Generation Heul, Heul, warum sind Kinder und Jugendliche heutzutage so dünnhäutig?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es liegt wohl eher an der gesamten Einstellung der Gesellschaft zum Umgang miteinander. Die aktuelle Generation lernt aus all dem - vor allem natürlich aus den Social Media Trends -, dass es sich lohnt und Aufmerksamkeit generiert, emotional überzureagieren und mental instabil zu sein. Der Jugend wird geradezu abtrainiert, sich mal ein wenig zusammenzureißen.

Anstatt Konflikte selbstbewusst zu verarbeiten und eigenständig Lösungen zu finden, wie man künftig unerfreuliche Situationen vermeiden kann, wird nur noch davon gefaselt, wie "toxisch" doch die anderen (inklusive der eigenen Eltern) sind. Man bettelt um Mitleid, schiebt alle Schuld auf die anderen, sucht Zustimmung für die eigene Meinung und genießt die Aufmerksamkeit Fremder. Dieselben weinerlichen und psychisch angeschlagenen Jugendlichen, die eben noch verzweifelt ihre Situation schilderten, rasten denn auch verbal völlig aus, wenn man ihr übertriebenes Gehabe kritisiert und ihnen vor Augen führt, wie sehr sie übertreiben. Da sind sie dann plötzlich ohne weiteres bereit, andere zu verletzen und sich genauso "toxisch" zu verhalten wie diejenigen, über die sie sich beschwerten.

Paguangare  30.05.2023, 07:43

Die angeblich "gute alte Zeit", als man sich noch zusammenreißen musste und Traumata verarbeitete, indem man zum Alkoholiker und/oder Gewalttäter wurde, wünsche ich mir aber auch nicht zurück.

6
Pudelskern666  30.05.2023, 07:45
@Paguangare

Jaja. Deine früheren Mitschüler sind also alle Säufer und Psychowracks, weil sie von Lehrern und Mitschülern gemobbt wurden. Schon klar.

Wir reden hier nicht von den seltenen Fällen, in denen es wirklich Probleme gab. Wir reden von dem Trend, wegen jedem Scheiß in Tränen auszubrechen und auszuflippen.

2
Paguangare  30.05.2023, 08:40
@Pudelskern666

Bei "gute alte Zeit" dachte eher an die Kriegstraumata meines Großvaters und sein Verhalten von 1945 bis 1965.

Einen Überblick über meine früheren Mitschüler habe ich nicht.

Heutzutage gibt es weiterhin sehr viele Jugendliche und junge Erwachsene, die nicht wegen jedem Scheiß in Tränen ausbrechen und ausflippen, sondern sehr diszipliniert und zielstrebig ihren Weg gehen.

2
Pudelskern666  30.05.2023, 13:00
@Paguangare

Du hast die "gute alte Zeit" ins Spiel gebracht, nicht ich. Und im Gegensatz zu dir habe ich sowohl aus meiner Kindheit vor über 40 Jahren als auch aus den Jahren als Lehrer danach und dank GF seit 11 Jahren recht umfangreiche Vergleichsmöglichkeiten und kann deine optimistische Einschätzung nicht mal ansatzweise bestätigen.

0
Paguangare  31.05.2023, 06:38
@Pudelskern666

Ich habe den Begriff "gute alte Zeit" ins Spiel gebracht, da durch den Fragesteller mithilfe der Begriffe "Generation" und "heutzutage" ein impliziter Vergleich mit früheren Generationen gezogen wurde. Es geht nicht um eine allgemeine Aussage, sondern um eine historisch verortete.

Ich will nicht abstreiten, dass du deine Erfahrungen mit Jugendlichen in deinem Berufsleben tatsächlich gemacht hast, und viele Beiträge emotional instabiler Jugendlichen auf "Gute Frage" gelesen hast.

Ich möchte nur einen Kontrapunkt setzen und auf andere Erfahrungen hinweisen, die ich selbst gemacht habe. Zum Beispiel habe ich selbst zwei Kinder im Alter von 24 und 21 Jahren, die sehr zielstrebig studieren, nebenbei als Werkstudenten arbeiten und im Leben keine psychischen Ausfallerscheinungen oder Schwierigkeiten hatten. Auch in ihrem Freundeskreis gibt es eine Menge erfreulicher Normalität.

0
Pudelskern666  31.05.2023, 09:14
@Paguangare

Dass du ein paar erfreuliche Ausnahmen zum gesellschaftlichen Trend kennst (wie jeder andere übrigens auch), ist nicht verwunderlich. Sowas gibts immer. Hier geht es aber nun mal um den TREND, um die signifikant große Anzahl derer, die sich so charakterisieren lässt, wie der FS schon darstellte. Es hilft nicht, sich das mittels der Ausnahmen schönzureden.

0
Paguangare  31.05.2023, 23:45
@Pudelskern666

Hältst du es wirklich für möglich, dass heutzutage deutlich über 50 % der Jugendlichen unter Panikattacken oder pathologischen Angstzuständen leiden, ständig in Tränen ausbrechen oder selbstverletzendes Verhalten zeigen?

0
Guardianangel1  28.06.2023, 19:46
@Paguangare
indem man zum Alkoholiker und/oder Gewalttäter wurde, wünsche ich mir aber auch nicht zurück.

Ich glaube kaum, dass es früher mehr Alkis gab als heute, geschweige denn Gewalttäter.

"Komasaufen" mit 14 war unbekannt. Extesy und Cannabis war unbekannt.

1

Wer Etwas durchgemacht hat wie leuge mit depressionen , angstzuständen schizophrenie borderline und so weiter der weis ganz genau das man nur solche fragen stellt wenn man ein ignorrant ist , mein therapheut hat mir gesagt bei meinem leben hätte man ein heiliger sein müssen um nicht zu grunde zu gehen und ich habe schon viele andere storys gehört die ich nicht mal meinen schlimmsten feinden wünsche uns dann als kinder als generation heul heul zu bezeichnen ist einfach nur respektlos

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
PaulSmart 
Fragesteller
 05.08.2023, 23:26

Wurdest du misshandelt?

Du denkst, du stehst stellvertretend für eine ganze Generation? Bist du so durchschnittlich oder warum denkst du das?

0
Julianos644  05.08.2023, 23:30
@PaulSmart

Ich bin nicht der ganze durchschnitt aber ich kenne keinen der ohne grund depressionen hat das ist kein rumheulen sondern eine echte krankheit , ich bin vieleicht oben im durchschnitt aber deine aussagen sind trotzdem viel zu heftig

0
Julianos644  06.08.2023, 08:36
@PaulSmart

Vier jahre grausames mobbing emotionale vernachlässigung von den elter von den eltern geschlagen werden anfänge von schizophrenie und dissoziativer persönlichkeitsstörung . Probleme in der schule .

1
Molly146  06.08.2023, 10:38

Ich gebe dir 100 Prozent Recht, es ist einfach respektlos, es ist bei jedem anders, und jedem geht es halt mal schlecht! Und wenn dann halt was ganz auß den Ruder läuft, und dann sowas schreiben! Ich wünsche das, was mir gerade passiert, wirklich niemanden!!! Und dann kommt dazu, ja! Es kann sein, dass manche Misshandelt werden oder wurden! Oder sexuelle Belästigung! Hast du davon Mal gehört? Denk nach, bevor du sowas schreibst! Es macht mich einfach wütend, und es ist verletzend, für alle, denen es schlecht geht. Eingeschlossen mir.

2

Sollte man auf keinen Fall verallgemeinern! Elternhaus hat hier ein sehr wichtiges Wort mitzureden,mit zu entscheiden?! Sind aber Eltern überfordert, kann es natürlich passieren, dass Kinder und Jugendliche ihre Grenzen mehr austesten (spreche da aus eigener Erfahrung!): da wird Unwohlsein vorgetäuscht, nur nicht zur Schule müssen, weil ein Fach nicht gekonnt wird. Wie gern glauben Eltern, Kind fühlt sich nicht?! Arztbesuch steht also an und dann: wie aus heiterem Himmel die Spontanheilung?! Das hat mein Sohn zweimal bei mir durchgezogen, lebte da allein mit ihm. Als er sich sehr wohl was zugezogen hatte, wollte ich ihm zuerst nicht glauben, eben wegen seiner Veranlagung: Schwindelei, sich zu wichtig nehmen! Aber dann musste doch im Ernst Arzt aufgesucht werden! Kinder und Jugendliche könnten heute auch viel unter Vernachlässigung leiden und müssen sich ja irgendwie bemerkbar machen? Nur so mein Verdacht?! Und obwohl viele Ängste unbegründet sind - liest man auch in diesem Forum sehr oft! - wird darauf eben hin gewiesen. Kind oder Jugendlicher zum Beispiel in der Psychiatrie, und merkt dort:"O, hier ist das auch nicht angenehm? Muss mich ja an Regeln halten und will das auch wieder nicht, !?" Tun leider viele Erwachsene auch, Psychiatrie aber ist kein Kurhotel oder man sollte nicht annehmen: das ist eines, hier komme ich öfters her usw."Weg des geringsten Widerstandes"?! Um es erst mal leichter zu haben? Aber was ist nach der Schule? Nach Studium usw.? So in die Zukunft gucken, war meine Sache als nicht gerade sehr gute Schülerin auch nicht, heute hätte ich gern was anderes getan, wenn ich noch mindestens 40 Jahre jünger wäre!

Mobbing sollte aber immer ernst genommen werden! Kann durchaus psychisch sehr schaden..

So der Eindruck evt.?Kein Krankenhaus ist zum Spaß da, also müsste man sich auch davor hüten, allzu schnell bei sich eine Diagnose zu stellen: bin depressiv, was mache ich jetzt?! DAS sollte schon vom Spezialisten diagnostiziert werden wie andere Krankheiten auch. Nicht nur das Gefühl so haben, man könnte jetzt wahnsinnig sein oder ähnliche Ideen...

"ich muss ständig weinen oder es wird geritzt" betrifft bereits die 2 Generationen davor.

Ansonsten ist das die mediale Panikmache im Internet. Die Erziehung trägt vermutlich sein Teil dazu bei. Das ganze junge Völkchen kann man auch meist bei der Arbeit kaum noch gebrauchen da nicht belastbar, selbst bei einfacher Arbeit.

Paguangare  30.05.2023, 07:00

Das ganze junge Völkchen? Wirklich das ganze?

2
N3hu1s  30.05.2023, 07:02
@Paguangare

Natürlich nicht das ganze. Aber bisher wurde ich leider noch nicht vom Gegenteil überzeugt :/

0
Paguangare  30.05.2023, 07:03
@N3hu1s

Hast du in der Arbeitswelt mit Auszubildenden zu tun? Oder woher beziehst du deine Erfahrungen?

1
N3hu1s  30.05.2023, 07:04
@Paguangare

Ich habe früher in einem Supermarkt gearbeitet. Das heisst viele Studenten Nebenjober und Azubis bzw. Ausgelernte.

Es wurde leider von Jahr zu Jahr schlimmer

0
Paguangare  30.05.2023, 07:38
@N3hu1s

Aha. Vielen Dank für die Information. Du bist allerdings nicht mit solchen Jungerwachsenen in Berührung gekommen, die als Werkstudenten in hochspezialisierten Fachfirmen bereits Projektmanagementaufgaben übernommen haben. Es ging hier lediglich um geringqualifizierte Aushilfsjobs bzw. ein Berufsbild im unteren Einkommensbereich.

1
N3hu1s  30.05.2023, 10:09
@Paguangare

Du hast nicht Unrecht, beachtest dabei aber auch nicht das ich den Verlauf in einer Branche betrachte und nicht branchenübergreifend.

Hast du Vergleiche von Werkstudenten über die Jahre gesammelt?

0
Paguangare  31.05.2023, 06:43
@N3hu1s

Ich habe durchaus wahrgenommen, dass du den Verlauf in einer Branche betrachtet hast. Es kann durchaus sein, dass es in deiner Beobachtung von Jahr zu Jahr schlimmer wurde.

Ich selbst habe keine soziologische Langzeitstudie angestellt, sondern bin auch nur eine Privatperson. Trotzdem kann ich Überlegungen anstellen und von meinen Erfahrungen berichten.

0

Wenn man keine Ahnung davon hat, weil man sowas noch nicht selbst erlebt hat und somit nicht weiß wie es sich anfühlt, sollte einfach über solche Themen nicht reden und nicht so ignorant sein.

PaulSmart 
Fragesteller
 30.05.2023, 09:58

Gab es in unserer Jugend nicht 🤷‍♂️

1
Lenzer66u  30.05.2023, 10:04
@PaulSmart

doch! Bloß da hat man das Totgeschwiegen oder wurde als Verrückt abgestempelt. Wenn du keine solche Erfahrungen machen musstest dann darfst du dich sehr glücklich schätzen. Können ja gerne tauschen. Mich würde das mal interessieren ob ein Tag in meinem Leben mit meinen Problemen deine Meinung ändern würde. Selbst wenn du das alles für Schwachsinn hältst gibt es dir trotzdem nicht das recht so darüber herzuziehen. Wenn du darüber mal reden willst damit du weiß was ich meine kannst du mir sehr gerne privat schreiben ^^

LG

6
PaulSmart 
Fragesteller
 30.05.2023, 10:30
@Lenzer66u

Was hast du denn für traumatische Erlebnisse gehabt? Wurdest du verschüttet? Warst du im Krieg? Wurdest du vergewaltigt? Oder was anderes?

0
Lenzer66u  30.05.2023, 10:42
@PaulSmart

Hier hat keiner von traumatischen Erlebnissen gesprochen! Aber ja, ich habe beispielsweise auch PTBS (traumatisches Erlebnis) ausgelöst durch Polizeigewalt bei einer unnötigen Hausdurchsuchung bei mir. Außerdem hab ich Schizophrenie von meinem Vater vererbt bekommen und noch vieles mehr also wenn du reden willst können wir das gerne machen.

1
PaulSmart 
Fragesteller
 30.05.2023, 12:48
@Lenzer66u

Deine Baustelle ist schlecht zu vergleichen mit den eingebildeten, diffusen Ängsten der meisten Jugendlichen hier.

0
Lenzer66u  30.05.2023, 12:51
@PaulSmart

Ja das weiß ich. Genau deswegen! Man kann nicht alle Psychischen Krankheiten vereinheitlichen. Na klar gibt es viele Jugendliche die einfach kein Bock auf arbeiten haben oder welche die gleich sagen ich habe Depressionen o.ä. Aber durch dieses vereinheitlichen gehen die Menschen die wirklich Probleme haben einfach unter.

3
PaulSmart 
Fragesteller
 30.05.2023, 12:57
@Lenzer66u

Aber ich denke, du verstehst mein Problem am Besten, wenn hier Teenies vor einem eingebildeten alten Mann Panickattacken haben, während du aufgrund deiner Erfahrungen und Erbanlagen Panickattacken hast.

0
Lenzer66u  30.05.2023, 13:00
@PaulSmart

Ja da magst du recht haben. Aber was mich stört ist das viele das einfach nicht verstehen und die Leute die wirklich Probleme haben mit diesen Aufmerksamkeit suchenden in eine Schublade gesteckt werden. Das die Leute die Hilfe brauchen zu hören bekommen :"Das ist nur eine Phase", "Tuh nicht so", "Früher gab es sowas auch nicht".

Das Stört mich

5