Was hat Einstein mit diesem Satz gemeint?

10 Antworten

So wird die Geschichte zwar üblicherweise erzählt, nämlich, dass Einstein sich geirrt habe. Das ist aber so nicht richtig. Tatsächlich gibt es nämlich eine durchaus deterministische Beschreibung der Quantenvorgänge. Die Quantentheorie besteht nämlich auf zwei Dynamiken: Die erste ist beschreibt absolut deterministisch die Ausbreitung der 'Quantenwellen'. In dieser Dynamik gibt es keinen Zufall. Erst wenn ein Beobachter eine Messung durchführt, kommt die zweite nicht deterministische Dynamik ins Spiel: Diese führt zu einem Kollaps der Wellenfunktion, bei dem zufällig alle Möglichkeiten bis auf eine verschwinden.

Die Dekohärenztheorie zeigt, dass die erste Dynamik auch zur Beschreibung des Messvorgangs eigentlich ausreicht. Dabei verschwindet keine Möglichkeit, sondern es entstehen Viele-Welten. Der Beobachter sieht sich aber immer nur in einer Welt, weil er selbst aufgespalten wird. Siehe dazu: https://pw.antarius.ch/die-viele-welten-interpretation/

Nach dieser Interpretation gibt es keinen Zufall. 'Gott würfelt also nicht'. Es braucht dazu keine Erweiterung der Quantentheorie. Vielmehr wird einfach die zweite Dynamik ersatzlos gestrichen. Das ist insofern nicht so tragisch, weil gar niemand weiss, wie diese zweite Dynamik eigentlich zu Stande kommen soll. Schlimmer noch: Die zweite Dynamik steht sogar im Widerspruch zur ersten. Für Physiker, die das nicht glauben: Die zweite Dynamik, also der Zufall würde bedeuten, dass die Welt nicht unitär beschrieben werden kann.

allesisteins  10.03.2022, 09:58

E=mc1 c ist der Geist die eins bist du.

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Wenn ich mich recht errinnere ging es hierbei um einen Brief von Einstein an einen anderen Wissenschaftler , welcher sich mit Quanten beschäftigt hat und dort auf scheinbar zufällige Ereignisse gestoßen ist.

Das Einstein damit nicht so richtig etwas anfangen konnte , weil dieser nicht an Zufall glaubte , da für ihn zu dem Zeitpunkt in seines Lebens alles eine Ursache und eine Wirkung deffinieren ist , hat er diesen berühmten Satz zu seinem Kollegen geschrieben.

Jedoch lag Einstein meines Wissens nach mit seiner Einschätzung in diesem Punkt ziemlich falsch und musste seine Denkweise später anpassen , weil ihm dass Gegenteil bewiesen wurde von dem was er behauptet hat.

Leider wird das Zitat oftmals falsch verwendet und der Kontext dazu nicht beachtet , da Einstein einige Jahre später eine gänzlich andere Meinung vertrat als er es zu dem Zeitpunkt dieses Zitats tat.

Ja auch wenn Einstein ein unglaublich genialer Mensch war , liegen auch geniale Menschen öfter mal falsch.

Einstein war der Meinung, dass in der Natur nichts wirklich nur zufällig geschehe. Seine Meinung war: Alles hat eine Ursache, auch wenn wir sie nicht kennen (und das Geschehen uns daher als zufällig erscheint).

Die Begründer der Quantenmechank - allen voran Niels Bohr - haben dem entschieden widersprochen.

Man ist heute der Meinung, dass sie recht haben.

In der Quantenmechanik regiert der objektive Zufall, d.h., dass das Ergebnis einer Messung innerhalb eines gewissen Rahmens zufällig und nicht vorhersehbar ist. Die QM macht lediglich exakte Aussagen über die Wahrscheinlichkeit der einzelnen Ergebnisse. Dies liegt nicht am schlechten Verfahren der Messung oder daran dass man nicht genügend Informationen besitzt, sondern die Natur selbst kennt das Ergebnis nicht. Der Zufall ist also objektiv und nicht subjektiv. Die Welt ist also im Bereich der QM nicht deterministisch sondern probabilistisch. Einstein wollte dies nicht akzeptieren und sagte, dass Gott nicht würfele.

Kaenguruh  13.01.2018, 16:02

Nachtrag: Einstein ging davon aus, dass das Ergebnis nur scheinbar zufällig ist und in Wahrheit sogenannte Verborgene Variablen die Ursache dafür sind (also mangelnde Information). Dies wurde jedoch durch die Verletzung der Bellschen Ungleichung im Versuch von Aspect widerlegt. Das heißt also Gott würfelt sehr wohl, zumindest im Sinne von Einstein.

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In der Quantenmechanik kann man das Ergebnis einer Messung nicht immer voraus­sagen, auch wenn man alles über das zu messende System weiß. Das ist irgendwie komisch, im täglichen Leben (klassische Mechanik) kennen wir ein solches Phänomen ja nicht.

Manche Physiker, allen voran Bohr, meinten daß das eben so sei, und daß man nichts machen könne wenn die Natur eben so will.

Einstein meinte aber, daß das ein Fehler in der Quantenmechanik sei, und daß man ihr reparieren könnte. Er konnte und wollte sich nicht vorstellen, daß es in der Natur einen echten Zufall gebe (über­spitzt als „Gott würfelt“) , denn das be­schränk­te die Möglichkeiten, wie Physi­ker das zukünftige Verhalten eines Sys­tems beschreiben können. In Wirk­lich­keit, so meinte er, wissen wir einfach nicht genug, und eine Nachfolge­­theorie der QM würde diese Mehrdeutigkeit auflösen.

Heute sieht es so aus, als ob Einsteins Optimismus nicht begründet war. Denn es ist niemals ein Hinweis aufgetaucht, daß das Resultat einer QM-Messung wirklich vor­her­sag­bar wäre. Alles, was man tun kann, ist eine Wahr­scheinlich­keit an­ge­ben. Ich kann also vorhersagen, daß z.B. bei 30% der Messungen „links“ und bei 70% „rechts“ heraus­kom­men wird, aber wie eine einzelne Messung ausgeht weiß niemand vorher.