Gibt es auch gutbezahlte Ausbildungsberufe?

9 Antworten

Eine Ausbildung kostet den Ausbilder Zeit und Geld. Der Auszubildende ist für den Betrieb oftmals lange zeit wertlos, hält auf und bringt nichts ein. Erst wenn er einiges gelernt hat dreht sich das Blatt. Er ist also eine Investition in die Zukunft.

Letztlich lässt sich sagen: Je eher der Auszubildende Dem Betrieb auch Geld bringt oder spart, desto besser kann er bezahlt werden.

Beispiel: Ein Friseur bekommt recht wenig Ausbildungsvergütungn weil er in den ersten zwei jahren ausser vlt haare waschen nichts am kunden tut, und den betrieb nur Geld kostet.

Beim Maurer ist das anders. Der kann vom ersten Tag an Steine ranschleppen und bringt sofort Geld, weil die Mauer dann schneller fertig ist.

Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 09:24

Trotzdem findest du es gerecht, dass es Leute gibt die von ihrem Lohn kaum Leben können?

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Halbammi  08.05.2017, 09:30
@Kritisierer661

Das finde ich alles andere als gerecht, ich habe nur die Ursachen erläutert. Vom ausbildungsgehalt muss man im übrigen nicht leben können, dazu gibt es die Eltern. Man sollte vor allem vom Gehalt als ausgelernter eine Familie ernähren können. Dazu muss sich aber politisch einiges ändern. Aber solange die Leute CDU und SPD wählen, obwohl diese sie jahrelang um ihre arbeit betrügen wird sich nichts ändern.

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Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 09:31
@Halbammi

Ja genau das meine ich, viele Ausgelernte verdienen auch nicht viel.

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Schniggi89  08.05.2017, 09:32
@Halbammi

Die Eltern sollen herhalten, wenn der Nachwuchs sich nicht finanziell organisieren kann? xD

Schon mal daran gedacht, dass es Eltern gibt, die keine finanziellen Möglichkeiten haben, ihr Kind zu unterstützen? Die vielleicht auch noch Kostgeld von ihren Kindern verlangen?

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Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 09:35
@Schniggi89

Also vom Lehrlingsgehalt kann keiner leben, gerade in bestimmten Berufen wo es sehr niedrig ist.

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Holger1002  08.05.2017, 10:12
@Schniggi89

Die Eltern sollen herhalten, wenn der Nachwuchs sich nicht finanziell organisieren kann? xD

Zur Zeit einer Lehre wohnen die Kinder am besten zuhause. Alles andere wäre falsch verstandene Unabhängigkeit.

Wir haben es so geregelt, dass unsere Kinder etwas vom Lohn abgeben, im Haushalt oder an den Autos helfen und dafür weiter mitleben wie bisher.

Ich halte es für falsch, wenn Kinder neben der Ausbildung auch noch den selbständigen Alltag meistern müssen.

Ausnahmen bestehen natürlich, wenn aus räumlichen Gründen ein Umzug stattfinden muss.

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Holger1002  08.05.2017, 10:13
@Kritisierer661

Deshalb wären funktionierende Familien gut, wo die Auszubildenden weiter wohnen und leben können.

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Halbammi  08.05.2017, 10:15
@Schniggi89

Eine vernünftige Ausbildung zu machen hat nichts mit fehlenden finanziellen Organisationstalent zu tun. IN der Ausbildung gehören Kinder nach Hause, zahlen Kostgeld und beteiligen sich an der Haushaltsführung.

Alles andere hat nichts mit unabhängigkeit zu tun.

wenn die eltern mit 15 noch für ihr Kind aufkommen konnten, können sie es mit 17 auch noch.

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Lidl bezahlt sehr gut.

Bei Handwerkern sieht das eher schlecht aus. Vielleicht das auch an der mangelnden Zahlungsmoral der Kunden. Mir ist da erschreckendes zu Ohren gekommen; un die Kunden bekommen meistens recht vor Gericht. Als Meister kommt man kaum dagegen an.

Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 10:10

Maurer sollen aber besser bezahlt werden.

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Holger1002  08.05.2017, 10:15
@Kritisierer661

Mag sein. Ich kenne nur Holz und Elektronik. Vielleicht liegt es daran, dass man als Maurerlehrling bereits ohne Vorkenntnisse einsatzfähig ist.

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Das Problem mit den Ausbildungsberufen ist, dass die heutige Arbeitswelt immer spezialisiertere Arbeitskräfte benötigt, die zudem wandlungsfähig sind.

Deswegen sind die meisten Studiengänge auch so aufgebaut, dass Studierenden beigebracht wird, wie man systematisch Probleme löst. Bei einer Ausbildung wird im Gegensatz dazu nur das richtige Werkzeug zur Ausübung des Jobs an die Hand gelegt. Arbeitgeber, die zukunftsorientiert sind, nehmen deswegen lieber Akademiker.

Ein weiterer Aspekt: Viele Ausbildungsberufe sollen in Zukunft durch Maschinen günstig erledigt werden können, sodass der Bedarf an ausgebildeten Arbeitskräften vor allem in der Produktion sinken wird.

Bei dem geschriebenen handelt es sich nicht um Fakten - das betone ich ganz deutlich. Es erscheint mir lediglich logisch. Der bestbezahlte Ausbildungsberuf ist Fluglotse meines Wissens. Einstiegsgehälter von 4000-6000 Euro Brutto sind drin.


Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 09:27

Also haben Nichtakademiker heutzutage keine Chance mehr?

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KleinerStern991  08.05.2017, 09:31
@Kritisierer661

Ich denke: Bildung ist die Zukunft. Heutzutage haben Nichtakademiker noch Chancen durch Know-How und gute Arbeit einen guten Job zu bekommen. Der Trend geht aber eher in Richtung Studium.

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Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 09:34
@KleinerStern991

Ja aber nicht jeder kann oder will studieren, dass ist das Problem. Und wen nes nurnoch Akademiker gibt werden auch Akademiker-Jobs schlecht bezahlt werden.

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KleinerStern991  08.05.2017, 16:35
@Kritisierer661

Ja, da stimme ich dir zu - die größer werdende Schere zwischen Arm und Reich und Überpopulation sind auch Faktoren, die in dieses Problem mit einfließen.

Der Ansatz sollte meiner Meinung nach sein: Mehr Bildung für alle (Zugänglichkeit/Unterstützung durch Staat gewährleistet), Grundeinkommen und Stellenschaffung in Branchen mit Zukunft (Hard- und Software, Finanzbranche, Gesundheitswesen, Immobilien).

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Wenn ich nochmal lernen müsste, würde ich versuchen in der Werbeindustrie einen Job zu finden. Die Werbung ist ein riesiger, schnell wachsender Markt mit immer mehr Bedarf.

Ärgert ihr euch nicht auch über die lästige Werbung in Radio, Fernsehen, im Internet und als Einleger in Zeitungen. Eben.

Daran schliesst sich auch die Druckindustrie an.

Fakt ist:

Die Wirtschaft braucht 2 Dinge.

1) noch billigere Arbeitskräfte

2) die aber eine hohe Qualifikation haben.

Allerdings ist ein Studium auch keine Lösung. Ich habe schon Bewerber erlebt, die aufgrund der zu hohen Qualifikation, nicht eingestellt wurden.

Kritisierer661 
Fragesteller
 08.05.2017, 10:26

Ja aber man muss doch von seiner Arbeit leben können?

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naaman  08.05.2017, 10:53
@Kritisierer661

Selbstverständlich. Aber das interessiert die Wirtschaft nicht. Die Wirtschaft will (muß) Gewinne machen. Und dafür ist jedes Mitte recht. Wirtschaft und Staat arbeiten hier eng zusammen.

Es ist daher auch kein Wunder, das die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht, die Altersarmut weiter zu nimmt, die Obdachlosenzahlen steigen, weil die Mieten unbezahlbar werden. Das ist alles gewollt um Eigentümer, Selbstständige, Millionäre, Großgrundbesitzer usw nicht zu verprellen. Teilweise sogar durch Wahlmanipulation Einfluß auf Ergebnisse zu nehmen.

Kann eine Firma nicht die Löhne zahlen, die Gewerkschaften fordern, droht sie, den Firmenstandort zu verlegen (wo die Arbeitskräfte billiger sind).

Dann werden Kompromisse geschlossen. Zum Nachteil der Belegschaft.

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naaman  09.05.2017, 09:47
@Kritisierer661

Richtig, für den einzelnen sind obige Aussagen natürlich nicht sehr Hilfreich, verdeutlichen aber den allgemeinen Trend. Es muß daher jedem Klar sein, das die Sittuation am Arbeitsmarkt nicht gut ist, und auch nicht besser werden wird. Zumal weiterhin noch mehr billigere Arbeitakräfte ins Land strömen.

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