Galileo Galilei Kirche?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Er wurde 1992 von Papst Johannes Paul II. rehabilitiert.

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Da ich soeben eine ähnliche Frage beantwortet habe, kopiere ich den Wortlaut hier nochmal rein:

>Galileo folgerte aufgrund seiner Forschungen, dass sich die Sonne um ihre eigene Achse dreht, und dass sich die Erde um die Sonne dreht. Er stützte sich dabei auch auf Beobachtungen, die schon zuvor Kopernikus gemacht hatte.

Das brachte ihn auf Konfrontationskurs mit der kath. Kirche. Denn die lehrte, dass Sonne, Sterne und Planeten um die Erde kreisten. Kardinal Bellarmino ließ ihn 1616 wissen, dass wegen dieser Sache bereits ein Dekret gegen Kopernikus erlassen wurde, und dass auch er sich diesem Erlass fügen solle. Galileo fügte sich und blieb still.

Als 1623 sein Freund, der Papst Urban VIII. an die Macht kam, bat Galileo ihn um Annulierung dieses Dekrets. Der wollte zwar nichts annulieren, ermunterte Galileo jedoch, seine Forschungen zu veröffentlichen, was dieser auch tat. 

Da sich Galileo aber wieder auf Kopernikus stützte, wurde er der Ketzerei angeklagt und unter Androhung der Folter gezwungen, den Lehren des Kopernikus abzuschwören. 

1633 wurde er zu Hausarrest verurteilt und starb 9 Jahre später.

[Anmerkung: Bereits der Grieche Aristarchos von Samos stellte die Hypothese auf, die Sonne sei der Mittelpunkt des Weltalls. Sie setzte sich aber nicht gegen die Theorie des Aristoteles durch. Die Kirche behielt das Weltbild des Aristoteles bei.]

1992 räumte Papst Johannes Paul II. ein, dass die katholische Kirche Galileo zu Unrecht verurteilt hatte.

Galileo zweifelte nicht an der Bibel, sondern an der kath. Lehre, die durch die griechische Philosophie des Aristoteles beeinflusst war. 

Die Bibel ist zwar kein Wissenschafts-Buch. Aber wenn sie wissenschaftliche Aussagen macht, ist sie korrekt.

Wenn die Bibel in diesem speziellen Fall auch keine Aussage macht, kann man daraus nicht schlussfolgern, dass sie nicht korrekt sei.

Sie sagt z. B. bereits 1473 v. u. Z., dass die Bewegung der Gestirne nach Gesetzen erfolgt (Hiob 38:33). Den ersten außerbiblischen Hinweis auf solche Naturgesetze lieferte wahrscheinlich erst Pythagoras um 500 v. u. Z.. Der von Gott inspirierte Hiob war der Wissenschaft also um ca. 1000 Jahre voraus.

[entstanden unter Zuhilfenahme von ZJ-Veröffentlichungen]<

OhNobody  16.11.2019, 22:58

Danke für das Sternchen ...

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11. September 1822: Die katholische Kirche gibt durch die Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition bekannt, dass die Lehre über das heliozentrische Weltbild generell verbreitet werden darf.

https://de.wikipedia.org/wiki/11._September

Dadurch gibt sie praktisch die Tatsache zu.

MrBigApple 
Fragesteller
 07.11.2019, 16:52

Warum schreiben dann alle anderen dass es 1992 war?

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joerosac  07.11.2019, 16:56
@joerosac

1992 wurde Galilei praktisch freigesprochen von seiner großen Sünde gegen die römische Kirche. Was aber nichts mit 1822 zu tun hat.

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Da wird immer ein falsches Bild eines völlig rückständigen Vatikans gemalt.

Zumindest die katholische Kirche hatte schon zur Zeit Galileos eigentlich kein Problem mehr mit dem heliozentrischen Weltbild. Die Bitte des Papstes Urban an Galileo lautete aber, er solle nicht von einer Theorie sprechen, solange er keine besseren Beweise vorlegen könne, sondern von einer Hypothese.
Es ging danach mehr um das unverschämte Auftreten Galileos, der seinen päpstlichen Gönner, daraufhin öffentlich als einen Simpel hinstellte, was sich dieser natürlich nicht gefallen lassen wollte.

nowka20  07.11.2019, 21:10

und sie dreht sich doch, murmelte galilei

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Man mag es kaum glauben, aber dass Papst Urban so mit Galilei (der eigentlich sein Freund war) umgegangen ist, daran haben Martin Luther und seine Jünger einen entscheidenden Anteil.