Gott würfelt nicht - was heißt das?
Was meint Einstein damit, dass Gott nicht würfelt?
Gibt es eine Erklärung von ihm?
Falls nein, gibt es eine "allgemeine" Erklärung, oder interpretiert jeder etwas anderes?
8 Antworten
moin,
ich hatte mal eine Diskussionsrunde zu diesem Zitat. Damals gab es eine Meinung des Lehrers und die war damals sozusagen dann die "Allgemeine Sichtweise".
Allerdings haben nicht alle in der Klasse diese Sichtweise geteilt und ich denke dass wird auch in der "Welt" so sein.
Zudem ist es mit sollchen "Allgemeinen Sichtweises" oder der "gängigen Praxis" so, dass diese auch hin und wieder wechselt. Sowohl mit der zeitlichen als auch abhängig vom befragten Klientel.
LG
Hi, mittlerweile kenne ich auch LEhrer die andere Meinungen zulassen :-)
Die Schüler aber kaum. Die kleben meistens dennoch an der Meinung des Lehrers
selbst wenn nicht, in dieser Situation haben sie oft leider keine andere Wahl.
Das heißt es gibt feste Konstanten und keine Ratespielchen. Alles ist fest belegbar auch wenn die Dinge für unsere aktuelle Vorstellungskräfte und dem aktuellen Wissen nicht erklärbar sind.
Und alle Entwicklungen sind kausal und nicht entstehen nicht per Zufall. Weder ein schwarzes Loch noch die Gravitationswellen. Auch nicht der Zusammenhang aus Raum und Zeit.
Aus dem Kontext gerissen ist diese Aussage vieldeutig und beliebig interpretierbar. In einem Disput per Briefwechsel mit Born hat Einstein diese Aussage getroffen, da er sich unwohl damit fühlte, dass – anders als die deterministische, klassische Physik – jetzt auf einmal ein "Zufall" eingeführt werden sollte. Es war der geschichtliche Moment in der Quantenmechanik, in dem die Folgen der Kopenhagener Deutung von Bohr und Heisenberg diskutiert wurden.
Mittlerweile wird der Kopenhagener Deutung und dass einige Dinge "spontan" geschehen, gefolgt, wobei eher von "spontan" als von "zufällig" gesprochen wird, da der Begriff des "Zufalls" im Alltag auch für Ergebnisse von nicht ganz verstandenen Abläufen verwendet wird.
Also: Nicht aus dem Kontext reißen, hilft bei der Deutung. Und Weiterlesen zu Kopenhagener Deutung.
Das hat mit seinen Ansichten zur Quantenphysik zu tun, welche damals entwickelt wurden. Dort gibt es die Annahme, dass die elementarsten subatomaren Teilchen sich in einer Weise verhalten, die nicht oder nicht vollständig durch zugrundeliegende physikalische Gesetzmäßigkeiten (einer eindeutig vorliegenden Kausalität) beschrieben werden können, sondern dass es ganz prinzipiell nur möglich sei, darüber gewisse Eintretenswahrscheinlichkeiten zu berechnen. Einstein dachte, das könne wohl nicht der letzte Schluss der wissenschaftlichen Forschung sein. Er blieb der Ansicht, dass man da nur zu Mitteln der Wahrscheinlichkeit greifen müsse, weil man die noch tiefer liegenden Geheimnisse der subatomaren Wirklichkeit einfach noch nicht ganz verstanden habe. Die Formulierung mit dem Satz "Gott würfelt nicht" war eine Art salopper Zusammenfassung dieser Überzeugung, welche er in einem Brief an Max Born (einen der Mitbegründer der Quantenphysik) äußerte. Man sollte diesen Spruch keinesfalls für eine religiöse Aussage halten.
Das war Einsteins Kritik an der Quantenmechanik.
Als ob das jemals anders wäre.