Huffett mit oder ohne Vaseline?
Hallo zusammen,
mein Pony hat jetzt schon seit längerer Zeit einen beachtlichen Riss im Huf, da aufgrund der extremen Trockenheit ihre Hufe sehr hart geworden sind. Ausschneiden war bis jetzt wenig erfolgreich und wir können nicht weiter kürzen, da sie sonst lahm gehen würde.
Jetzt hat mir meine Trainierin empfohlen es doch mal mit Huffett zu probieren, dass ich nach dem Wässern der Hufe einfach auftragen soll. Zuhause habe ich noch zwei verschiedene Arten von Huffett; ein recht neues von Leovet ohne Vaseline und ein etwa Älteres von Loesdau mit Vaseline.
Nun stellt sich mir die Frage, was für den Huf effektiver/besser ist: Das Huffett mit Vaseline oder das ohne?
Habe selber keine Ahnung von Fetten und lasse da auch normalerweise die Finger von, wende das auch nur nach dem Hufe nass machen an, um die Feuchtigkeit im Huf zu erhalten.
6 Antworten
Dein Pony hat nicht aufgrund der Trockenheit einen Riss im Huf, sondern weil Dein Hufbearbeiter ganz offenbar nicht aufgepasst hat, wie das Pony den Huf benutzt. Trockenheit macht definitiv keine Risse in Hufe! Lediglich Hebelkräfte können das und die abzustellen ist Aufgabe der Bearbeitung. Huffett, egal, welches, Huföl oder was es sonst noch so gibt, macht es schlimmer! Hufe braucht man nicht nass machen, im Gegenteil, eine von deren wahnsinnig tollen Funktionen ist es, dass sie hart werden, wenn die Böden hart werden und weich werden, wenn die Böden weich werden. Der einzige Grund, einen Huf nass zu machen, ist wenn der Bearbeiter kommt, dass der die Möglichkeit hat, sauber zu arbeiten, denn der kleinste Schnipsel kann über die Lastverhältnisse entscheiden und dementsprechend fein muss derjenige arbeiten können. Sind die Hufe hart, kann er das nicht.
Daher such Dir einen guten Huforthopäden und wer immer das bisher gemacht hat, sollte nicht mehr an den Hufen verdienen, wenn er sowas anrichtet ... das dumme ist, dass man auch solchen immer Geld bezahlt, bevor man es besser weiß und die meisten Pferdebesitzer müssen es schmerzhaft lernen, indem es eben erst mal zum Problem kommt, das dann wieder abgestellt werden muss.
Auf www.difho.de findest Adressen von welchen, die es können.
Oh je. Das war, als ich auf Stallsuche war, ein Ausschlusskriterium, wenn die mir die Dienstleister vorschreiben wollten - und jetzt weiß ich auch wieder warum. Aber natürlich hat man viele Kriterien für oder gegen einen Stall.
Möglicherweise wäre eine Möglichkeit zu überzeugen, wenn Du von einem HO eine ausgearbeitete Bewertung bekommen könntest, wo eben sauber argumentiert ist, was warum an der Arbeit des Schmieds nicht passt und das Deinem Stallbesitzer zeigen kannst, dass das nicht als "Hirngespinst" von Dir gewertet wird, wenn Du wechseln möchtest, sondern dass es einfach aus den gegebenen Umständen nötig ist.
Ich glaub, wenn alle Kriterien für einen Stall sprechen würden, nur der Hufbearbeiter nicht und es eben an Stall sonst keine Alternative gäbe oder ich meinem Pferd den Herdenwechsel nicht zumuten wollen würde ... ich würde es verladen und zur Hufbearbeitung fahren, auch wenn das natürlich nach Kindergarten klingt. Und in Deinem Fall: Wie verhinderst, dass sie Dein Pony doch wieder dem Schmied hinstellen und der dem HO ins Handwerk pfuscht?
Es wäre nicht das Problem jemand anderen ans Pony zu bekommen, man müsste halt nur jemanden finden und das abklären.
Der Hof hat irgendwie nur 20 Pferde, davon nur zwei Einstaller. Da irgendwelche Extrawünsche zu äußern ist recht einfach, sie kriegt ja auch so schon Zusatzfutter und steht in der Herde, die ihr am besten passt. Auch als das mit dem Huf anfing, wurde ich sehr unterstützt (Hufschmied wurde öfter gerufen, Stallbesitzer waren sogar dabei, weil ich zu der Zeit verhindert war, Verband wurde wegen der Entzündung regelmäßig gewechselt, etc.), nur eben auf Huforthopäde bin ich erst dank dir gekommen.
Werde mal mit den Stallbesitzern reden, kann ja kaum ein Zufall sein, dass sie früher gar keine Hufprobleme hatte und seitdem sie dort ist immer wieder Makel auffallen. Hatte aufgrund der guten Behandlungen unseres Huforthopäden früher auch keine Bedenken, dass der Huf irgendwie kaputtgehen könnte - bin früher fast alles ohne Probleme getrabt, jetzt reißen die Hufe schon beim untätigen Stehen auf der Koppel (Pony ist in Rente)
Platzverbot am Hof. Na und? Dann geht man eben 50 m vom Hof weg und lässt die Hufe da machen. Ok, bei Regenwetter ist es doof, geb ich zu.
@Dahika Wir haben mittlerweile auch den Stall gewechselt, allerdings würde ich mir sowieso einen anderen Huforthpäden als diesen suchen, da dieser echt krass unhöflich war. Das mit dem vom Hof weggehen, haben wir damals tatsächlich gemacht, doch nach dem Stallwechsel ist meine Beistellerin, für deren Pferd immer der Huforthopäde da war und meine dann mit gemacht hat, woanders hin gegangen und ich bin an einen Stall, wo Hufschmied im Stall mit drin war.
richtig. Meine Hufbearbeiterin ist von Difho. Leider droht sie jetzt damit, mit ihrem Mann an die Nordsee zu ziehen. Momentan aber wohl nur als Wunsch.
Gut, dass die laufend neue ausbilden. Bei uns im Süden waren sie immer sehr dünn besetzt, aber seit Jürgen da die Zweigstelle hat, gibt's auch immer mehr ... und es müsst schon unglücklich laufen, wenn man den einen erwischt, der grad so noch bestanden hat. Die kennen sich auch untereinander, sollte sie also wirklich gehen, dann lass Dir jemanden von ihr empfehlen oder am besten gleich vermitteln.
vaseline ist erdöl.
erdöl gehört nicht ans pferd.
vaseline wird benutzt, um das fett zu "strecken" - damit die gewinnspanne grösser wird.
allerdings führt das fetten der hufe zum "labelloeffekt".
über sinn und unsinn und die zusammenhänge mit rissen im huf hat baroque sich ja schon kompetent und ausführlich geäussert. dem schliesse ich mich absolut an.
die frage des wässerns der hufe liesse sich mit einem detaillierten foto des hufes annähernd beantworten. es ist typabhängig. es gibt pferde, bei denen man überhaupt nicht wässern darf und es gibt welche, bei denen es hin und wieder sinn machen kann und es gibt welche, bei denen es unabdingbar ist. die, die man im sommer wässern sollte, sind alle sumpfpferderassen und häufig isländer.
bei pferden mit starkem edelbluteinschlag sollte man es bleiben lassen - und wenn wir schon dabei sind - auch maultieren und eseln sollte man die hufe unter keinen umständen wässern.
bei pferden, die aufgrund ihres alters schwierigkeiten mit trockenen hufen haben, streicht man danach die hufsohle ganz dünn mit lebertran ein.
apropos lebertran... wenn du wirklich unbedingt was fetten willst, kauf ein fläschchen davon in der apotheke und massiere jeden tag 3 tropfen davon an jedem kronsaum (nicht auf den huf!) ein. die vitamine aus dem tran wirken unterstützend beim gesunden nachwachsen des hufs - und ausserdem werden deine hände davon hübsch weich. ;))
also noch mal: pferd und vaseline passt nicht zusammen.
Statt Lebertran massieren wir bei Bedarf
Lorbeeröl in den kronsaum ein.
Ggf beim reiten auf lästigen und geschotterten wegen hufschuhe tragen zur Vorbeugung
Ich habe mit meiner Huforthopädin darüber gesprochen. Sie möchte, dass ich die Hufe nur dann wässere - nasse socken anziehen -wenn sie kommt. Am besten eine Stunde bevor sie kommt. Sonst nicht. Sie sagt, dass sich die Hufe dem Untergrund anpassen. Im Winter, wenn der Untergrund nass ist, sind auch die Hufe nass. Der Abrieb hält sich die Waage. Die Hufe im Sommer, wenn es trocken ist, nass zu machen, ist ein Fehler, weil dann Hufabrieb und Hufuntergrund nicht mehr zusammenpassen.
Kein Huf braucht Huffett (mit oder ohne Vaseline) sonst hätte die Natur da Talgdrüsen angebracht - hat sie aber nicht.
Hufrisse kommen nicht von zuviel Trockenheit, sie kommen weil der Huf unter Spannung steht - das heisst dein Hufbearbeiter macht seine Arbeit nicht gut.
Deine Erste Tat sollte sein einen neuen Hufbearbeiter für dieses Tier zu finden.
Lass das mit dem Fett sein. Egal welches Fett. Es ist schädlich für Hunde. Und da hat deine Trainerin offensichtlich null Ahnung. Ein Riss im Huf liegt an falscher Statik im Huf, und da ist der Hufpfleger gefragt. Oder hat du einen Schmied. Die haben im allgemeinen von der Hufstatik keine rasende Ahnung.
Gescheiten Schmied oder Hufpfleger suchen. Ein gesunder und gut bearbeiteter Huf bricht und reisst nicht.
Fett bewirkt das genaue Gegenteil.
Ich bin selber kein Befürworter von Fetten und Ölen - genau aus den Gründen, die du auch genannt hast.
Nächte Woche kommt nochmal jemand und schaut sich ihre Hufe an. Der Hufschmied ist bei uns im Stall automatisch mit dabei, man zahlt nur die Behandlung, weshalb es schwer sein würde, gegen den etwas zu sagen, aber man kann ja einfach noch jemanden zusätzlich kommen lassen
Huforthopädie klingt echt gut, hatten früher mal einen Huforthopäden, der unsere Pferdchen immer gemacht hat. Der hat aber mittlerweile Platzverbot am Hof, werden uns wohl jemand Neues suchen müssen. Danke für den Tipp.
Ich denke nicht, dass andere Pferdebesitzern nicht bewusst ist, dass der Schmied falsch bearbeitet, ich weiß selber, dass man bei Huforthopäden deutlich mehr Geld zahlt - plus meist müssen sie häufiger kommen. Das war bei uns auch damals der Grund, wieso wir wieder zurück zum normalen Schmied sein - auch barhuf.