Fress Aggressionen beim Hund abgewöhnen?

5 Antworten

Ressourcenverhalten ist zu aller Anfang einmal komplett natürliches Verhalten.

Der eine Hund zeigt es gar nicht, der nächste nur in Ansätzen und der nächste wieder so ausgeprägt wie der Deinige.

Tauschgeschäfte wurden hier schon genannt und genau das ist auch das richtige um dem Hund schrittweise beizubringen, das Frauchen/Herrchen IMMER etwas besseres haben als das was der Hund gerade hat.

Mit solchen antiquierten und sinnlosen Methodiken wie bedrohen durch Nein-Geschreie oder gar Rudelführerquaksalberei wirst Du nur erreichen, das der Hund Dir weniger vertraut und sogar in anderen Situationen sich auch bedroht fühlen und knurren kann. Nicht sinnvoll wie ich finde.

Zumal nimmst Du als Hundehalter eine Muttter-/Vaterersatzrolle ein und diesen kann man vertrauen, aber die strafen nicht, zumindest nicht dann wenn sie nicht unter Stress stehen.

Was das ganze noch beschleunigen kann ist ein gut aufgebautes Markerwort, zumindest dann wenn der Hund das Verhalten in der von Dir beschriebenen Intensität zeigt.

Marker aufbauen

Dann dem Hund nen Schweineohr geben und die Distanz testen ab wann er erstarrt, das kommt definitiv vor dem knurren. Bist Du Dir nicht sicher (denn das können minimale Momente sein in denen er erstarrt), dann schau ab wann er knurrt.

Zumeist ist der Kopf noch in Richtung des Schweineohrs gedreht aber die Augen gehen in Deine Richtung, gerade bei solch Verhalten kann man auch oftmals das weisse in den Augen sehen.

Dann denkst Du Dir ein Ausgabesignal aus, bei uns ist es ein "Laß es".

Dieses sagen und ein wenig vom Hund entfernt ein Leckerchen hinwerfen und sobald der Hund von dem Schweineohr ablässt und sich dem Leckerchen zuwendet, ertönt Dein Markerwort.

Das wird so lange trainiert, bis der Hund auf dieser Distanz nicht mehr knurrt.

Danach wird die Distanz verringert.

So arbeitest Du Dich schrittweise an ihn ran.

Erst wenn Du neben ihm stehen kannst und er da nicht mehr knurrt, kommt die Hand ins Spiel.

Dort bitte auch sehr vorsichtig sein, die Hand in Richtung des Schweineohrs bewegen, das Ausgabesignal sagen und ein Leckerchen mit der anderen Hand hinwerfen und sofort wenn er ablässt vom Schweineohr und sich dem Lecker zuwendet, ertönt wieder das Markerwort.

Hier sollte nun besonders behutsam vorgegangen werden. Zwar ist es oftmals so, das der Hund wenn Du bis hierhin alles beachtet und richtig gemacht hast, schon von sich aus nicht mehr knurrt, aber trotzdem sollte man vorsichtig vorgehen, denn das ist nicht immer so. Da wir hier Deinen Hund nicht sehen, können wir auch nicht beurteilen ob er es dann schon so abgeben würde und deshalb per Ferndiagnose lieber vorsichtig sein.

Hier würde ich nun diesen Schritt mit der Hand mit einer doppelten Verstärkung verbinden.

D.h. Du sagst das Ausgabesignal, der Hund lässt vom Schweineohr ab und wendet sich dem Leckerchen zu, es ertönt das Markerwort und er bekommt direkt noch eine Party. Party heißt bei uns:"DAS, GENAU DAS hast Du gaaanz toll gemacht!".

Dazu schmeisse ich dann ne Runde extra Leckerchen.

Das nun der Hund nicht innerhalb von 7-14 Tagen zur rollenden Kugel wird, wird das vom Futter abgezogen.

Jede Trainingseinheit immer mit einer Party beenden, verhilft dazu das der Hund gerne mit macht. Denn er behält das Training in positiver Erinnerung.

Trainingseinheiten würde ich über den Tag verteilt 3-5 x machen und je Trainingseinheit ca. 3-5 Wiederholungen.

Nie zu lange trainieren, sonst geht da die Konzentration verloren und es gibt Rückschritte. Auch hier kennen wir Dich und Deinen Hund nicht und wissen somit auch nicht, wie lange sich der Hund konzentrieren kann. Somit lieber ein wenig kürzer als zu viel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Futteraggression ist immer ein erlerntes Verhalten. Dem Hund wir irgendwann mal Futter weggenommen worden sein und damit das nicht wieder passiert, hat er angefangen, es zu verteidigen.

Dieses Problem lässt sich jedoch beheben. Du kannst damit anfangen aus einer Entfernung, bei welcher er noch ruhig bleiben kann, ihm etwas Besseres an Futter hinzuwerfen (nur kleine Stücke, Wurst oder Käse eignen sich z.B. gut, die kann man sehr klein schneiden). Mehr passiert erstmal nicht. Dann fängst du an, die Distanz ganz behutsam zu verringern. Dein Hund muss immer ruhig bleiben können. Verteidigt er, warst du zu schnell und solltest die Distanz wieder vergrößern.

Wenn du irgendwann direkt neben ihm stehen kannst, während du ihm die Leckerchen hinwirfst, kannst du versuchen, dich auch mal danebenzusetzen und ihm das Futter direkt aus der Hand anzubieten.

Klappt das gut, legst du ihm die Leckerchen direkt in den Napf. Geht auch das, kannst du den Napf auch mal berühren, während du was Leckeres reintust (nicht reingreifen!).

Bei Kauknochen oder ähnlichem ist der Ablauf gleich, bis auf den Schritt mit dem Napf natürlich. Stattdessen berührst du dann halt den Knochen, während er von dir etwas Besseres bekommt.

Dadurch lernt der Hund, dass deine Anwesenheit beim Fressen etwas Gutes für ihn ist.

Ganz am Schluss kannst du dann auch direkte Tauschangebote bieten, nimm den Knochen am Anfang aber nur ganz kurz weg und verlängere die Zeit langsam. Das kannst du dann auch mit einem Kommando verbinden (z.B. "Aus"), welches du immer dann sagst, wenn er den Knochen fallen lässt.

Das kann hilfreich sein, wenn er draußen mal was findet, was er nicht fressen soll. Er muss für das Befolgen dieses Signals aber immer hinreichend von dir belohnt werden, sonst verwässert es sich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selbst Hundebesitzer und ehrenamtlicher Verhaltensberater

Warum willst du einem Hund auch seine Beute abnehmen? Der Hund handelt aus Instinkt, diesen kann man ihm nicht abgewöhnen. Man nimmt dem Hund nicht einfach so seine Beute/Futter weg. Das ist als wenn du einem Kind einen Lolli gibt, es zwei drei mal dran schleckt und du ihm dann wieder den Lolli wegnimmst. Macht wenig Sinn, und das Kind wird es nicht verstehen.

Höre bitte nicht auf die Antworten die meinen du musst der "Boss" sein, das sind völlig veraltete und widerlegte Konzepte.

Den einzigen Ansatz den du Probieren kannst ist tauschgeschäfte zu machen. Quasi das Ohr gegen was noch besseres eintauschen.

Kittennn 
Fragesteller
 06.06.2020, 20:32

ich nehm es ihm nicht weg, aber er greift mich an sobald ich nur ansatzweise in die Nähe komme, wegnehmen will ich es ihm keinesfalls ich habs ihm immerhin auch gegeben also wozu wieder wegnehmen?

Hm das mit dem 'Tauschgeschäft' werd ich mal probieren, danke.

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NoLies  06.06.2020, 20:52
@Kittennn

Manche Hunde eskalieren eben diesen Instinkt. Was du zusätzlich machen kannst, ist aus der Hand füttern = Hund verbindet Hand mit etwas positivem. Und eben die Tauschgeschäfte.

Aber ihm sein Essen wegnehmen solltest du nicht (gut, wenn du es sowieso nicht machst), denn dann verbindet er das natürlich mit etwas negativem.

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Revic  06.06.2020, 20:40

Es ist wichtig, seinem Hund etwas abnehmen zu können und natürlich kann (und sollte) man ihm eine Futteraggression abgewöhnen. Stell dir mal vor, der Hund sammelt draußen einen Giftköder auf und der Besitzer kann es ihm nicht abnehmen. Ganz gefährlich.

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NoLies  06.06.2020, 20:50
@Revic

Hast du meine Antwort gelesen? Anscheinend ja nicht.

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Revic  06.06.2020, 21:08
@NoLies

Hab ich, deshalb ja mein Kommentar dazu.

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NoLies  06.06.2020, 21:10
@Revic

Dann lies sie nochmals. Vorallem den letzten Satz.

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Revic  06.06.2020, 21:29
@NoLies

Der Lösungsansatz ist richtig, dagegen sage ich nichts. Es geht mir um die Aussage, dass man eine Futteraggression nicht abgewöhnen kann und das man dem Hund prinzipiell auch nichts abnehmen sollte.

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LilyInstaGirl1  07.06.2020, 00:27

Was ist denn das für eine lächerliche Antwort.

futterneid geht gar nicht! Und das damit zu überspielen „nimm dem Hund einfach nicht das Futter weg“ ist echt schwach. Es geht nicht darum dem Hund das Futter wegnehmen zu wollen sondern dass es möglich ist das zu machen. Das gehört auch zum Vertrauen zwischen Hund und Halter dazu. Der Hund muss dem Mensch vertrauen dass er weiß was er da macht und dass er keinen Schaden davon nimmt dass der Mensch sein Futter kontrolliert. Außerdem kann immer eine Situation kommen in dem man dem Hund Futter wegnehmen muss, z.b. Wenn er draußen etwas anfängt zu fressen was ein giftköder sein kann. Und Vorallem ist die Erziehung schonmal komplett falsch gelaufen wenn man seinem Hund nichtmal nahe kommen kann wenn er was zu Fressen hat. Der Hund hat nichts vorm Menschen zu verteidigen. So entstehen ganz falsche Verhältnisse. Natürlich ist das normales hundeverhalten aber das hat bei einem funktionierendem Zusammenleben zwischen Hund und Mensch nix zu suchen. Und es ist wichtig dieses Verhalten eben durch Tauschgeschäfte abzugewöhnen.

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Also in erster Linie ist es Instinkt du solltest ihm bis auf weiteres keine Leckerlis mehr geben nur normales Futter denn das verteitigt er ja wohl nicht.

Such dir eine Hundeschule in deiner Nähe. Übers Internet ist es schwierig Ratschläge zu erteilen, weil es unterschiedliche Aggressions- und Trainingsformen gibt