Gibt es mehr homosexuelle Menschen?

9 Antworten

Es ist stark davon auszugehen, dass die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz dazu führt, dass sich mehr Menschen zu ihrer Homo- oder z.B. auch Bisexualität bekennen.

Es gab schon in früheren Zeiten immer wieder Fälle, wo man bei prominenten Personen "skandalöserweise" herausfand, dass sie homosexuell waren. Mitunter haben sie sogar "Vater-Mutter-Kind"-Familien gegründet, um ihre wahre sexuelle Orientierung zu verbergen.

Wer weiß, wie viele derartige Fälle es in der ganz normalen Gesellschaft gab?

Oder trauen sich in unserer immer offener werdenden Gesellschaft einfach immer mehr Leute, es offen auszuleben

Genau das.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies

Ich habe als Außenstehender immer mehr die Einsicht gewonnen, dass diesbezüglich die Uhren rasant rückwärts laufen. Auch wenn sich noch so viele prominente Politiker als schwul outen, so ändert das doch quasi nichts an den Vorurteilen, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Viele, die sich in Umfragen als sehr tolerant bezeichnen, akzeptieren das zwar bei Anderen, aber niemals in der eigenen Familie. Das Heile-Welt-Getue und die perfekte Familienidylle haben immer uneingeschränkten Vorrang. Coming Out war gewiss richtig in den 90-er Jahren, aber heutzutage bin ich mir da keinesfalls mehr so sicher. Und die Gegner haben ein Standardargument: Man kann niemanden dazu zwingen, einen selbst zu mögen. Deshalb ist weiterer Kontakt tabu.

Ich glaube es gab damals auch relativ viele nur ist man heute mit der Wissenschaft etwas weiter als früher. Heute weiß man, dass Homosexualität genauso in der Natur vorkommt wie Heterosexualität. Das kann man sowohl bei Menschen als auch bei Schafen zB beobachten.

Somit fällt primitives "Homosexualität ist unnatürlich" weg. Die Welt wird offener, Bildung besser usw.

Heute haben wir mehr Bildung, neue Erkenntnisse der Humanwissenschaft, ein anderes Weltbild als einst 1631 oder so und sind deutlich offener als früher. Meistens zumindest, wenn nicht gerade Fundamentalisten, Jesuiten und so da sind. Also ja, man traut an sich schon heute mehr. Aber dafür mussten andere erst bluten. Siehe z.B den langen Kampf um die Ehe für Alle, die Abschaffung von Paragraph 175, die Einschränkung der Konversionstherapie.. Es gab schon immer Queere, aber sie konnten es nicht zugeben und nicht zeigen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Durch Berufe von anderen, die ich kenne.