer mitmachen, um nicht wohl zu fühlen. Die Welt ist halt mit 20 oder mit 30 größer als mit 10 Jahren. Außerdem ist der Drang, dazu zu gehören, glaube ich geringer.

Was hat das mit deiner Situation zu tun? Es gibt sicherlich keine "absolute Wahrheit", aber wohl eine Gruppennorm. Kann man sich verhalten, wie man will? Sicherlich. Aber der Preis dafür ist halt im Alter von 10 Jahren deutlich höher als mit 20 oder 30, die Reaktion der anderen unmittelbarer und ein Stück weit brutaler. Da muss man dann eine sinnvolle Balance finden zwischen "ich bin halt, wie ich bin, mir doch egal, was die anderen denken" und "ich verhalte mich total konform und verliere dabei meine eigene Identität". Diese Balance zu finden ist absolut nicht einfach und ändert sich ständig. (Ein einfaches Beispiel ist, dass ich mich zu meinem Chef auf der Arbeit anders verhalte als mit Freunden - wenn ich mit meinen Freunden so förmlich/höflich wäre, käme das sicherlich komisch!)

Die Reaktion der anderen sagt in der Tat eher etwas über die als über dich aus. Jeder entscheidet ja jede Sekunde selbst, wie er sich verhalten will. Im Verhalten anderer - gerade in Konfliktsituationen - zeigt sich deren Charakter. Wenn du von anderen gemobbt wirst, sind das offenbar nicht die Leute, mit denen du was zu tun haben willst, auch wenn das mit 10 manchmal schwer zu vermitteln sein kann - das sind halt oft "coole", stark erscheinende Personen, die das aber letztlich einfach nicht sind.

Du hast die Wahl, was du nun weiter machen willst. Entscheidungen triffst du für die Zukunft, nicht für die Vergangenheit. Die Vergangenheit ist gut dafür, um daraus was zu lernen. Wenn du feststellst, dass etwas, das eigentlich gar keine absolute Wahrheit war, heute für dich nicht mehr gültig sein sollte und auch nicht mehr dein Leben bestimmen sollte, dann ändere es. Und ja, das ist nicht einfach.

Ich glaube, du bist einfach an einem Punkt angekommen, an dem du einen neuen Lebensschritt beginnst. Da reflektiert man viel und muss dann oft größere Änderungen an seinem Leben machen. Viel Erfolg dabei!

Du entdeckst gerade einfach, dass für dich persönlich nicht nur das Empfinden anderer Menschen wichtig ist, sondern vor allem auch dein Eigenes. Dein eigenes Empfinden ist genauso wichtig, wie das deines Gegenübers, deswegen ist es nicht so, dass dein Gegenüber die objektive Realität bestimmt, sondern du eben auch (ganz genauso wie dein Gegenüber). Es geht auch nicht darum, dass Du Andere zufrieden stellst. Wer fragt denn mal, ob DU eigentlich zufrieden mit der Situation bist? Das ist ja mindestens genauso wichtig.

Das ist einfach ein Lernprozess. Jeder hat seinen Beitrag zu leisten, und dazu gehört eben auch, dass man sich selbst mit seinem Empfinden einbringt, und sich nicht komplett an Andere anpasst.

Ich würde Dir als Buchtipp Carl Rogers - On Becoming a Person (deutsche Übersetzung: Entwicklung der Persönlichkeit) empfehlen. Weil Carl Rogers halt genau diese Haltung vertritt, dass man zu sich stehen sollte, dass das eigene Empfinden auch wichtig ist usw.

In der Persönlichkeitsentwicklung lernt man nur wie man in bestimmten Situationen überwiegend Verantwortungsvoll umgeht. Man lernt auch sich selbst zu respektieren bzw man lernt sich nicht mehr selber mehr runterzuziehen und so weiter...

Wenn Leute dich oft schlecht behandeln und du das zulässt, dann ist das meistens ein Spiegel wie man sich selber behandelt... Denn ein Mensch der sich selber Respektiert und seinen Wert kennt, der lässt es einfach nicht zu, dass man ihn manipuliert oder schlecht behandelt. Da man auch weiß, was für Grenzen man hat.. Man weiß einfach, was für einen Respekt bedeutet.

Wenn ein Mensch einen der sich selber bewusst ist, nicht leiden kann, dann nimmt der Selbstbewusste, das nicht extrem Persönlich sondern distanziert sich von der Person oder wenn er etwas Provokantes sagt, dann kommuniziert er einfach seine Grenzen. Er weiß einfach, dass das nicht sein Problem ist, warum der andere ihn nicht leiden kann...

Wenn man sich seines Wertes bewusst ist, dann ist man sich seinen Meinungen und Lebenseinstellungen Treu. Es ist dann schwierig, dass ein anderer uns negativ Manipulieren kann..

Natürlich ist man nicht immer Stark und Selbstbewusst...Es gibt Tage die nicht gut laufen und wo man einfach nicht weiß, wie man in so einer Situation umgehen soll. Man akzeptiert auch seine Unsicherheit und Schwäche. Und macht einfach das beste draus....Das ist nur einer Frage der Einstellung.

LG

Sandy

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Alle Menschen--und natürlich auch die Politik, die (Werbe-)Wirtschaft, die Verkäufer im Verkaufsgespräch--sie alle wollen dich durch ihre Rhetorik immer dann beeinflussen, wenn sie sich damit einen Vorteil versprechen: Den Abschluss eines Geschäfts, einen willigen Bewunderer der eigenen Person usw. Mein Rat:

1) Werde selbstbewusst. Erkenne dein individuelles Talent. Suche deine Freunde dort, wo auch deine Stärken sind: Im sozialen Bereich (wenn du ein guter Zuhörer bist) oder halt dort, wo du dich wohl fühlst. Die einzig nachhaltige Methode, andere für sich zu gewinnen, ist ein guter Charakter.

2) Beschäftige dich damit, womit andere Personen Aufmerksamkeit gewinnen: Durch eine suggestive Sprache ? Durch ihr Auftreten iVm einer angenehmen Stimme ? Du darfst von anderen Personen lernen--wenn es zu dir passt.