Gehalt Bundestagsabgeordnete?

15 Antworten

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Unpopular Opinion wie man ja so schön sagt, aber: Ich finde das Gehalt unserer Bundestagsabgeordneten zu niedrig.

Einerseits ist es unseren Abgeordneten in eingeschränktem Maße trotzdem noch erlaubt manchen Jobs nachzugehen bzw manche Nebeneinkünfte zu beziehen, was meiner Ansicht nach gänzlich verboten gehört. Desswegen finde ich das Gehalt wie bereits erwähnt auch zu niedrig, ich persönlich würde es gerne höher ansetzen und dafür Nebeneinkünfte für Vollzeitpolitiker in Gänze verbieten.

Und andererseits sollte das Gehalt so hoch angesiedelt sein, und die Möglichkeiten für Bestechung so weit reguliert und kontrolliert sein (Aufsichtsposten mit exorbitanten Gehältern als Nebeneinkünfte zum Bleistift), das es sich für einen Politiker vom Kosten/Nutzen oder auch vom Risiko-Faktor her gesehen, einfach nicht rentiert so etwas anzunehmen.

Absolut berechtigt. Abgeordnete sollten keine Geldprobleme haben das verleitet nämlich zu korruption und außer man ist CSUler dann ist das egal.

Aber nein das ist absolut gerechtfertigt. Irgendwelche Firmenbosse verdienen viel mehr.

Ein großer Teil der Abgeordneten könnte in der freien Wirtschaft um einiges mehr verdienen - wenn man kompetente Abgeordnete will muss man sie auch entsprechend entlohnen.

Ist entgegen der landläufigen Meinung kein 40h Stempeljob, sondern beinhaltet Wochenendarbeit, viele Reisen usw. Vor diesem Hintergrund halte ich das für okay.

Etwas weniger würde es auch tun, aber andererseits haben Abgeordnete einen Job, um den ich sie nicht beneide. Das ist Aufwand ohne Ende und bedeutet viel Verzicht gerade im privaten Bereich - kenne einige MdB und MdL und bin heute umso mehr froh, dass ich diesen Weg ablehnte: Es war von der CDU in meiner Heimat vorgesehen, mich als "jungen Vorzeige-Ausländer" reüssieren zu lassen, Plan war, über den Kreistag immer weiter nach oben und in den Landtag zu kommen. Ich habe ausgeschlagen, weil ich mich selbst hätte verraten und verkaufen müssen und mir für diesen Aufwand zu schade war.

https://www.youtube.com/watch?v=vyUhfmdi9jY

Aus dem Video geht es so nicht ganz hervor, aber es ist ein Knochenjob: Der typische Abgeordnete - ich rede hier nicht von Faulenzern und Dünnbrettbohrern, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen - hat einen sehr streng getakteten Terminkalender und ein Pensum, das nicht mit dem Tagesablauf eines "normalen Angestellten" zu vergleichen ist - ich habe öfters mit einigen Bundestagsabgeordneten zu tun und es sei gesagt, dass vor allem die Arbeit im Wahlkreis viel Zeit in Beschlag nimmt; zuhause sind die in seltensten Fällen, sondern permanent auf Tour im Wahlkreis. Die sind eigentlich ständig auf "Ochsentour" und ziehen von Volksfest über das Preisträgerkonzert von "Jugend musiziert" zur Feuerwehrübung - je größer der Wahlkreis ist, umso enger ist der Kalender getaktet. Bei meinem Job (Zeitung) kann es passieren, dass ich dreimal am Tag auf Terminen den selben Abgeordneten treffe, er aber im Gegensatz zu mir noch fünf weitere Termine hatte und fünf weitere Anfragen gar nicht mehr annehmen konnte. Dazu kommt die ständige Pendelei zwischen der Heimat und Berlin - auch das geht auf Dauer an die Nieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ZauselMimi  10.07.2023, 20:22

Hinzu kommen etliche Sitzungen, Mitarbeit in Ausschüssen usw. Wer den Job ernst nimmt, kann von einer 40-Stunden-Woche nur träumen.

Ich wollte das zB nicht, da wäre mir die hohe Vergütung egal.

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rotesand  10.07.2023, 20:25
@ZauselMimi

Ich auch nicht - und auch menschlich habe ich diesen Weg abgelehnt. Die CDU-Herren meiner Heimat waren nicht begeistert, aber ich habe ein reines Gewissen gehabt und habe das immer noch. Das ist mir mehr wert.

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ZauselMimi  10.07.2023, 20:31
@rotesand

Ja, ich kenne auch einen in einer relativ hohen Kreisposition. Sein Gesicht ist fast täglich in der Zeitung, weil er zu jeder kleinen Gruselveranstaltung eilen muss. Zu dieser reinen Repräsentationszeit kommt noch die Verwaltungsarbeit und der ganze Ärger, den man so hat als Politiker. Ich gönne dem Mann jeden verdienten Cent, und tauschen würde ich niemals nie mit ihm.

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rotesand  10.07.2023, 20:58
@ZauselMimi

Das klingt nach dem Alltag eines guten Bekannten. Er ist von Beruf Landrat. Auch den treffe ich manchmal dreimal pro Tag - und der Erste Landesbeamte als dessen "Sidekick" hat das selbe Pensum. Mir wäre das zu viel - vor allem kommen die oft noch zu spät, weil man im Stau steht oder der Kalender zu eng gefasst ist und dafür werden sie dann noch dumm angekekst... die tun mir immer wieder mal leid.

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cupcak3z  10.07.2023, 20:38

Ich finde du lässt außer Acht, was für eine Erfüllung sein Job sein kann. Grade in den dienenden Berufen: Feuerwehr, Rettungssanitäter - das sind harte Jobs, aber manche Menschen gehen darin auf, weil ihnen es sehr wichtig ist anderen zu helfen.

Und genauso ist es vllt auch (noch) für manchen Politiker, dem es viel bedeutet, dieses Land voranzubringen - aber eine solche Motivation wird durch Gehälter, Pensionsansprüche etc. sehr weit in den Hintergrund gerückt.

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