Findet Ihr es asozial, wenn Menschen eine dreckige, unangenehm riechende Messi-Wohnung/Haus haben und kaum die Fenster zum Lüften aufmachen?

Zwar gibt es auch die Menschen die z. B. aus Faulheit Ihre Wohnung vernachlässigen aber zumeist steckt dahinter eine Krankheit. Auch sieht man es den Menschen nicht in Ihrem Leben außerhalb der Wohnung an.

"Nach außen sind Messies meistens unauffällig. Sie erscheinen oft als offene, optimistische, vielseitige und kreative Menschen, häufig sind sie auch gut gekleidet und gepflegt. Manchmal haben Messies – scheinbar paradox – eine Tendenz zum Perfektionismus." (siehe https://de.m.wikipedia.org/wiki/Messie-Syndrom)

Menschen, die ihr Leben nicht mehr im Griff haben, stürzen ab und verfallen in uns unbekannte Muster. Sie horten Dinge, die wir für sinnlos erachten, sie verstecken sich hinter selbsterrichteten Mauern und sind einsam, traurig, verzweifelt.

Mühsam versuchen sie, nach außen das Gesicht zu wahren, das Leben ist eine einzige Anstrengung für sie.

Diese Menschen haben meist eine traumatische Erfahrung hinter sich, mit der sie nicht umgehen können. Sie handeln zwanghaft und nicht bewusst und das Messie Syndrom ist eine anerkannte Krankheit.

Sie brauchen Aufmerksamkeit und professionelle Hilfe, und nicht unsere Abwertung und Bezeichnungen wie "assozial" etc.

Du und ich haben manchmal ein bisschen Unordnung um uns herum, keine Lust zum Aufräumen. Aber plötzlich packt es dich und mich und wir machen sauber, richten alles schön her und siehe da, wir leben auf, genießen unser aufgeräumtes Zuhause..so einfach haben es diese Menschen nicht.

Wir sollten ihnen Verständnis entgegenbringen und versuchen, einen Zugang zu finden und für sie qualifizierte Hilfe zu finden.

Jeder kann in seinem Saustall leben, wie es ihm gefällt! (solange er seine Mitbürger nicht beeinträchtigt => Bimsch-Gesetz.)

Ich finde die Bezeichnung "asozial" in höchstem Maße daneben und unangebracht - nicht rühmlich für den, der sie "ausspricht" !

Was weißt du denn über diese Menschen - über ihre eventuelle Notlage, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Armut etc...?

Schnell ist man in einer Spirale gefangen, aus der man nicht mehr herausfindet.

Verurteilt ist schnell - hinterfragen da schon lästiger...

Vielleicht eher mal Hilfe anbieten - und das Gespräch suchen !

Ich finde es assozial, wenn Menschen nicht geholfen wird, die Hilfe brauchen, und ich empfinde es als unangenehm, wenn Menschen etwas verbreiten, was andere zu Recht als unzumutbare Belästigung empfinden. Doch auch so manche Belästigung läßt sich bei genauerem Hinschauen oft als versteckter Hilferuf interpretieren.