Gebrauchtwagen zurück geben?
Hallo,
ich habe vor 1 Woche ein Gebrauchtwagen bei einem Gebrauchtwagenhändler gekauft. Leider sind schon nach 3 Tagen kleinere Mängel aufgetreten und es wurde herausgestellt, dass das Getriebe in nächster Zeit kaputt gehen könnte. Leider weiß ich nicht was ich tun soll, weil das Auto 5500 Euro gekostet hat. Habe ich auf etwas Anspruch und kann ich das Auto wieder zurück geben?
Vielen Dank.
6 Antworten
Ein Gebrauchtwagenhändler gibt normalerweise 1 Jahr Gebrauchtwagengarantie bzw. bietet beim Verkauf eine Zusatzversicherung an für den Fall, dass innerhalb von 1,2 oder 3 Jahren gewisse Teile am Fahrzeug defekt sind.
Wenn es ein verschwiegener Mangel ist oder ein absichtlich versteckter Mangel (Vorsatz) kannst Du dagegen vorgehen. Sollte der Händler nicht darauf eingehen nimm Dir einen Anwalt für KfZ Recht oder geh zum Verbraucherschutz. Probleme hast Du allerdings, wenn Du das Fahrzeug ohne Garantie gekauft hast z. B als defekt oder Bastlerfahrzeug oder er das Fahrzeug im Auftrag für einen Privatkunden verkauft hat, dann hat er die Garantie ausgeschlossen, das muss dann aber auch gesagt worden sein und im Kaufvertrag stehen. Wenn Du das als Gewerbebetrieb gekauft hast ist auch keine Garantie gegeben.
Was ist denn die gesetzl. Gewährleistung? Ich kenne mich leider nicht aus und weiß auch nicht genau was ich tun soll.
Der Händler kann eine Garantie bzw. Gewährleistung ausschließen, wenn er explizit das Fahrzeug als beschädigt, defekt oder Exportfahrzeug verkauft. Verkauft er es im Auftrag ist auch keine Gewährleistung gegeben.
Der Händler kann eine Garantie bzw. Gewährleistung ausschließen
Dafür muss allerdings auf korrekte Formulierung geachtet werden und möglich ist dies auch nur bei einem Nicht-Verbrauchervertrag.
Dabei ist irrelevant, ob er das Fahrzeug als "beschädigt", "defekt" oder "Exportfahrzeug" deklariert oder ob er es im Autrag verkauft. Auswirkungen hätte dies, wenn überhaupt, darauf, was als Mangel gilt.
Deine verlinkte Quelle beschreibt das im übrigen auch so (soweit ich diese überfolgen habe).
Was Garantien angeht, ist der Händler frei darin, diese zu geben oder nicht, wenn er sie gibt, muss er sich aber auch an diese halten.
Ich kenne mich leider nicht aus und weiß auch nicht genau was ich tun soll.
Ah ja, wenn du dich nicht auskennst, solltest du evtl. eine Verbraucherstelle fragen oder dir anderweitig bei jemanden Hilfe suchen, der dir helfen kann.
Im Allgemeinen würdest du eine angemessene Frist zur Nacherfüllung setzen und dann schauen, was passiert, das kannst du auch versuchen, bevor du dir Hilfe suchst, vielleicht klappt es ja.
Der Händler darf zunächst nachbessern. Sollten die Versuche der Mängelbeseitigung seinerseits scheitern, darfst du vom Vertrag zurücktreten. Der Händler muss mindestens 12 Monate Gewährleistung geben.
Der Händler kann 3x Mal den gleichen Mangel nachbessern und muss nicht zurück nehmen. Wie kommst du darauf das das Getriebe bald kaputt sein könnte? Ohne ein fundiertes Gutachten seh ich da keinen Grund zu der Annahme
Ich habe das Auto nach dem die Mängel da waren durch checken lassen und in der Werkstatt haben die dann das zu mir gesagt.
Bei einem Getriebe gibt es nur zwei Optionen, kaputt oder OK. Kratzt es z.b ist es bereits kaputt.
Solltest du dich darauf berufen, wird der Händler mit Sicherheit ein Gutachten erstellen lassen. Das dann auch ungünstig für dich ausgehen kann. Mit solchen Aussagen wie könnte kaputt gehen usw bitte immer sehr sehr vorsichtig sein
Wenn die Mängel schon bei Übergabe der Sache vorlagen, hast du Ansbruch auf Nacherfüllung und gegebenenfalls Schadensersatz.
Nach mehrfacher erfolgloser Nacherfüllung oder aus anderen in § 323 BGB genannten Gründen kannst du gegebenenfalls ohne Fristsetzung vom Vertrag zurückterten, ansonsten ist dies mit Fristsetzung möglich, sofern die Frist ohne Erfolg verstreicht.
Ein: Das Getriebe könnte kaputt gehen, ist kein Grund. Da gibt's nur defekt oder i.O.
Doch, auch ein vorgeschädigtes Getriebe kann Mangel sein. Genaueres siehe § 434 BGB.
Bei Übergabe des Autos wurde der TÜV frisch gemacht also am gleichen Tag als das Auto angemeldet wurde und im TÜV Bericht sind keine Mängel aufgewiesen. Wie kann ich denn beweisen, dass die Mängel davor schon dort waren?
Wenn du Verbraucher bist, gilt evtl. die Beweislastumkehr, sodass der Unternehmer beweisen müsste, dass die Mängel nicht bei Verkauf vorlagen.
Mit dem TÜV könnte er das aber evtl. tun. Da müsstest du dich informieren, wie das Fahrzeug den TÜV bestehen konnte, evtl. dort nachfragen oder falls da Ungereohmtheiten auffallen, einen Anwalt einschalten.
Kleinere Mängel = Du hast einen Gebrauchtwagen gekauft.
Das Getriebe könnte in nächster Zeit kaputt gehen ist sicher keine fachliche Aussage. Wer hat das denn behauptet ? Der Freund eines Freundes dessen Bekannter sein Sohn in Fachmann ?
Du hast eine gesetzliche Sachmangelhaftung beim verkaufenden Händler von 12 Monaten. Alles was beim Kauf schon vorhanden war, fällt unter die gesetzliche Gewährleistung. Wenn denn ein vom Händler zu vertretender Schaden in dieser Zeit am Getriebe auftaucht, musst du dem Händler die Nachbesserung anbieten.
Jetzt liegt sicher noch kein Grund für eine Rückgabe vor.
Ich war in einer Werkstatt NACHDEM die Mängel aufgetaucht sind und dort wurde es mir gesagt.
Dein Ansprechpartner ist nicht eine Werkstatt sondern die Werkstatt des verkaufenden Händlers. Der musst du die Mängel vortragen und um Behebung bitten.
Wenn du denen erzählst, da war schon eine Andere dran, kann die ganz schnell sagen, die haben daran etwas kaputt gemacht. Schon ist die Gewährleistung flöten.
Nein, hat er nicht, denn es gilt nach wie vor die gesetzliche Gewährleistung.
Und die auszuschließen ist auch nicht ganz einfach.