Ghosting - was denkt ihr darüber?

7 Antworten

Ich wurde bereits geghostet und habe auch geghostet.

Als ich geghostet wurde: Es war mir...ehrlich gesagt egal. Ich weiß es gibt Menschen, die das mehr mitnimmt, aber ich kann mich sehr schnell von Menschen lösen, die nicht mehr auf meine Nachrichten reagieren

Als ich geghostet habe: Die Person war es mir nicht mal mehr wert wirklich aktiv etwas zu schreiben um ehrlich zu sein. Ich hatte einfach gar kein Interesse mehr mich zu melden oder zurückzuschreiben (Nein keine in mich verliebte Person, eine Bekanntschaft, die aber sehr geklammert hat).

Ist nicht die feine englische Art, aber wie gesagt bei dieser Person war es mir schlichtweg egal (Was nicht heißt, dass ich so immer Kontakte "beende". Meisten schläft es einfach ein). Wenn es keine Person ist, die ich sehr gut kenne und mit der ich viel unternommen habe, dann habe ich einfach keine Nerven dafür die Kindergärtnerin zu spielen und Jemanden seelisch nett abzuholen, dass ich keinen Bock mehr auf ihn/sie habe. (Bei guten Freunden oder Personen, die mal Freunde waren würde ich so einen Abschied nicht in Betracht ziehen. Schon eher bei Personen, die sich "dranhängen wollen" und nicht verstehen, dass man schon seinen Freundeskreis hat und diesen nicht erweitern möchte)

NoHumanBeing  25.06.2021, 00:40

Ich glaube, es kommt sehr auf die Umstände an, ob es einen mitnimmt oder nicht.

Ich wurde mal von einer psychisch labilen Person "geghosted". Da geht einem plötzlich alles mögliche durch den Kopf: Ist sie eine Gefahr für sich selbst? Ist sie eine Gefahr für andere? Ist sie eine Gefahr für mich?

Es ist ja von der Handlung her quasi das genaue Gegenteil von Stalking, wenn man so will, aber ich glaube, es hat einen ähnlichen Effekt. Man macht sich die selben Gedanken. Es ist eine Art "psychologischer Kriegsführung", aber in dieser Form eben nicht wirklich greifbar (und auch nicht strafbar).

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Wenn ich geghostet werde und die Person nicht zu meinem engen Freundeskreis gehört ist mir das egal. Ja ich würde jemanden fristen. Zum Beispiel war da mal so ein Mädchen dass nach dem ersten Date total needy war. Da hatte ich absolut keine Lust drauf und bin einfach verschwunden.

Ich halte ghosten für nicht gerade nett, jedoch ist es in manschen Gelegenheiten eine gute Strategie.

Ja, es ist sehr feige und es hinterlässt Narben.

https://beatasievi-salon.com/2019/04/04/ghosting-oder-ueber-die-notwendigkeit-einer-abschiedskultur/

Eine sehr gute Freundin von mir hat das mit mir gemacht und es hinterlässt unglaublich viele Fragen.

Sie leidet an Depressionen und meinte kurz zuvor, dass "ihre Medikamente nicht mehr wirken", wollte ihren Psychiater sehen. Dann war sie plötzlich verschwunden, erschien nicht zu einem vereinbarten Treffen, hatte ihre Online-Accounts gelöscht.

War es pandemiebedingt?

Oder war es doch etwas persönliches? Sie ist bisexuell, ich bin homosexuell. Als wir uns kennenlernten wussten wir das aber noch nicht so genau. Wir haben im Grunde unser "Coming-Out" gemeinsam bestritten. Hatte sie sich die ganzen Jahre über Hoffnungen gemacht?

Eine solche Situation verlässt man nicht "wortlos". Gerade wenn Gefühle involviert waren, gehören meines Erachtens die Fronten geklärt. So habe ich keine Idee, was überhaupt los ist, ob ich sie verletzt habe, ob aus ihrer Sicht noch irgendwo "eine Rechnung offen ist", ob sie einfach das Interesse verloren hat, oder ob ich jetzt eine Stalkerin habe.

Bisher habe ich sowas noch nie gemacht, werde es aber in naher Zukunft machen. Einerseits habe ich dabei auch ein schlechtes Gewissen, aber in dem Fall bin ich einfach unfassbar feige und die Person hat es auch nicht anders verdient.

Dabei werde ich aber keine Person hinterlassen, die sich fragt, was sie falsch gemacht hat. Wenn sie es nicht weiß, dann kann ich ihr auch nicht helfen. Sie hat mich belogen, verarscht und bedroht. Ich hatte wegen der Person Suizidgedanken.

Habe ich schon gemacht, aber das war quasi die letzte Instanz.

War mit der Person sehr gut befreundet, von seiner Seite hat sich da aber mehr entwickelt und als ich ihm wiederholt gesagt habe, dass ich das so nicht will und er angefangen hat mich psychisch zu bedrängen, habe ich mich erst distanziert, wollte ihm Zeit geben und als er aber nicht locker gelassen hat, sah ich keinen anderen Ausweg mehr.