Fragen zur Hufbearbeitung?

pony  19.01.2023, 13:14

wird die hufbearbeitung von der besitzerin vorgenommen oder von wem?

11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 13:22

Teilweise macht sie es selber, Teilweise die Hufbearbeiterin. Immer im Wechsel.

Das mit dem Blut kam aber schon bei beiden vor.

Fühliger ist er nach Bearbeitung durch die Besi.

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ein Pferd sollte niemals nach einer Bearbeitung schlechter laufen als vorher - und auch bluten ist nicht normal! Manchmal verschätzt man sich, gerade am Strahl, besonders bei stark eingerollten Trachten und einem eingequetschten Strahl kommt schneller Blut als man denkt. Aber: Das sollte selbstverständlich NICHT die Regel sein.

Er hat etwas eingerollte Trachten (vorne) und hier wurde mir von der Besitzerin erklärt, dass auf Grund dessen momentan nicht auf „Komfort“ ausgeschnitten werden kann, weshalb die Umstellung nach der Bearbeitung immer unangenehm für ihn ist.

Das ist Blödsinn. Jede Hufbearbeitung soll mehr Komfort für den Huf bringen, eine Bearbeitung darf niemals unangenehm werden fürs das Pferd.

Der Huf selbst benötigt ca. 1 Jahr, um komplett nachzuwachsen. Stark untergeschobene Trachten und eingerollte Trachten brauchen auch schonmal länger, bis alles vernünftig steiler nachwächst.

Schade, dass die Besitzerin denkt, dass das so normal sei.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Huforthopädin DIFHO
Dahika  19.01.2023, 12:49

Schade, dass die Besitzerin denkt, dass das so normal sei.

Nun, das erzählt ihr vermutlich ihr (schlechter) Schmied.

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Punkgirl512  19.01.2023, 12:50
@Dahika

Ich vermute da leider eine andere Bearbeitungsrichtung dazu, wo Blut durchaus wohl normal ist.

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pony  19.01.2023, 13:15
@Dahika

ich hab mal nachgefragt, von wem da bearbeitet wird.

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11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 13:25
@Dahika

Jein, die Besitzerin hat an mehrere Lehrgängen teilgenommen (Hufbearbeitung wird abwechselnd von ihr und der Hufbearbeiterin gemacht) aber ja das wird ihr die Hufbearbeiterin am Anfang bestimmt auch mal so gesagt haben

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Punkgirl512  19.01.2023, 15:36
@11November11

Aber weißt du denn, in welche Richtung der Bearbeitung? Also welches System da verfolgt wird? Hufheilpraktiker? Dr. Strasser?

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11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 16:34
@Punkgirl512

Also ich habe jetzt mal geschaut, auf der Webseite von der Hufbearbeiterin steht sie ist ausgebildet nach E.I.P.P das müssten dann auch die Lehrgänge von der Besitzerin gewesen sein

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Punkgirl512  19.01.2023, 16:47
@11November11

Da wurde mir mal gesagt, das sei nicht Strasser. Hm - ich zweifle da immer noch etwas :D

E.I.P.P. Europäisches Institut für Pferdephysiologie GmbH (equine-institut.com)

Bei unserer Arbeit steht die Gesundung bzw. Gesunderhaltung der Pferde stets an oberster Stelle, also auch vor der jederzeit verfügbaren Diensttauglichkeit eines Pferdes.

Schade, dass gegen deren eigenen Leitlinien dabei verstoßen wird.

E.I.P.P. Europäisches Institut für Pferdephysiologie GmbH (equine-institut.com)

Es wird nur das Notwendige in der Hufpflege gemacht, um einen gesunden Huf zu erhalten oder gesund werden zu lassen.

Auch hieran lässt einen Zweifeln.

Der Begründer der EIPP: +++ Huftherapie / Losheim in der Nordeifel - Spezialisierung auf Hufrollenerkrankungen u. andere Hufkrankheiten +++ (hufklinik-eifel.de)

Interessanterweise wird nirgendwo geschrieben, wo er seine Ausbildung gemacht hat. Allerdings wird der Begriff Hufheilpraktiker genannt - der wiederum ist auf Strasser zurückzuführen. Dr. med. vet. Hiltrud Strasser (hufgesundheit-strasser.com)

Und auch die "goldenen Regeln" findet man bei ihr... 10 „goldene Regeln“ der Strasser-Hufpflege | Dr. med. vet. Hiltrud Strasser (hufgesundheit-strasser.com)

Ob nun EIPP letztendlich aus Strasser entspringt, ist noch fraglich.

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11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 17:32
@Punkgirl512

Ja ich hab jetzt beim schnell drüber lesen auch nichts näheres dazu gefunden auf welchen Methoden die EIPP aufgebaut ist, ist ja was recht neues. Vielleicht kann ich das mal in nem Gespräch rausfinden ob die sich bei den Schulungen auch auf Strasser beziehen.

Aber vielen Dank für deine Bemühungen

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StRiW  19.01.2023, 18:14
@Punkgirl512

Strasser, wird nicht von allen Veterinärämtern anerkannt! Es gibt wohl Bezirke wo man Schülern dieser Bearbeitungsform, die Bearbeitung von Hufen untersagt.

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11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 13:31

Danke für die fachlich fundierte Antwort :)

Damit bestätigt sich mein Verdacht das bei der Hufbearbeitung was schief läuft. Ändern werde ich daran wahrscheinlich leider nichts können, da die Besitzerin sehr von der Bearbeitung überzeugt ist.

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Baroque  19.01.2023, 13:42
@11November11

Die Ausbildungsrichtung/Schule der Hufbeabeiter hast nicht zufällig mal mitbekommen. Darauf wollen Punkgirl512 und pony hinaus und ich hatte auch gleich so einen Gedanken durch den Kopf zucken.

Natürlich muss man auch mal eine Tasche o. ä. auf machen, die außer diversen Sekreten auch Blut enthalten kann, das dann kommt. Aber das ist eher der Pannenfall, der nur ganz, ganz selten vorkommt bei guten Hufbearbeitern. Bei einem Pferd, das ordentlich auf den Beinen steht, nie, bei einem, das, wenn es aus anderem Grund körperlich abbaut, sofort in eine extreme natürliche Schiefe zurück fällt, schonmal bei Verletzungen. Oder auch, wenn sie eine extreme Schonhaltung z. B. wegen Beckenbruchs annehmen. Aber definitiv nie beim normalen gesunden Pferd, das in der normalen Hufbearbeitung ist, also schon länger beim selben Bearbeiter, der Zeit hatte (siehe Durchwachsen-Angabe von Punkgirl512, die im übrigen Profi ist), alles zu korrigieren, was vorher schief gelaufen ist.

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Baroque  19.01.2023, 13:54
@11November11

Ach und noch eine Frage: was stelle ich mir unter "vorne" eingerollten Trachten vor?

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Punkgirl512  19.01.2023, 13:55
@11November11

Weißt du, welche Lehre dahinter hängt? Mir fällt auf Anhieb nur Strasser ein, die sowas lehrt. Alle anderen Schulen betonen immer wieder eine Verbesserung fürs Pferd - und damit keine Fühligkeit nach der Bearbeitung.

Ich hab ein Pferd versehentlich 2 oder 3x blutig geschnitten. Joa, der hat aber so einen Trachtenzwang, dass der Strahl richtig gequetscht ist. Kommt vor - sollte natürlich nicht, aber passiert. Passiert mir das regelmäßig, ist das nicht mehr normal.

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11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 17:29
@Baroque

Die Ausbildung ist nach E.I.P.P (siehe meine Antwort an Punkgirl512) damit meinte ich das er an den Vordehufen eingerollte Trachten hat.

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Baroque  19.01.2023, 19:41
@11November11

Oh, die Überlegungen von Punkgirl512 sind da absolut nachvollziehbar. Für mich als "weitergebildeter Laie" interessant, wie man eine Website über eine Huf"schule" betreiben kann, ohne einen einzigen vom Gründer oder anderen Angehörigen der Schule bearbeiteten Huf zu zeigen, wie man mit vielen blumigen Worten um einen Inhalt herum schreiben kann, ohne ihn jemals wirklich zu thematisieren und wie man alle Bearbeitungsfehler und daraus hervorgehende Problematiken stur als "Krankheit" bezeichnet, wie etwas, was man sich per Infektion oder genetischer Disposition einfängt, dabei hat nur jemand Schrott produziert. Und dann sind sie noch die Götter, die Arthrose heilen können, was in der Human- und Veterinärmedizin sonst niemand kann. Ja, manche sprechen bei Erreichn von Beschwerdefreiheit von "Heilung", jedoch sollte das nicht dem Ausbilder für Fachleute passieren, der Herr Gehrmann sein möchte. Der sollte bestenfalls besserwissend schmunzeln, wenn es dem Laien passiert, es so zu nennen.

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Einmal Huferneuerung dauert ca. 1 Jahr

Normal ist es nicht, dass das Tier blutet und sollte auch nicht so sein!

Jede Hufbearbeitung sollte dem Tier Erleichterung verschaffen und das Gangbild verbessern, bzw. wieder alles "ins Lot" bringen.

Fühlig laufen sollte ein Pferd niemals nach der Hufbearbeitung!!

Ein Jahr dauert es, bis sich das Horn komplett erneuert hat.

Dass es mal blutet ist nicht ungewöhnlich, immer sollte es jedoch nicht sein.

Was soll denn "Komfort" sein? Trachten schieben unter, wenn der Huf nicht richtig bearbeitet wird. Die gesamte Stellung im Hufmechanismus ist dann zu flach.

Eine gesunde Trachte verläuft parallel zur Zehe.

Grundsätzlich kann bei einer Hufbearbeitung auch Blut fliesen, ist nicht besonderes, jedoch nicht die Regel.

Je nach Abstand und Hufbild vor der Bearbeitung, kann durchaus auch ein Pferd ein "paar" Tage etwas "fühlig" laufen. Bei einer Umstellung, kann man das ähnlich ansehen, wie neue orthopädische Einlagen.

Je nach Schadensbild am Huf, kann eine Bearbeitung auch mal 12 bis 18 Monate in Anspruch nehmen. Es ist jedoch keine absolute Ausnahme, das Korrekturen auch ,mal deutlich über 24 Monate gehen.

den Hufbearbeiter sollte man abschießen. mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Ich habe eine Huforthopädin, die alle vier Wochen kommt. Die schneidet nicht rum wie eine Irre, sondern das ist Milimeterarbeit mit der Feile, was sie macht. Darum braucht sie allerdings für die vier Hufe auch wesentlich länger als die Schmiede, die "hauruck, zack , zack" für alle vier Hufe weniger Zeit brauchen als sie für einen Huf.

Und sehr oft reite ich unmittelbar nach der Hufbehandlung aus. Sie läuft kein bißchen fühlig. Weder davor noch danach.

Leider steht mein Pferd jetzt im Sauerland, wo mir natürlich die gesamte Infrastruktur fehlt. Ich muss mir dringend eine/n neue Bearbeiter DIFHO suchen.

11November11 
Fragesteller
 19.01.2023, 13:28

Ja ist für mich als Reitbeteiligung natürlich schwierig da was zu machen. Zumal die Besitzerin sehr überzeugt von der Bearbeitung ist, da sie zu der Methode auch Fortbildung etc. gemacht hat

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Dahika  19.01.2023, 15:32
@11November11

Oh Gott, ich vermute die Strassermethode. Die schneiden gerne, bis Blut kommt. Ich dachte, die Strassermethode sei längst auf dem Müllhaufen gelandet,
Na dann, als RB kannst du wirklich nichts machen, außer dir vielleicht eine neue RB zu suchen, da du diese Hufmisshandlung mit deinem Gewissen nicht vereinbaren kannst. Strasser,,, das ist auch so eine Sekte, wie die Oliven....(Frau Sonntag und ihr Exstierkämpfer)

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Baroque  19.01.2023, 21:25
@11November11

Ja, da muss sie ihre Fehler selbst machen und die Konsequenzen daraus auch selbst tragen.

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