genetischer Fingerabdruck führt zum "gläsernen Menschen"?

2 Antworten

Das ist völliger Blödsinn, weil beim genetischen Fingerabdruck nur nicht-codierende Bereiche der DNA untersucht werden (nicht codierend heißt, dass es keine Rückschlüsse auf individuelle Physiologien oder Phänotypen geben kann). Eine Datenbank genetischer Fingerabdrücke kann immer nur eine DNA-Probe einem bestimmten Menschen zuordnen, aber sonst keine Details zu dem Individuum vermitteln.

Zur Zeit werden aber auch erweiterte DNA-Untersuchungen rechtlich erlaubt bzw. diskutiert, da geht es dann auch um phänotypische Rückschlüsse in Einzelfällen (per Gerichtsbeschluss zu beantragen) auch um Rückschlüsse zur Ethnie. Das geht dann eher in die Richtung gläserner Mensch, aber ich finde es immer noch äußerst unbedenklich.

Ultimativ wird sich in absehbarer Zukunft sowieso eine extrem individualisierte Medizin entwickeln, die maßgeschneiderte Medikamente/Behandlungen für jedes Individuum anbietet; aber das ist eben nur auf Basis einer kompletten Genomanalyse möglich. Aber ich sehe das auch eher als (lösbares) Problem für den Datenschutz; sinnvoll ist es allemal...

Naja, aus der genetischen Information eines Menschen lassen sich viele äußere Merkmale ablesen und Prädispositionen für einige Erkrankungen. Zum gläsernen Menschen gehört in meinen Augen aber noch einiges mehr dazu. Persönliche Informationen über Finanzen, religiöse und sexuell Orientierung etc.. Das steht nicht in der DNA.