Grüne LED Taschenlampe?

6 Antworten

Das Auge reagiert auf verschiedene Lichtfrequenzen unterschiedlich.

Wenn man nur eine einzige Frequenz hat, dann reagiert das Auge auf Grün am stärksten.

Beim Fernsehen wurde ursprünglich nur eine Helligkeitsinformation übertragen, also Schwarz/Weiß Signale.

Als Farbe dazu kam musste man das alte System beibehalten damit alle existierenden Fernseher auch damit klar kommen, Also wird weiter in S/W gesendet, zusätzlich werden dann mit einer Frequenz die zu hoch ist dass ein alter S/W Fernseher die verarbeiten kann Farbinformationen gesendet, also wie das S/W Bild einzufärben ist.

Da eine Farbkamera kein S/W Bild erzeugt, muss das S/W Bild aus den Farben gemischt werden. Am realistischsten ist die Gewichtung

Rot: 29,9%
Grün: 58,7%
Blau: 11,4%
https://de.wikipedia.org/wiki/YUV-Farbmodell

Also ja, das Auge reagiert tatsächlich am stärksten auf das Grün eines Fernsehers oder umgekehrt, wo ein Farbfernseher Grün zeigt, muss ein S/W Gerät besonders hell darstellen.

Aber bei der Taschenlampe ist das ganz anders!

Das Auge erwartet, dass es viele Lichtfrequenzen gibt von denen die Objekte die angeleuchtet werden einige schlucken. Je nachdem welche Frequenzen zurückkommen und wie stark, sieht das Auge das Objekt mehr oder weniger hell bzw die Farbe die es hat.

Hast Du nur eine Frequenz, dann kann das Objekt die reflektieren oder nicht. So wird ein rotes Objekt bei grüner LED absolut schwarz erscheinen.

Aber auch grüne Objekte können dunkel oder sogar schwarz erscheinen wenn die andere grüne Frequenzen reflektieren.

Da kommen die komischen blauen Taschenlampen bei CSI und anderen Krimiserien zum Einsatz. Die geben wie alle LEDs eine einzige Lichtfrequenz ab und Objekte bzw. Flecken die bei Weißlicht gleich aussehen, reflektieren dann genau diese eine Frequenz anders und sehen dann unterschiedlich aus.

Mit nur einer Frequenz kann das das erkennen von Objekten leichter machen aber auch viel schwieriger. Deswegen sind ja die gelben stromsparenden Natriumdampflampen so umstritten. Je nach Kleidung kann ein Fußgänger "unsichtbar" werden!

Eine grüne LED hat also nicht unbedingt mehr Reichweite, je nachdem was man damit anleuchtet kann man auch "gar keine" Reichweite haben!

Wenn Du ein RGB Licht hast, kannst Du mal damit herumexperimentieren.

Weisse LEDs gibt es gar nicht. Die bestehen aus einer blauen oder UV LED die dann einen Leuchtstoff zum weiß leuchten anregen. Die erzeugen dann nicht nur eine Frequenz sondern alle sichtbaren Frequenzen und man kann dann jedes Objekt gut erkennen.

Die Bundeswehr benutzt Taschenlampen mit roten und grünen Farbscheiben eben weil das Licht schwerer zu erkennen ist und der Feind dann das leuchten der Taschenlampe nicht so gut sehen kann. Der Soldat mit der Taschenlampe kann damit aber wenigstens seine Füße und seine Karte erkennen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
NickiLittle  28.12.2023, 01:49

sehr intrssant, ich hatte immer gedacht, die roten und grünen Farbfilter der BW Taschenlampen wäre, um den Kammeraden damit z.B. Signale geben zu können.

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Commodore64  28.12.2023, 11:59
@NickiLittle

Das natürlich auch. Und da ist auch Sinnvoll, dass der Feind die Blinksignale nicht auf große Entfernung sehen kann und dann kennt.

Bei potentieller Feindberührung in der Nacht braucht man öfters Licht um die Karte zu lesen oder den Boden auf Sprengfallen abzusuchen. Und da benutzt man dann den Farbfilter damit der Feind einen nicht aus großer Entfernung leuchten sehen kann.

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Commodore64  28.12.2023, 12:12

P.S.:

Intensiver als Grün sieht man übrigens je nach Umständen Gelb. Denn das regt zwar die Helligkeitserkennenden Stäbchen im Auge etwas weniger an, dafür aber die roten und Grünen Farbsehenden Zäpfchen.

Beim Fernseher wird bei Gelb Rot und Grün eingeschaltet. Das sind dann 88,6% Helligkeit auf einem S/W Gerät.

Das macht es dann schwierig realistische Farben darzustellen und die Farbfilter der Kameras waren damals irre teuer und sehr schwierig herzustellen da die nicht nur die normalen Empfindlichkeitskurven des Auges nachahmen mussten sondern auch dafür sorgen mussten, dass Mischfarben die später in S/W oder RGB dargestellt werden müssen weder zu hell noch zu dunkel erscheinen. Auch Chemische Filme hatten da richtig Probleme.

Man kann das an alten Filmen gut sehen. Zeichentrick und Studioaufnahmen haben gute Farben, Außenaufnahmen nicht. Das liegt daran, dass man im Studio das Licht richtig kontrollieren kann und auch die Kulissen und Kleidung in Falschfarben halten kann so dass die Farben auf dem Film korrekt erscheinen. Damals musste man wenn man Filmmaterial kaufte auch einen Farbberater mieten. Der hat dann gesagt welche komischen Farben die Leute anziehen mussten und es wurden sogar oft Teile der Landschaft mit Farbe besprüht.

So musste man bei den ersten 2-Farbfilmen die Landschaft mit blauer Tinte und Kreide besprühen damit das Gras und die Bäume im Film grün erscheint statt braun.

https://www.youtube.com/watch?v=lwTJ_R6LdzY

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Hallo,

die einzigen technisch wirklich belegbaren Aspekte liegen in Effizienz und Wahrnehmbarkeutsschwelle einzelner Farbspektralbereiche im menschlichen Auge.

Der Effizienzaspekt liegt gegenüber dem Lichtrom bei monochromatischen Leuchtmitteln ganz klar in dem Umstand, dass die ganze Energie in einen einzelnen kleinen Ausschnitt des wahrnehmbaren Strahlungsspektrums gelegt werden kann.

Klassisches Beispiel sind / waren die Natriumdampf-Niederdruck Gasentladungslampen u.A. in der Straßenbeleuchtung mit Spitzenwirkungsgraden von teils > 150 Lumen je Watt in einem ganz kleinen Spektralbereich meist grob um etwa 570 bis 600 nm Wellenlänge.

Bei monochromatischen LEDs hängt es je nach Farbe davon ab, wie viel sichtbares Licht ( gemessen ) dann pro Watt aus dem Halbleitermaterial heraus geholt werden kann. Auch da gibt es technische Unterschiede.

Die optimale Farbempfindlichkeit des menschlichen Auges liegt grob etwa zwischen 540 bis 590 nm, also tatsächlich etwa zwischen rot/orange bis gelb/grün.

Ein ganz großer Nachteil bei Spektral-Linienstrahlern liegt aber dann in dem Umstand, dass andersfarbige Objekte nahezu keine Reflektionswerte mehr haben und damit massiv in gräuliche bis fast schwarze Erscheinungszustände abfallen in Anteilen, die ihre Oberflächen gegenüber dem ausgesandten Licht nicht gut reflektieren können.

Bei einer monochromatisch grünen Lichtqelle hättest Du damit dann nur noch grünliche und gräuliche Farbwahrnehmungen im ausgeleuchteten Sichtfeld.

Kingnick13 
Fragesteller
 28.12.2023, 05:57

Bin halt unsicher wenn es ums erkennen der Objekte in großer Entfernung 500-700m+ geht. Die grüne LED bietet zwar die höhere Reichweite als die weiße, die Frage ist aber wie gut Objekte auf die Entfernung sichtbar sind.

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Gnurfy  28.12.2023, 06:12
@Kingnick13

Sofern Du ein Fahrrad mit abnehmbarer LED Akkubeleuchtung Dein Eigen nennst, so versuche Dich doch mal einfach mit Deinem roten Rücklicht zu orientieren. Dann hast Du bereits vergleichbare Wahrnehmungseindrücke mit einem monochromatischen Strahler zumindest mal in kurzen Reichweiten und der Objekterkennung.

Oder alternativ suchst Du Dir mal eine moderne Anpelanlage mit moderner LED-Technologie an einer ansonsten nicht mit weißer Straßenbeleuchtung ausgestatteten Einmündung. Dann hast Du gleich noch einen Vergleich zwischen rot, grün und orange.

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Da kannst du nachlesen wie Farben vom Auge empfangen werden und vom Gehirn dann verarbeitet werden.

Farbwahrnehmung – Wikipedia

Da ist nicht beschrieben das man bei grünen Licht, in großen Entfernungen, mehr erkennen kann.

Selbst wenn das so sein sollte, denke ich nicht das man da etwas außerhalb von Laborbedingungen feststellen würde.

Hier noch ein Taschenlampenforum in dem das besprochen wird.

Taschenlampen mit grüner LED - warum? | Taschenlampen Forum (taschenlampen-forum.de)

Selbst Taschenlampenenthusiasten halten es mehr für einen Spaßfaktor, als für einen echten Vorteil.

Nur nicht auf die Versprechen der Werbung reinfallen, sollten solche Lampen teurer sein als welche mit weißem Licht

Kingnick13 
Fragesteller
 27.12.2023, 23:02

Die Lampe ist auch mehr als Spielzeug gedacht, dennoch würde ich auf Entfernung gerne noch was erkennen können.

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Grautvornix  27.12.2023, 23:09
@Kingnick13
habe ich gehört das das menschliche Auge mit grünen LEDs auf größeren Entfernungen besser sehen bzw. mehr erkennen kann.

Du sprachst davon das du gehört hast........

Es lässt sich, bei kurzer Suche dafür kein Beleg finden, das man damit auf größeren Entfernungen besser sehen kann.

Wäre der Unterschied signifikant, dann wäre das wohl in der Beleuchtungstechnik auch zu finden.

Lies was die im Forum schreiben.

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Kingnick13 
Fragesteller
 27.12.2023, 23:31
@Grautvornix

Kann auch sein das damit die ihre Reichweite gemeint war. Geht mir aber eher darum wie gut oder wie schlecht das Licht reflektiert wird, davon hängt die Sicht auf Entfernung ja stark ab.

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Ich sehe da keinen Vorteil. Wenn etwas sinnvoll ist, dann rotes Licht.

https://www.knivesandtools.de/de/ct/taschenlampen-mit-rotlicht.htm

Kingnick13 
Fragesteller
 28.12.2023, 00:26

Da ist die Leistung/Reichweite aber deutlich geringer

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SuperKuhnibert4  28.12.2023, 00:38
@Kingnick13

Für den Nahbereich völlig ausreichend. Für weitere Entfernungen schaltet man auf Weiß.

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Kingnick13 
Fragesteller
 28.12.2023, 00:41
@SuperKuhnibert4

Leider hat die Lampe nur eine einzelne LED da ich eher eine Thrower suche.

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Kwalliteht  28.12.2023, 12:16

In einer stark rot gefärbten Umgebung ist rot natürlich von Vorteil. In einer grünen Umgebung eher grün. Und in der Realität schlägt sich weiß am besten.

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Ob grün, rot, weiß oder gelb, die Reichweite ist gleich. Grünes Laserlicht kann man auch bei Tageslicht sehen, andere nicht. Wenn du nicht vorhast Piloten zu blenden, laß es besser bleiben.

Kingnick13 
Fragesteller
 28.12.2023, 00:14

Grünes Licht hat tatsächlich eine etwas höhere Reichweite.

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Kingnick13 
Fragesteller
 28.12.2023, 00:24
@Melody888

Da steht aber sie hat eine höhere Reichweite

Die Lampe mit den grünen LEDs hat auch mit 720k cd etwas mehr als die weiße mit 600k cd.

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