Findet ihr es okay, wenn es Verfügungen gibt, die Katzen das freilaufen verbieten?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Tatsächlich befürworte ich so etwas. Natürlich muss man Freigänger langsam daran gewöhnen, dass sie nicht mehr rausdürfen und sie müssen in der Wohnung intensiv beschäftigt werden.

Generell fand ich es schon immer komisch, dass Katzen alles erlaubt wird, anderen Tieren aber nicht.

Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen

- der Kot der Katzen kann recht gefährlich sein, vor allem wenn die Katze krank ist (beispielsweise auf Dem Kinderspielplatz oder im Garten, wenn man dort andere Haustiere laufen lässt). Katzen tragen oft viele Bakterien und Viren in sich, Freigänger vermehrt. Vor allem wenn sie Wilde Mäuse und Vögel jagen, die ja praktisch tausende von Parasiten haben..

- Katzen gehen über Grundstücksgrenzen, das kann man nicht verhindern. Viele Leute wollen keine wildfremden Katzen in ihrem Garten, wo Kinder spielen, Kaninchen leben oder ähnliches. Hunde sollen ja auch nicht in fremde Gärten

- jedes Jahr sterben Millionen Vögel, Reptilien und Nagetiere durch wildernde Katzen, die dies zum Spaß machen. Die Katzen werden zuhause gefüttert und töten so zum Spaß millionen Tiere, rotten dabei sogar Arten aus. Es ist bewiesen, dass die Artenvielfalt in den Städten verschwindet, vor allem durch die vielen Katzen.

- auch für die Katzen selbst ist es sicherer. Freigänger werden im Durchschnitt nicht älter als 5 bis 6 Jahre alt (wenn ich die letzte Studie richtig im Kopf habe), während Stubentiger gerne mal über 20 Werden. Freigänger sterben schnell durch Autos, tragen schwere Verletzungen durch Rebierkämpfe davon, fangen sich Krankheiten und Parasiten durch wilde Artgenossen ein

- zudem wird die Überbevölerkung damit vielleicht reduziert. Es gibt so viele unkastriertes Katzen, die herumstreuen, es gibt so viele hungernde Straßenkatzen dadurch...

Also ja, ich denke, es gibt durchaus einige sehr gute Gründe dafür.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Gerade in der Ausbildung zur Zootierpflegerin

Die Verfügung wird es nicht geben.

Warum auch?

L. G. Lilly


Unbedingt!

Dass Katzen frei laufen dürfen ist ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten, als jeder noch mit Mäusen und Ratten zu tun hatten - aber bis auf Höfe mit Stallungen und Scheunen hat heute eigentlich kaum jemand mit Mäusen und/oder Ratten zu tun. Nur der Glaube, dass Katzen Freilauf haben müssen, um glücklich zu sein, der ist geblieben. Auch ICH habe lange daran festgehalten, aber heute ist mir klar, dass das einfach Quatsch ist. Früher sind auch Hunde frei herumgelaufen, zumindest bei uns im Dorf, aber das ist ja auch Geschichte - die Leute hatten einfach keine Zeit oder auch keine Lust, die Tiere ausreichend zu beschäftigen.

Und ja, man kann auch Freigänger zu Stubentigern machen, das weiß ich aus Erfahrung. In den besten Zeiten haben 9 Miezen bei uns gewohnt, weil Fränzchen (die einzige unkastrierte Katze) ausgebüxt war und uns vier reizende Geschenke geboren hat. Vorher waren alle Tiere gerettete Tiere - und sie alle haben Fränzchens Kinder mit großgezogen. Und je größer sie wurden, umso lebendiger wurden die Beutetiere, damit die kleine Rasselbande jagen lernen konnte. Das war NICHT lustig - und als das erste Kaninchenbaby durch meine Füße hoppelte, um den Katzen zu entgehen, war einfach Schluss. Schnauze voll.

Ich hab das Kaninchenbaby eingesammelt und zum Tierschutz gebracht und fortan blieben alle Katzen drinnen. Und ja, ich habe befürchtet, dass ich Wochen und Monate mit Riesengezetere durchleben musste, immerhin war es ja immer so, wenn mal eine Katze aus Gesundheitsgründen drinnen bleiben musste. Vor allem Spike, ein ehemaliger Straßenkater war da sehr energisch und ausdauernd.

Aber - ich hatte mich getäuscht, es kam kaum zu Protesten. Und da hab ichs begriffen. Wenn der Mensch (im Fall ich) die Katzen bedauert und die Maßnahme schlimm findet, gibts natürlich Gezeter, die Tiere spüren das nämlich. Aber im gleichen Moment, als ich komplett überzeugt war und es keine "Diskussion" mehr gab, war einfach Ruhe. Und das bei gleich 9 (NEUN!) Tieren einschließlich dem wilden Spike.

Und heute bin ich restlos überzeugt, dass nicht nur bei "Problemhunden" das Problem am anderen Ende der Leine liegt - das ist bei Katzen ganz genau so. Von den neun Stubentigern leben leider nur noch 2 von Fränzchens Kindern, alle anderen sind im Laufe der Jahre über die Regenbogenbrücke gegangen. Aber es ist kein Tag vergangen, an dem ich daran zweifelte, dass auftauchende Probleme von denen ausgehen, die nur 2 Beine haben. Bei den Hunden wie bei den Katzen.

Ganz klar: Auf Bauernhöfen haben Katzen noch die Aufgabe, die Mäusepopulation in Zaum zu halten, aber ansonsten haben Katzen nichts, aber auch GAR nichts draußen verloren. Man muss sie natürlich beschäftigen, das ist klar, aber da draußen sind nicht nur die Beutetiere in Gefahr, sondern auch die Katzen. Und wer schon mal eine halb überfahrene Katze erlebt hat, der weiß, wovon ich rede. Und dieses Risiko gehe ich bei meinen Katzen nicht ein - schon gar nicht aus Bequemlichkeit. Wenn ich mich nicht um ein Tier kümmern will, lass ich die Finger davon.

Punkt.


Destranix  27.05.2022, 07:01
Und je größer sie wurden, umso lebendiger wurden die Beutetiere, damit die kleine Rasselbande jagen lernen konnte. Das war NICHT lustig

Dannb solltest du vielleicht darauf achten, dass die Leser nicht gleich einen Lachanfall bekommen, wenn sie das lesen.

Okay, vielleicht bin ich auch nur seltsam, aber ich denke nicht, dass ich damit allein bin. ;-)

und als das erste Kaninchenbaby durch meine Füße hoppelte, um den Katzen zu entgehen, war einfach Schluss. Schnauze voll.

Wenn du das weiter vorne hinpackst, kommen die leute garnicht erst dazu zu lachen. Grausame Tiere, diese Katzen, tztz!

Und das bei gleich 9 (NEUN!) Tieren einschließlich dem wilden Spike.

Wobei die dann natürlich auch reichlich Gesellschaft haben. Ist bei weniger tieren evtl. schwieriger.

Von den neun Stubentigern leben leider nur noch 2 von Fränzchens Kindern, alle anderen sind im Laufe der Jahre über die Regenbogenbrücke gegangen.

Ähm...und das IM Haus?
Ich meine, ist bei Menschen ja nicht anders, dass die meisten im Haushalt sterben, aber bei jungen katzen kommt mir das schon etwas merkwürdig vor.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:06
@Destranix
> "Und je größer sie wurden, umso lebendiger wurden die Beutetiere, damit die kleine Rasselbande jagen lernen konnte. Das war NICHT lustig."
Dannb solltest du vielleicht darauf achten, dass die Leser nicht gleich einen Lachanfall bekommen, wenn sie das lesen.

Jetzt sag bloß noch, dass du das nicht kennst. Das machen viele Katzen so und nicht nur Hauskatzen, sondern auch Großkatzen und auch Geparden, bei denen man das schon häufig beobachtet hat. Das ist ein offenes Geheimnis unter Verhaltensforschern und ich habs nicht nur einmal bei unseren Katzen erlebt.

Wobei die dann natürlich auch reichlich Gesellschaft haben. Ist bei weniger tieren evtl. schwieriger.

Üüüberhaupt nicht - im Gegenteil. Wenn genervte Katzen aufeinander hocken, dann beschäftigen sie sich eher nicht friedlich. Sag mal, was weißt du überhaupt über Katzen? Wirklich viel scheint es mir nicht zu sein. In jedem Fall kann ich EINE Katze VIEL leichter beschäftigen als zwei oder drei oder mehr.

Und ja, Katzen sterben auch, wenn sie im Haus bleiben. Und nein, es handelte sich nicht um junge Katzen, das ist dreizehn Jahre her und sie wurden im Laufe der Jahre alt und starben irgendwann - oft an Krankheiten wie Krebs, Nierenversagen, Leberschäden usw. - nach so vielen Jahrzehnten hat man da alles schon gesehen. Natürlich nicht bei den vorherigen Freigängern, die waren irgendwann einfach weg und da weiß man halt nicht, woran und wie ein Tier gestorben ist.

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Destranix  27.05.2022, 11:12
@FeistNerowski
Jetzt sag bloß noch, dass du das nicht kennst.

Persönlich tatsächlich noch nicht (unsere erste Katze war schon zu alt und kein Freigänger; unsere zweite Katze hat nie beute mit nach Hause gebracht).

Aber davon gehört schon. So wie du das geschrieben hast, hatte ich aber eher die Rasselbande voraugen dabei.

Wenn genervte Katzen aufeinander hocken, dann beschäftigen sie sich eher nicht friedlich.

Aber sie becshäftigen sich wenigstens.

In jedem Fall kann ich EINE Katze VIEL leichter beschäftigen als zwei oder drei oder mehr.

Katzen soll man nicht alleine halten. Und wenn doch, dann sollte man ihnen den Kontakt zu anderen Katzen im Freigang erlauben.

Und nein, es handelte sich nicht um junge Katzen, das ist dreizehn Jahre her und sie wurden im Laufe der Jahre alt und starben irgendwann

Achso, na dann.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:34
@Destranix

Ich habe die Tiere immer "Rasselbande" genannt. Siehe:

https://feist-nerowski.jimdofree.com/galerie/rasselbande-i/

Und es ging um 5 gerettete Katzen und Kater, von denen eine einen Wurf Kitten hatte, die von allen gemeinsam großgezogen wurden. Und die großen Tiere haben erst tote Beute mit nach Hause gebracht und später war die Beute halt noch lebendig - und nein, ich fand es nicht lustig.

Katzen soll man nicht alleine halten. Und wenn doch, dann sollte man ihnen den Kontakt zu anderen Katzen im Freigang erlauben.

Aber nein, ich wüsste nicht, wieso ein Mensch keine einzelne Katze haben sollte, wenn er zuhause ist und Zeit hat, sich mit dem Tier zu beschäftigen. Außerdem gibt es auch Katzen, die gar keine Zweitkatze dulden.

Wobei es bei uns meist so war, dass ein Hund dabei war, der auch noch Milch bekam, wenn ein kleines gerettetes Kitten ins Haus kam. Spike war schon ein großer wehrhafter Straßenkater, als er bei uns einzog, da war es natürlich anders, aber die anderen sind als Zwerge zu uns gekommen - meist durch Tipps von unserer damaligen Tierärztin.

Aber mir ging es nicht um die Haltung, sondern schlicht um die Tatsache, dass es leichter ist, eine einzelne Katze "müde zu spielen". Wir haben nämlich noch zwei und wenn eine schläft, kann ich mich VIEl besser auf die andere konzentrieren. Einfach Erfahrungssache.

Und: "Sie beschäftigen sich wenigstens" ? Wenn sie sich zoffen? Das ist aber eine sehr merkwürdige These, denn wenn Katzen richtig aneinander geraten, dann fliegen die Fetzen. Und deswegen muss man gerade mehrere Katzen ausreichend beschäftigen - aber leichter ist das bei einer.

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Destranix  27.05.2022, 11:38
@FeistNerowski
Aber nein, ich wüsste nicht, wieso ein Mensch keine einzelne Katze haben sollte, wenn er zuhause ist und Zeit hat, sich mit dem Tier zu beschäftigen.

Das haben die wenigsten, insbesondere zu den Wachzeiten der Katze, sprich während der Dämmerung.

Wobei es bei uns meist so war, dass ein Hund dabei war, der auch noch Milch bekam, wenn ein kleines gerettetes Kitten ins Haus kam.

Das geht wahrscheinlich in Ordnung. Da kenne ich mich aber nicht genug aus, um das beurteilen zu können.

Aber mir ging es nicht um die Haltung, sondern schlicht um die Tatsache, dass es leichter ist, eine einzelne Katze "müde zu spielen".

Wahrscheinlich, ja.

Sie beschäftigen sich wenigstens" ? Wenn sie sich zoffen?

Klar! Vielleicht keine allzu gute Beschäftigung, aber durchaus eine solche an sich.

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FeistNerowski  27.05.2022, 12:52
@Destranix
> "Sie beschäftigen sich wenigstens" ? Wenn sie sich zoffen?"
"Klar! Vielleicht keine allzu gute Beschäftigung, aber durchaus eine solche an sich."

Ich vermute, dass dir die Erfahrung mit mehreren Katzen fehlt, denn da kann schon mal ein Auge drauf gehen. Von daher sehe ich das nicht als Option.

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FeistNerowski  27.05.2022, 13:02
@Destranix
Das haben die wenigsten, insbesondere zu den Wachzeiten der Katze, sprich während der Dämmerung.

Wenn man keine Zeit hat, um sich ausreichend mit einem Tier zu beschäftigen, sollte man nach meiner Ansicht die Finger davon lassen. Klar ist es bequemer, sich dann eine Katze zu halten und die frei laufen zu lassen, aber es gibt kein Tier, bei dem wir es so halten - nur Katzen. Und die leben draußen halt doch ziemlich gefährlich. Aber wenn man nicht sieht, wie sie umkommen, ist es vielleicht leichter. Aber nicht wirklich besser. Auch DAS ist eigene Erfahrung.

Bei uns ist es übrigens so, dass die Katzen zu jeder Zeit bereit für ein Spiel sind - auch außerhalb der Dämmerung. Aber vielleicht ist das bei anderen Katzen ja anders, ich bezweifle das aber.

Im Übrigen sollte man (fast) KEIN Tier alleine halten, wenn einem die Zeit fehlt. Das war nur bei Esmeralda anders und das war eine chilenische Vogelspinne. Aber sonst braucht man für jedes Tier ausreichend Zeit - und natürlich auch Gesellschaft. Bequemlichkeit ist in meinen Augen jedenfalls kein geeignetes Argument für die Haltung von Katzen - Gewohnheit hin oder her.

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Destranix  27.05.2022, 13:05
@FeistNerowski
Klar ist es bequemer, sich dann eine Katze zu halten und die frei laufen zu lassen, aber es gibt kein Tier, bei dem wir es so halten - nur Katzen.

Und Pferde und Schafe und Kühe und, und, und...

Und dann gibt es noch tiere, die auch gut mit sich selbst zurechtkommen.

Und die leben draußen halt doch ziemlich gefährlich.

Das ist auch stark ortsabhängig.

Bei uns ist es übrigens so, dass die Katzen zu jeder Zeit bereit für ein Spiel sind - auch außerhalb der Dämmerung. Aber vielleicht ist das bei anderen Katzen ja anders, ich bezweifle das aber.

Die meisten Katzen schlafen außerhalb der Dämmerungszeit.

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FeistNerowski  27.05.2022, 13:15
@Destranix

Katzen schlafen so 15-16 Stunden am Tag, aber nicht am Stück. Und wenn Katzen drinnen leben und man sie auch am Nachmittag müde spielt, dann verschlafen sie auch die Dämmerung. AUCH eigene Erfahrung.

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Destranix  27.05.2022, 13:16
@FeistNerowski

Klar, schon möglich, ist beim Menschen und bei anderen Tieren ja auch nicht anders, dass es Ausnahmen gibt.

Die Regel ist allerdings bei Katzen Dämmerungsaktivität.

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FeistNerowski  27.05.2022, 13:38
@Destranix

Kommt auf die Beutetiere an. Beim Geparden ist das anders - und bei Katzen, die nur drinnen leben, ist es nur wenig ausgeprägt. Und weil es sich bei uns um 9 Katze mit extrem unterschiedlichen Charakteren und auch Lebenserfahrungen so war, sehe ich es nicht wirklich als "Ausnahmen". Es liegt einzig daran, wann ihr Mensch Zeit hat, um sich mit ihnen zu beschäftigen - das bestätigen auch die Leute, die Schicht arbeiten. Katzen sind zwar sehr eigenwillig, aber auch genau so anpassungsfähig. Es liegt nicht an ihnen, sondern an ihren Menschen. Meiner Erfahrung nach.

KLAR gibts Ausnahmen, die gibts immer und überall, aber niemand MUSS seine Katze frei laufen lassen, damit sie eine glückliche Katze sein kann. Das glaub ich einfach nicht - keine Millisekunde.

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FeistNerowski  27.05.2022, 16:51
@Destranix

Warum auch nicht?
Hier wissen alle SEHR genau, wann Herrchen heimkommt. Herrchen ist nämlich der Scheffe über die Leckerlis, Frauchen ist eher Spazierengeherin und Bespaßerin.

Und alle hier wissen supergut, was sie bei wem bekommen und was sie sich bei wem erhoffen können. Hören tun sie am besten auf mich - auch die Katzen. Und je leiser und je weniger Worte, umso besser hören sie. Trainieren tu ich eben mich selbst, die Tiere wissen auch so, was zu tun ist. Und sie spüren exakt, wie ich mich fühle - oft bevor ich selbst es mitbekomme.

Man sollte Tiere generell nicht unterschätzen, sie sind meist VIEl cleverer als einige Menschen ihnen zutrauen. Und das gilt bei Weitem nicht nur für Haustiere.

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Destranix  27.05.2022, 16:52
@FeistNerowski
Warum auch nicht?

Naja, viele andere Tiere haben das nicht.

Hier wissen alle SEHR genau, wann Herrchen heimkommt.

Hunde machen das beispielsweise darüber aus, wie stark der Geruch schon abgenommen hat. Katzen verwenden dafür tatsächlich ein Ezitgefühl.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:10

Mir fällt gerade auf, dass die Kommentare hier zum großen Teil so geschrieben sind, dass die Schreiber gar nicht wollen, dass ich recht habe mit dem, was ich erzähle. Es geht den wenigsten um Erfahrungsaustausch, sondern vielmehr um Rechthaberei. Denn sollte ich recht haben mit dem was ich schreibe, dann ist das ja eine Gefahr für die eigene Überzeugung.

Nochmal: Auch ich war mal der Überzeugung, dass man Freigänger nicht drinnen behalten kann - über 50 Jahre lang. Und ich war am meisten überrascht, als es dann doch funktionierte. Und: Ich bin lernfähig ;)

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Ich hab zwar selbst keine Katze aber meine Freundin hat eine und die dürfen nicht raus. Eigentlich ist das denke ich auch gut solange die Katzen beschäftigt werden.

Das kann durchaus seine Berechtigung haben. Und bei vielen anderen gehaltenen Tieren ist das ja auch nicht anderes.


FeistNerowski  26.05.2022, 20:27

Richtig. Im Grunde ist es nichts als Gewohnheit und Bequemlichkeit - mit Ausnahme von Anwesen, wo Katzen noch zur Mäusejagd gebraucht werden.

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Destranix  27.05.2022, 06:55
@FeistNerowski

Wobei man sich natürlich bei jedem Tier individuell Gedanken macehen sollte: Braucht es die Verfügung? Welchen Zweck hat diese? Wird dieser dadurch erreicht? Gibt es andere Möglichkieten? ...

Denn an sich zeichnen sich Katzen ja insbesondere durch drei Dinge aus:
1.) Sie stellen keine Gefahr für Menschen dar.
2.) Sie hauen trotz Freigang nicht einfach ab.
3.) Sie können auf sich aufpassen.

Bei anderen Tieren ist das oftmals nicht so.
Hunde stellen eine Gefahr für Menschen dar, ebenso manches größeres Tier. Abhauen würden wohl die wenigsten Tiere, aber auch da gibt es manche (mir fällt nur gerade kein Plakativbeispiel ein). Und Aufpassen können gerade Kleintiere nicht auf sich. Hamster, Kanninchen, FRrösche, Mäuse, würden bei Freigang binne kürzester Zeit draufgehen.

Katzen sind zudem auch nicht die einzigen Tiere, die die Kriterien 1. - 3. erfüllen. Vögel könnten dies beispielsweise ebenso.

Entsprechend muss eine Gemeinde tatsächlich im Einzelfall genau prüfen, welche Maßnahmen sie wie und wo einführen und diese ihren Bürgern entsprechend begreiflich machen.

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FeistNerowski  27.05.2022, 10:42
@Destranix

Ob es Verfügungen braucht? Ja klar - leider. Wenn ich JETZT noch nicht begriffen hätte, dass einem Großteil der Leute Vernunftsgründe und Rücksichtnahme nicht reichen, dann wäre ich echt ein armer Tropf. Und trotz all deiner Erklärungen bleibe ich dabei, dass Katzen sehr gut drinnen bleiben können - und dass es einfach Gewohnheit ist, wieso wir das anders sehen. Wie bei den Faröern das mit dem Walschlachten, den Spaniern mit den Stierkämpfen und in manchen Regionen Afrikas mit dem Beschneiden von Kindern. Die Leute sind es seit jeher so gewohnt und finden es richtig und betrachten es als ihr Recht. Dass es andernorts auch ohne diese "Traditionen" geht, interessiert die Leute einfach nicht. Genauso wenig wie es Katzenhalter von Freigängern interessiert, dass zahllose Katzen ein glückliches Leben als reine Stubentiger führen.

Und ja, auch ich habe zu diesen Katzenhaltern gehört, deswegen sag ich es ja. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier - die Katzen können sich aber gut nach dem richten, was sie im Jetzt vor der Nase haben. Und sie wissen, wann Mensch diskussionsbereit ist.

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FeistNerowski  27.05.2022, 10:47
@Destranix

Ach ja - und frag doch mal bei den Straßenarbeitern nach, wie viele Katzen sie vom Wegrand einsammeln, wo sie ganz oder halb plattgefahren rumliegen. Das sieht ihr Halter ja nicht und deswegen können sie auch so locker erzählen, dass Katzen ja auf sich selbst aufpassen können.

Tierärzte dürften da auch ihre Erfahrungen gemacht haben - man muss eben einfach mal richtig nachhaken. Aber solange Menschen Recht behalten WOLLEN, isses halt Essig mit der Einsicht.

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Destranix  27.05.2022, 10:56
@FeistNerowski
Ob es Verfügungen braucht? Ja klar - leider.

Ich denke das müsste man je nach Einzelfall beurteilen, nicht?

Ich finde halt, man sollte die Menschen auch nicht mehr einschränken, als es nötig ist, ganz egal, ob Gewohnheit oder nicht.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:15
@Destranix

Lieber Destranix, das ist genau die Haltung, die unseren Kids möglicherweise die Zukunft versaut. Hauptsache mal drüber gesabbelt - nichtmal ne simple Geschwindigkeitsbeschränkung ist machbar. Das finde ich lächerlich im höchsten Grad und ich bin alt genug um sagen zu können: Wir sind hier einfach VIEL zu verwöhnt. Hauptsache alles dürfen, aber wehe, man muss mal - dann ist das Gezeter aber groß. Und so bekommen wir NICHTS hin, nichtmal eine lebenswerte Zukunft für unsere eigenen Kinder. Klar sollen die alles bekommen, aber bitte dann, wenn man selbst auch noch was davon hat. Sich freiwillig JETZT einschränken, damit die Kids auch später ein gutes Leben führen können, ist nur sehr wenigen gegeben.

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Destranix  27.05.2022, 11:20
@FeistNerowski
nichtmal ne simple Geschwindigkeitsbeschränkung ist machbar.

Das sehe ich auch kritisch. Generelle Geschwindigkeitsbegrenzungen haben durchaus ihren Sinn, verhindern effektiv Unfälle.

Bei 200 km/h kann niemand, kein Mensch, sein Fahrzeug ausreichend sicher führen. Das bekommen ja nichteinmal Maschinen hin.

Ich wäre im Übrigen auch für 30 km/h in der Stadt. Das wäre evtl. sogar sinnvoller, als ein Tempolimit auf den Autobahnen. Da passieren zwar die schlimmen Unfälle, aber das kommt vergleichsweise eher selten vor, als in der Stadt.

Und man müsste auch schauen, dass die Regeln eingehalten werden. Die derzeitigen Strafen sind wiet entfernt vorn effektiv.
Man müsste die Betroffenen nachschulen, oder ihnen den Führerschein wegnehmen.

Katzen sind im Vergleich dazu halt absolut harmlos.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:41
@Destranix

Wenn du 5 Freigänger hättest, die alle Beute für die lieben Kleinen mitbringen, dann würdest du das möglicherweise anders sehen. Harmlos ist jedenfalls anders. Harmlos sind sie für uns Menschen, aber nicht für Niederwild. Nichtmal für Hunde sind sie harmlos - und dass Niederwild nicht zählt, ist eine althergebrachte Ansicht, die mittlerweile überholt sein sollte. Nicht alles ist richtig, nur weil man es "immer so gemacht hat".

Allerdings ist mir auch klar, dass Einschränkungen nur dann abgelehnt werden, wenn die eigenen Gewohnheiten und Vorlieben angegriffen werden. Ansonsten hat kein Mensch etwas dagegen. Ein Vegetarier hat ja auch nichts gegen Einschränkungen beim Fleischverzehr - ein "Auch-Fleischesser" allerdings schon. Es geht IMMER um die eigenen Gewohnheiten und Vorlieben - auch bei mir.

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Destranix  27.05.2022, 11:44
@FeistNerowski
Harmlos sind sie für uns Menschen

Darauf wollte ich hinaus.

und dass Niederwild nicht zählt, ist eine althergebrachte Ansicht, die mittlerweile überholt sein sollte.

Man sollte eben darauf achten, ob eine Gefährdung durch Katzen besteht und ob die gewählten Maßnahmen geeignet sind, diese zu reduzieren.

Es gibt so, so viele Tierarten, die von der Ausrottung bedroht sind, das auch ganz ohne Katzen.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:50
@Destranix

Dass eine solche Verfügung nicht für Bauernhöfe oder Anwesen gilt, wo Katzen noch den Job haben, Mäuseplagen vorzubeugen, habe ich ja geschrieben - und ich habe auch nichts dagegen, dass in Einzelfällen anders entschieden wird. NICHTS ist immer und für alle richtig - aber dass Katzen Freigang haben sollen, ist ein Relikt aus längst vergangener Zeit, das zahllose zufriedene Stubentiger längst widerlegt haben.

Ich habe nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählt, die das ebenfalls bestätigen. Und diese Erfahrungen werden auch nicht durch lange Diskussionen anders. Es war Anfang 2009 und es ist exakt so gewesen, wie ich erzählt habe. Und ob das gefällt oder nicht, ändert nicht das Geringste daran.

Und dass ich diese Erfahrung auch heute berücksichtige und anwende, hat es mir ebenfalls ausnahmslos bestätigt: Wie die Tiere drauf sind, liegt an mir. Wenn ich gelassen und bestimmt bin, ist alles in Ordnung, aber wehe, ich bin nervös oder gereizt oder ängstlich usw., dann gehts auch bei den Tieren rund.

Und deswegen sind sie mir die besten Lehrer, weil ich an ihnen erkenne, was ich bei und in mir aufräumen muss. Und es funktioniert IMMER.

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Destranix  27.05.2022, 11:56
@FeistNerowski
aber dass Katzen Freigang haben sollen, ist ein Relikt aus längst vergangener Zeit, das zahllose zufriedene Stubentiger längst widerlegt haben.

Was aber auch nicht heißt, dass man ihnen keinen Freigang lassen sollte, wenn kaum etwas dagegen spräche.

Ich habe nur von meinen eigenen Erfahrungen erzählt, die das ebenfalls bestätigen. Und diese Erfahrungen werden auch nicht durch lange Diskussionen anders.

Schon klar. Du hast diene Story hier jetzt schon mehrfach angebracht.

Heißt halt nicht, dass man daraus Regeln ableiten muss, auch wenn es durchaus Sinn machen kann, deine Erfahrungen zu berücksichtigen.

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FeistNerowski  27.05.2022, 11:59
@Destranix
"Harmlos sind sie für uns Menschen."
Darauf wollte ich hinaus.

Das ist etwas, was ich schon als Kind nicht so richtig verstanden habe. Wieso meinen wir, dass es nur um uns geht? Es geht auch um die Tiere und um die Sicherheit von Katzen und deren Beutetiere.

Man sollte eben darauf achten, ob eine Gefährdung durch Katzen besteht und ob die gewählten Maßnahmen geeignet sind, diese zu reduzieren.

Das sehe ich anders. Letztlich ist es ja gerade diese Haltung, mit der wir die Welt an den Punkt gebracht haben, an dem sie heute ist. Es geht nicht immer nur um die Menschen und wenn Menschen ihre Verantwortung für die Tiere nicht annehmen, sind sie so ein bisschen von vorgestern.

Eine Gefährdung für die Beutetiere besteht ja eh - und eine Gefährdung für die Katzen selbst besteht auch.

Es gibt so, so viele Tierarten, die von der Ausrottung bedroht sind, das auch ganz ohne Katzen.

Das ist richtig. Aber die Lage ist ernst genug, dass man alle Möglichkeiten zum Schutz der Umwelt nutzen sollte und nicht nur die, die einem selbst gerade in den Kram passen. Und genau deswegen habe ich selbst angefangen, bevor ich es anderen aufs Ohr gedrückt habe. Und ich erzähle davon, wie es bei uns funktioniert hat. Und es HAT ja funktioniert - nur darum gehts in den ganzen Diskussionen nicht. Und das finde ich sehr bezeichnend - genau so sind wir gestrickt. So war auch ich gestrickt, drum kann ich es verstehen - aber richtiger wirds nicht durch mein Verständnis.

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Destranix  27.05.2022, 12:07
@FeistNerowski
Wieso meinen wir, dass es nur um uns geht?

Der Mensch ist nunmal Egoist und hat von anderen Menschen zumeist mehr als von anderen Tieren.

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FeistNerowski  27.05.2022, 13:07
@Destranix
Heißt halt nicht, dass man daraus Regeln ableiten muss, auch wenn es durchaus Sinn machen kann, deine Erfahrungen zu berücksichtigen.

Schon klar... - das ist immer das Credo, wenn Regeln etwas betreffen, das man selbst anders WILL. *stöhn*

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Destranix  27.05.2022, 13:10
@FeistNerowski

Blöd dann auch, wenn diejenigen, die etwas ändern könnten, nicht nur nicht das tun, was man selber will, sondern dazu auch noch kompletten Unsinn stattdessen.

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FeistNerowski  27.05.2022, 13:12
@Destranix
Der Mensch ist nunmal Egoist und hat von anderen Menschen zumeist mehr als von anderen Tieren.

Das ist ein bisschen kulturabhängig. In Kulturen, die auf das Alte Testament zurückgehen, sind Tiere eher minderwertig angesehen, aber das ist in vielen Naturreligionen anders. Einfach weil sie sich selbst als Teil der Natur betrachten und nicht als "Krone der Schöpfung". Wobei ich es eher die Krönung als die Krone bezeichnen würde.

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Destranix  27.05.2022, 13:13
@FeistNerowski

Durchaus möglich, dass es da kulturabhängige Unterschiede gibt oder gab, ja.

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FeistNerowski  27.05.2022, 13:23
@Destranix
Blöd dann auch, wenn diejenigen, die etwas ändern könnten, nicht nur nicht das tun, was man selber will, sondern dazu auch noch kompletten Unsinn stattdessen.

Auf andere zu schielen bringt einem wenig, denn letztlich kann jeder nur bei sich selbst anfangen. Das ist allerdings nicht wirklich beliebt, für mich ist es jedoch der einzig gangbare Weg. Immer erstmal selbst so verantwortungsbewusst wie möglich leben und dann davon erzählen. Mehr geht eh nicht.

Und natürlich liest man eine Menge Unsinn, aber das ändert ja nichts daran, dass man selbst nur vorangehen und davon erzählen kann. Auf diese Weise können andere etwas lernen bzw. hellhörig werden und selbst was probieren - wenn sie denn bereit dazu sind. Aber das ist nicht meine Baustelle. Ich mache Erfahrungen und erzähle davon und ich schreibe auch meine Sichtweise dazu. Was andere damit anfangen, ist nicht mein Job. Ich stelle ja keine Verfügungen auf, aber ich fände es richtig - unabhängig davon, ob das anderen in den Kram passt oder nicht.

Mehr sag ich ja gar nicht.

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