Frauenarzt abtreiben?

7 Antworten

Es wurden bereits sehr gute Antworten gegeben, die im Abhängigkeit vom Alter und der eingeschätzten Reife die Einbeziehung der Eltern regeln.

Hast du gut überlegt, ob du deine Eltern wirklich nicht miteinbeziehen möchtest? Ich wundere mich immer wieder, wie es dazu kommen kann, dass hier zwischen Eltern und Kindern bei so wichtigen Fragen das gegenseitige Vertrauen fehlt. Auf Anhieb denke ich, dass die Eltern es unfassbar verzockt haben müssen, wenn der erste Gedanke der Tochter nicht ist, dass sie die sicherste und hilfreichste Anlaufstelle für solche gesundheitlichen Fragen sind. Eine Abtreibung kann mit sehr ernsten Überlegungen und Gefühlen verbunden sein und dann wäre eine uneingeschränkte und massive Rückenstärkung durch die Familie sehr wichtig.

Gibt es wirklich keinen Weg, das gemeinsam mit den Eltern zu lösen? Falls nicht, tut mir das sehr leid für dich. Fremde Leute aus dem Internet sind bereit, dir hilfreiche Tipps zu geben, aber vor der Reaktion deiner Eltern fürchtest du dich. Puh, das stelle ich mir schwer vor.

Alles Gute und hoffentlich klappt das Gespräch mit deinem Frauenarzt so, wie es dir gut tut.

Für die Wirksamkeit der Einwilligung zu einer Behandlung kommt es nicht auf die Geschäftsfähigkeit an, also auf die Fähigkeit, Verträge selbstständig abschließen zu können, sondern – so der Bundesgerichtshof (BGH) – darauf, dass der Minderjährige „nach seiner geistigen und sittlichen Reife die Bedeutung und Tragweite des Eingriffs und seiner Gestattung zu ermessen vermag“.

Der Minderjährige muss also eine eigenständige Nutzen-Risiko-Abwägung vornehmen können. Der Beginn der Einwilligungsfähigkeit ist an kein Mindestalter gebunden.

Die nötige geistige Reife wird im Allgemeinen ab 16 J. vorausgesetzt.

Wenn ein Mädchen zwischen 14 und 16 Jahren alt ist, wird der Arzt vielleicht die Zustimmung der Eltern oder zumindest von einem Elternteil für den Schwangerschaftsabbruch einholen wollen.

Nach herrschender Meinung ist aber davon auszugehen, dass Minderjährige unter 14 Jahren nur in Ausnahmefällen bereits einwilligungsfähig sind.

In einer Schwangerschaftkonfliktsituation ist in jedem Alter keine Option leicht und jede Entscheidung schwer zu treffen. Da wäre es gut, auch deine Eltern mit ins Boot zu holen. Vielleicht findest du dabei Unterstützung in deiner Familie - z.B. eine Tante, Oma oder Freundin deiner Mutter, mit der du dich gut verstehst.

Viele junge Frauen haben Angst davor, ihrer Mutter oder ihren Eltern zu erzählen, dass sie schwanger sind. Die meisten, die sich ihrer Mutter oder ihrem Vater anvertrauen, erfahren Unterstützung – oft viel mehr, als sie zunächst gedacht haben. Meist ist die Reaktion gar nicht so "schrecklich" wie befürchtet.

Auch Eltern waren mal jung und naiv und vielleicht sogar ein bisschen leichtsinnig. Nach dem ersten Schock (sicherlich haben sie sich etwas anderes für ihre Tochter gewünscht) wollen sie bestimmt nur dir helfen, dich schützen und unterstützen - egal, wie du dich entscheidest.

Am besten vereinbarst du einen Termin bei einer anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle, z.B. bei der

https://www.profamilia.de/fuer-jugendliche/rechte-und-sexualitaet/schwangerschaftsabbruch.html

Dort erhälst du nützlichen, individuellen und unparteiischen Rat und Hilfe bei der Entscheidung, wie es denn nun weiter gehen soll. Du benötigst den Beratungsschein für einen etwaigen Abbruch.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist das Gespräch ergebnisoffen zu führen. Natürlich dient die Beratung dem Schutz des ungeborenen Lebens, der jedoch nur mit und nicht gegen den Willen der Schwangeren möglich ist.

In der Beratung kann auch der potentielle Kindsvater oder eine andere Vertrauensperson anwesend sein, wenn du das möchtest.

Die Beratung umfasst die Konfliktklärung hinsichtlich der emotionalen, seelischen, partnerschaftlichen und lebensplanerischen Aspekten von Elternschaft bzw. eines Schwangerschaftsabbruchs.

Sie gibt Informationen über staatliche und andere Sozialleistungen und Unterstützungen – Elterngeld, Kindergeld, Unterhalt, Wohngeld, existenzielle Leistungen.

Du erhälst dort (wenn du das möchtest) eine medizinische Aufklärung hinsichtlich eines operativen oder medikamentösen Eingriffs, eine Erläuterung der Rechtsgrundlage und bekommst die Kosten und Finanzierung eines Schwangerschaftsabbruchs erklärt.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Hallo

Wie alt bist Du denn?

Bis 14. Jahre benötigst Du die Einwilligung der Eltern. Möglich wäre jedoch auch eine Genehmigung via Jugendamt.

Zwischen 14-16 Jahren entscheidet der Arzt über die Reife und Einsichtsfähigkeit. Ist diese gegeben, was meistens der Fall ist, kannst Du ohne Einwilligung der Eltern abtreiben.

Ab 16 Jahren kannst Du selbst entscheiden.

Für eine Abtreibung benötigst Du ein Beratungsgespräch z. B. bei Pro Familia. Danach muss eine Bedenkfrist von 3 Tagen eingehalten werden.

Wünsche alles Gute.

Freundlichen Gruss

tm

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo, du hast vermutlich große Sorge wegen einer Schwangerschaft, wolltest auch schnelle Antworten...Das kann ich gut verstehen, denn ich habe nach deinem Alter geschaut und stell mir grad vor, wie schwer die Situation vermutlich für dich ist. Jedenfalls find ichs mutig, dass du hier nachfragst. Und die Antworten, haben sie dir weitergeholfen?

Ist es denn überhaupt schon sicher, dass du schwanger bist? Warst du bei einem Frauenarzt gewesen? Oder hast du einen positiven Test gemacht? Mit deinen Eltern möchtest du nicht darüber sprechen, doch gut wäre es schon, wenn du jemand Erwachsenes hättest, mit dem du über all das sprechen kannst.

Kannst auch gerne wieder schreiben, auch privat, wen du magst.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Interesse