Guppy Überfüllung im Aquarium?
Hallo
Ich habe eine Frage.Was würde passieren wenn man viel zu viele Guppys in einem Becken hätte?Würde sich die Lebenserwartung halbieren?So ca. 40 oder 50 Stück in 54 Liter Aquarium.
3 Antworten
Wenn es ein Artbecken nur mit Guppys ist, das Becken biologisch ordentlich funktioniert, mit gesunden Pflanzen und einem einigermaßen akzeptablen Filter, dann passiert überhaupt nichts. Außer vielleicht, dass man den Filter öfter reinigen muss, weil er schneller verstopft. Guppybecken laufen oft mit wenig Pflegeaufwand herausragend stabil und algenfrei. Werden Algen sichtbar, muss man nur das Futter etwas reduzieren, schon werden die Algen gefressen. Idela gefüttert ist, wenn kaum Algen sichtbar sind und die Guppys alle eine vernünftige Figur haben. Überfüttert werden sie schnell fett, unterernährt magern vor allem die Weibchen nach der Geburt schnell ab.
Je dichter ein Guppybecken besetzt ist, desto harmonischer läuft es. In der Kleingruppe gibt es Streitereien und Weiberbelästigung. Das ist komplett weg, wenn es schön kuschelig voll ist. Die Tiere bleiben dabei völlig gesund, deswegen gehe ich nicht davon aus, dass es die Lebenserwartung negativ beeinflusst. Auch in der Natur leben Guppys oft in großen Gruppen dicht gedrängt in der Uferzone.
Gut bepflanzt und mit fein zerbröseltem Futter, das die Babys schneller satt macht als die Großen, pendelt es sich irgendwo bei knapp 3 Guppys pro Liter ein. Dann ist der Punkt erreicht, an dem kein Nachwuchs mehr durch kommt. Warum ist nicht ganz klar. Reticulatas fressen ihren Nachwuchs, wenn sie ihn erwischen können. Aber Wingeis fressen ihn nicht/kaum und trotzdem hört bei ihnen die Vermehrung etwa am selben Punkt auf. Kanibalismus scheint zumindest nicht die einzige Erklärung zu sein. Wenn man jetzt Tiere entnimmt, hat man 4-6 Wochen später wieder so viele wie vorher.
Das alles gilt nur für ARTBECKEN. Wenn man Guppys im Gesellschaftsbecken machen lässt was Guppys nunmal machen, gibt es Probleme. Da Guppys angstlos und sehr gierige Fresser sind, droht der Beibesatz zu verhungern. Wird zum Ausgleich mehr gefüttert, bekommt man fette Guppys, schlechte Wasserwerte und Algen. Außerdem haben empflindliche Arten Dauerstress, wenn sie von Guppys als Spielzeug benutzt werden.
Was würde passieren
Warum was würde? Das ist ganz normal. Im englischen Sprachraum sagt man "guppy colony". Es ist auch eine extensive Vermehrungsmethode: Guppys in bepflanztes Becken rein, warten.
Je nachdem wie viel man füttert (oder füttern kann, vom Abbaupotential des Beckens her...) werden das noch sehr viel mehr als 40 50, auch 100.
https://www.youtube.com/watch?v=kLd4_jsmYuU
Das ist jetzt der Extremfall- relativ viel gefüttert und monatelang vernachlässigt- Wasser ist schon recht hässlich- aber Guppys nicht. NICHT empfehlenswert, aber geht.
Ansonsten hier mal lesen:
https://www.aquariumforum.de/entries/2487-guppy-diaries-eine-probe-aufs-exempel
Würde sich die Lebenserwartung halbieren?
Nein, es kann allerdings durchaus sein dass sie sich etwas verringert wegen der Dichte.
Bloß: Die Alternative dazu ist die Lebenserwartung durch Umbringen vieler Guppys im Schnitt noch viel mehr zu verringern, oder das ganze Geschlechtsleben der Guppys wegzunehmen.
Und das soll besser sein?
Guppys vermehren sich nun einmal- man kann die Dichte nur gering halten indem man unendlich viel Platz hat (gibt es nicht), viele Guppys umbringt (will man vielleicht nicht und ist legaler Graubereich) die Geschlechter trennt (artgerecht? funktioniert mit bereits befruchteten Weibchen wegen der Vorratsbefruchtung schlecht), Räuber mit einsetzt oder eine hohe Dichte von Guppys akzeptiert- letzteres ist völlig ok.
man kann die Dichte nur gering halten indem man .... eine hohe Dichte von Guppys akzeptiert- letzteres ist völlig ok.
Wow der Satz ist mal verunglückt. Aber ich denke du weißt was ich meine.
Zu viele bei Guppys? Das geht gar nicht! :) Übrigens würde sich das irgendwann einpendeln. Und du könntest welche verschenken...