Freitagsgebet zu Hause beten wegen Angst vor Infektion?
Ist das eine Entschuldigung, dass man den Freitagsgebet zu Hause beten, weil man Angst vor einer Corona-Infektion in einer Moschee hat und damit die Eltern ansteckt? Die Eltern sind vorerkrankt und können die Infektion nicht aushalten
6 Antworten
Nein. Solange du selbst nicht erkrankt und somit entschuldigt bist, ist das Freitagsgebet in der Moschee verpflichtend.
Barakllahu Feek.
Ja. Das Freitagsgebet wäre hingegen keine Entschuldigung dafür, deine Eltern in Gefahr zu bringen.
Wäre sinnvoll... Ja...
Also das Freitagsgebet kann nicht zuhause gebetet werden, wenn überhaupt betest du zuhause das Dhuhr Gebet!
Die Moscheeorganisation haben das Thema bereits mit der Regierung ausgewertet und sind, nach der anfänglichen Schließung der Moscheen, zum Entschluss gekommen, dass die Moscheen unter strengen Hygiene Auflagen wieder geöffnet werden können.
Das Freitagsgebet ist verpflichtend und solange du selbst gesund bist, finde ich es schwierig, zu sagen, du kannst es weglassen.
Ich vermute mal, du gehst auch für andere Sachen, beispielsweise zum Einkaufen, aus dem Haus, also kannst du auch zum Freitagsgebet, mit Abstand und Maske.
Und um deine Eltern zu schützen, solltest du alle Angelegenheiten außer Haus für sie erledigen, sodass sie keiner Gefahr ausgesetzt werden.
An anderen Orten, sei es Arbeit, Schule, ÖPNV oder Einkaufen etc kommst du vermutlich auch nicht an Kontakt mit anderen Menschen herum, wenn du deine Eltern also schützen möchtest, solltest du Abstand zu deinen Eltern halten und dann bleibt auch kein Grund mehr, nicht zum Freitagsgebet zu gehen.
Was wenn es die Eltern mit nicht erlauben? Bin vorerst 15 Jahre alt
Sprich mit deinem Imam. Erkläre, warum du in der jetzigen Situation Angst hast. Ich nehme an, deine Eltern sind auch Muslime. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Imam erklärt, dass das Leben oder die Gesundheit deiner Eltern weniger wichtig sind als deine Anwesenheit in der Moschee am Freitag.
Wie gut/ sinnvoll/ gültig ist denn ein unter Stress und Sorge oder gar Angst gebetetes Gebet? Und wie sinnvoll ist es, dies mit der Möglichkeit, zwei weitere Muslime anzustecken, die vermutlich auch zu Hause bleiben werden (müssen) aus Infektionsschutz?
Wenn man mal ganz extrem ist: Ein Gebet ist "Luxus". Müsstest du dich nach langer Durststrecke zwischen einem Gebet und dem lebensrettenden Schluck Wasser entscheiden, würdest du das Wasser nehmen. Jetzt musst du dich zwischen einem Gebet mit Infektionsrisiko und einem ohne Infektionsrisiko (wenn du im gleichen Haushalt betest, in dem du sonst immer bist) entscheiden.
Es werden im Islam meines Wissens Ausnahmen für Kranke gemacht. Was man damals nicht wissen konnte: Wir befinden uns in einer Situation des Krankheitsrisikos. Könnte man das Krankheitrisiko, die Ansteckungsgefahr nicht in die Nähe einer Krankheit rücken und damit eine Ausnahme begründen?
Das würde ich den zuständigen Imam mal fragen!
Und nein, ich würde das Argument "Allah hat eventuell vorgesehen, dass du deine Eltern ansteckst" in dieser Pandemie nicht gelten lassen! Das wäre ein grausames und menschenfeindliches Argument, gerade im Hinblick auf mögliche schwere Verläufe im Alter!
Wenn die Eltern mir das nicht erlauben?