Gymnasium ja oder nein!
Hallo erstmal,
gestern vormittag kam meine 9 - jährige Tochter tränenüberströmt nach Hause und war kaum noch zu beruhigen. Gerade hatte sie Bekanntschaft mit der ersten 5 in ihrer Schullaufbahn gemacht. Eigentlich das Normalste eines jeden Schülers wollte ich ihr sagen, das Problem ist nur Folgendes : Bisher steht sie in j e d e m Schulfach 2 und Jana malte sich schon aus, auf welches Gymnasium sie nach der Grundschule wechseln würde. Trotz durchgehend guter Noten kann es nun durch die 5 in Mathe tatsächlich passieren, daß sie keine Empfehlung für diese Schulform bekommt, da der Notendurchschnitt in den Fächern Mathe, Deutsch und Sachkunde höchstens 2,33 sein darf. Da die Empfehlungen schon nächsten Monat ausgesprochen werden, bleibt nicht mehr viel Zeit.
Kennt jemand eineLösung des Problems ? Wie ist die Rechtslage ?
Danke schonmal...
9 Antworten
Hallo lazyjo,
aus welchem Bundesland kommt ihr denn? Hier in NRW ist die Grundschulempfehlung NICHT bindend, wir haben unseren Sohn (alle Fächer 2, nur Mathe und Sachunterricht 3) aufs Gymnasium geschickt, obwohl ihm die Lehrerin (weil er ein Chaot ist) nur eine reine Realschulempfehlung (nicht mal eine eingeschränkte Gym-empfehlung!) gegeben hat. Hier entscheidet die aufnehmende Schule, wir hatten Glück und unsere Entscheidung war richtig. Ich weiß aber, das es in anderen BL (Bayern z.B.) ganz anders und eventuell strenger gehandhabt wird. Gespräch mit der Lehrerin: mag helfen, unsere Grundschullehrerin hat mir damals gesagt, sie würde meiner Entscheidung nicht im Wege stehen... was davon wirklich zu halten war, habe ich auf dem Zeugnis gelesen...
Bisher steht sie in j e d e m Schulfach 2 und Jana malte sich schon aus, auf welches Gymnasium sie nach der Grundschule wechseln würde.
Malt Jana sich das aus oder nicht doch eher die Eltern?
Ich selber komme aus einem Bundesland, das letztes Jahr - leider - die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft hat.
Der Jahrgang meines jüngeren Kindes ist davon "betroffen" gewesen und das Ergebnis davon dürfen nun die Schüler und Lehrer ausbaden:
Sowohl in Gymnasien - mehr noch aber in Realschulen, sitzen nun völlig überforderte Kinder und ratlose Lehrer.
Meine persönliche Meinung dazu war sowieso schon immer, dass dieser notwendige Notenschnitt viel zu "wohlwollend" angesetzt war.
In unserer Familie war für das Gymnasium ein Notenschnitt mit einer 1 vor dem Komma Voraussetzung und dieser Schnitt "musste" selbstständig (ohne dass Mama neben den Hausaufaben sitzen musste) und ohne zusätzliches Lernen oder gar Nachhilfe erreicht sein. Denn:
Kinder müssen immer noch Kinder sein dürfen. Es darf nicht sein, dass bereits 10-Jährige nachmittags noch stundenlang an Hausaufgaben und dergleichen sitzen und keine Zeit mehr für Hobbies und Freunde haben.
Nun noch zu deinem konkreten Problem:
Wenn die 5 ein absolut einmalige Ausrutscher war, dann wird der Lehrer das sicher auch nicht in der Empfehlung berücksichtigen.
Die Empfehlung beruht im Übrigen auch nicht alleine auf dem Notenschnitt - es wird auch das Arbeitsverhalten, Arbeitstempo und die Mitarbeit im Unterricht berücksichtigt.
Suche einfach mal das Gespräch mit dem Lehrer.
Ich habe aber auch auf dem Gynasium Leute kennengelernt, die völlig problemlos ihr Abi gemacht haben, obwohl ihr Notenschnitt(damals noch nach der sechsten Klasse) bei 2,5 -3 lag. Meiner lag auch nur bei ca. 2 und ich mich am Gymnasium fast nur gelangweilt. Nur Noten als Kriterium reichen einfach nicht.
Die empfehlungen werden ja nach bestimmten Regeln vergeben sind jedoch nicht bindent d.h. deine tochter kann sich trotzdem an einem Gymnasium bewerben. Und ich würde als Lehrer wegen einer 5 wenn die anderen noten immer mindestens im 2er Berich waren nicht eine schlechtere Empfehlung aussprechen.
Rede mal mit dem/der Klassenlehrer/in. Die können in solchen Fällen, wenn es eben nur ein Ausrutscher ist, trotzdem bescheinigen, dass sie geeignet ist. Bei meiner Tochter war es auch so. Da hat dann die Lehrerin das gemacht, weil sie auch wusste, dass damit das Ergebnis verfälscht ist. Eventuell muss sie zum Probeunterricht (gibt es zumindest hier in Bayern). Ansonsten versuch deiner Tochter zu erklären, dass es auch später Wege ans Gymnasium gibt. Meine Tochter ist dann aufs Gymnasium, in der 6. Klasse gab es dann jede Menge Probleme (psychisch-schulisch und umgekehrt. Eins bedingte das anderen), dann ging es auf die Realschule, dort ging es dann besser und jetzt ist sie wieder auf dem Gymnasium - mit guten Noten. Auch Umwege können ans Ziel führen. Aber wie gesagt: Der erste Weg führt zur/zum Klassenlehrer/in! Man kann übe Alles reden!
Eine 5 ist noch lange kein Grund, deine Tochter nicht aufs Gymnasium schicken zu dürfen. Die Grundschullehrer sehen immer den Gesamtleistungsstand für eine Empfehlung. (Mein Sohn bekam keine Empfehlung fürs Gymnasium, obwohl sein Notendurchschnitt entsprechend war, er allerdings ein fauler Sack ist!) Setz dich mit der Lehrerin zusammen und besprech das mit ihr. Es ist der Wunsch deiner Tochter aufs Gymnasium zu gehen und du drängst sie ja nicht auf Teufel komm raus dazu.